Liberale Leihstimmenkampagne
: Ewige Steigbügelhalter

Es war vorhersehbar. Nach den Wahlen in Niedersachsen und Hessen werde Hamburgs FDP ihre Leihstimmenkampagne starten, sagte die taz hamburg vor vier Wochen voraus. So ist es nun gekommen. Zwar wird die Bettelei vornehm als Koalitionsaussage verpackt, einen Unterschied macht das aber nicht.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Einen Unterschied macht einzig – und das ist das Argument der FDP –, was am Ende herauskommt. Denn, der Fünfprozenthürde sei Dank, sind 42 für die CDU und drei für die FDP nur 42 Prozent. Dagegen ergeben 40 schwarze und 5 gelbe Prozente aber 45 – und damit eventuell die Mehrheit in der Bürgerschaft.

So richtig viel zu verschenken haben Ole von Beust und seine CDU zwar nicht. Aber für einen Steigbügel sollte es reichen. Und den würden die Wirtschaftsliberalen ihm schon gerne halten.

Bei der Wahl 2001 hat diese Masche gewirkt. Mit knapper Not krabbelte die FDP seinerzeit über die Fünfermarke und in die Rechtskoalition mit CDU und Schill. Nach deren Bruch klappte dieselbe Tour dann nicht mehr: Ole von Beust gewann vor vier Jahren alles, die Blaugelben verschwanden in den Niederungen, die ihnen gemäß sind: FDP – fast drei Prozent.

Nun aber sind die Fronten mal wieder abgesteckt: Hier Schwarz-Gelb, dort Rot-Grün. Es wäre fast langweilig, gäbe es nicht neuerdings die Linke.

Die Optionen sind klar. Jetzt muss nur noch gewählt werden.