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Eurovision Song Contest in DüsseldorfLena wird ein teurer Gast

Düsseldorf wird im kommenden Jahr das Finale des Eurovision Song Contest austragen. Einem Zeitungsbericht zufolge könnte das die Stadt am Rhein mehr als neun Millionen Euro kosten.

Soll nächtes Jahr erneut Europa verzaubern: Sängerin Lena Meyer-Landrut. Bild: dpa

DÜSSELDORF dpa | Das Stadion des Zweitliga-Klubs Fortuna Düsseldorf wird im kommenden Jahr im Blickpunkt der Fans des Eurovision-Song-Contest stehen. Dort wird das Finale des Wettbewerbs ausgetragen, den in diesem Jahr überraschend Lena Meyer-Landrut gewann. Die Fussballmannschaft trägt deshalb seine Spiele in einem anderen Stadion aus.

Doch dies ist wohlmöglich der geringste Preis, den Düsseldorf für die paar Minuten europaweiter Aufmerksamkeit zahlt. Wie die WAZ berichtet muss die derzeit schuldenfreie Stadt rund 9,3 Millionen Euro aus eigener Kasse zusteuern, um das Event auszutragen. Demnach beträgt der offizielle Anteil der Stadt am Eurovision Song Contest 7,8 Millionen Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer.

In dieser Summe seien auch die Kosten für den Stadionumbau enthalten. Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) habe die nötigen Unterlagen bereits am 8. Oktober unterschrieben, der Stadtrat sei jedoch erst am Donnerstag hinter verschlossenen Türen informiert worden.

Die Stadt, die sich erfolglos um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2012 beworben hatte, möchte sich offensichtlich mit dem Ereignis besonders brüsten und scheut dafür keine Ausgaben. Oberbürgermeister Dirk Elbers möchte „Bühnen in der ganzen Stadt mit allen möglichen Musikrichtungen, die hoffentlich, so Gott will, gesponsert werden.“

Wer das Finale moderieren wird, bei dem für Deutschland erneut Lena Meyer-Landrut antreten soll, ist noch unklar. Sechseinhalb Monate vor dem Eurovision Song Contest in Düsseldorf haben sich im Internet trotzdem schon 25 000 Fans für den Ticketverkauf vorgemerkt. Das sagte eine Sprecherin des Norddeutschen Rundfunks.

Die Finalshow am 14. Mai 2011 wäre damit bereits ausgebucht. Noch sind die Tickets aber nicht im Verkauf. Auch für die Halbfinals und vier Proben sollen Karten angeboten werden.

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6 Kommentare

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  • TN
    Trauriger Nick

    Der einzige Verlierer bei der ganzen Sache ist Deutschland, das sich vor ganz Europa von einem solchen Kaff wie Düsseldorf repräsentieren lassen muss. Jeder ESC in jedem anderen Land findet selbstverständlich in der dortigen Hautstadt statt. Nur die Deutschen sind wieder viel zu blöde zu begreifen, was Aussenwerbung bedeutet.

  • CC
    Claus Carstensen

    ... und genau der Sauerland ist derzeit hinter positiver PR her wie der Teufel hinter der armen Seele.

     

    Vielleicht könnte er sich solange schon mal wöchentlich mit Früchtekörben in SOS-Kinderdörfen fotografieren lassen und Rehkitze füttern. Das sieht immer gut aus.

     

    Das ultimative Rahkitz, Lena, macht sich natürlich noch besser!

     

    PS:

     

    Wieso muss ich dauernd 'bahn' in das Caption-Feld tippen, ist das auch schon Marketing :P

  • A
    Allegra

    Ähm, warum muss sie wieder singen?

    Einmal gewonnen, schon muss man aufs selbe Pferd setzen?

  • V
    vic

    uiiii, uns Lena wird wieder fürs Vaterland piepsen. Ach ich freu mich so.

  • J
    Johann

    Schon allein die Überschrift "LENA kostet..., ist schon haarsträubend . Exakt wäre vielmehr, LENA bringt der Stadt Düsseldorf ca. 200 Mio Umsatz. Aber auch viele Unternehmen in der Umgebung werden von diesem Event profitieren und da vorrangig das Hotelgewerbe. Um einen Gewinn zu erwirtschaften, muss man erst mal investieren und das sind eben diese 9 Mio. Euro. Ich plädiere schon lange dafür , dass das Fach BWL an weiterbildenden Schulen eingeführt wird denn damit wären auch Journalisten beim Schreiben ihrer Artikel auf der sicheren Seite.

  • PR
    Prinz Rowan

    Und von der Einnahmenseite redet keiner. Wenn einer das Event ins Plus bringt, dann der Düsseldorfer OB.