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Archiv-Artikel

Europa soll beim Klimaschutz vorangehen

WELTERWÄRMUNG EU-Klimakommissarin Hedegaard verlangt höhere CO2-Reduktionen, als bislang geplant

BRÜSSEL rtr/dpa | Die designierte EU-Klimakommissarin hat Europa zu größeren Einschnitten bei den Treibhausgas-Emissionen aufgefordert. Die Gemeinschaft sollte ihren CO2-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent unter das Niveau von 1990 senken, sagte die Dänin Connie Hedegaard am Freitag bei ihrer Anhörung vor dem EU-Parlament. Dies sollte so schnell wie möglich geschehen und ein Signal an andere Staaten senden. Die EU plant derzeit eine Reduzierung um 20 Prozent.

Hedegaard will damit Europa fit machen für den nächsten Weltklimagipfel in Mexiko. Nach dem Scheitern des Kopenhagener Klimagipfels vom vergangenen Dezember müssten die EU-Staaten künftig mit einer Stimme sprechen, so Hedegaard. Im Schlussspurt der Kopenhagener Klimakonferenz hätten Länder wie China, die USA oder Japan jeweils mit einer Stimme gesprochen, die EU dagegen mit vielen. „Wir haben so viel Zeit damit verbracht, EU-interne Übereinstimmung zu suchen, dass wir am Schluss fast nicht mehr fähig waren zu verhandeln.“ Und: „Europa hätte eine bessere Rolle spielen können, wenn es seine Finanzangebote früher auf den Tisch gelegt hätte.“

Als konkrete Projekte kündigte Hedegaard ein Transport-und-Energie-Paket an sowie neue Klimaregeln für Autos und Transporter. Außerdem wolle sie das europäische Emissionshandelssystem mit „so vielen Ländern wie möglich“ verbinden. Bis 2015 solle dies mit den Ländern der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und dem von den USA geplanten System geschafft werden.