piwik no script img

Europa League MännerfußballGeht doch, Augsburg

Schalke kann sich über einen Punktgewinn freuen, Dortmunds Aubameyang macht mit einem Dreierpack alles klar und für Augsburg wird's historisch.

Der Augsburger Philipp Max zieht Joris van Overeem am Trikot. Ein bisschen mehr hat's für den Sieg aber schon gebraucht Foto: dpa

Gelsenkirchen/Alkmaar/Baku dpa | Mitten im Wirbel um einen möglichen Abschied von Manager Horst Heldt hat Jungstar Leroy Sané den FC Schalke 04 sportlich vor der ersten Niederlage in der Europa League bewahrt. Der 19-Jährige rettete den Königsblauen am Donnerstag mit seinem Treffer in der 73. Minute immerhin noch ein 2:2 (1:0) gegen Sparta Prag.

Damit bleiben die Schalker mit sieben Punkten aus drei Spielen Tabellenführer der Gruppe K und könnten beim Rückspiel am 5. November das Weiterkommen fast schon perfekt machen.

Der in der Bundesliga bislang so glücklose Neuzugang Franco di Santo hatte die Schalker vor 51.244 Zuschauern mit seinem Kopfballtor in der sechsten Minute frühzeitig in Führung gebracht. Doch Kehinde Fatai (50.) und der eingewechselte David Lafata (63.) drehten für Sparta das Spiel, ehe Sané noch der Ausgleich gelang.

Direkt nach dem Spiel stand dann schon wieder Heldt im Fokus der Öffentlichkeit – eine Entscheidung über seine Zukunft verzögert sich aber weiter. Der Sportvorstand berichtete von einem Gespräch mit Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, das kurz vor der Partie stattgefunden habe. „Das Ergebnis ist, dass wir ein zweites Gespräch führen werden. Dies wird zeitnah stattfinden“, sagte Heldt.

AZ Alkmaar – FC Augsburg 0:1

Bei Augsburg haben Kunstschütze Piotr Trochowski und ein überragender Rückhalt Marwin Hitz das Team zum historischen ersten Sieg im Fußball-Europapokal geführt. Trochowski sorgte am Donnerstag bei seinem Startelf-Debüt mit einem wunderbaren Freistoßtor für den 1:0 (1:0)-Erfolg der Schwaben bei AZ Alkmaar, den Hitz mit starken Paraden sicherstellte.

Der Tabellenletzte der Bundesliga hat nach dem ersehnten Dreier in den Niederlanden plötzlich sogar wieder alle Chancen auf ein Weiterkommen in der Europa-League-Gruppe L, auch wenn das Team von Trainer Markus Weinzierl weiterhin Vierter ist.

Die rund 850 Augsburger Fans unter den 16.511 Zuschauern bejubelten ausgelassen den Premierensieg in Europa, Weinzierl stürmte direkt nach Abpfiff zu Hitz und umarmte seinen Schlussmann. Der von Trochowski (43. Minute) herausgeschossene Erfolg sollte dem FCA nun auch Aufwind für das schwere Ligaspiel am Sonntag bei Borussia Dortmund geben. „Die kämpferische Leistung der Mannschaft war sensationell. Das sollte uns Selbstvertrauen für die Meisterschaft geben“, kommentierte Manager Stefan Reuter.

FK Qäbälä – Borussia Dortmund 1:3

Schon früher am Donnerstagabend hat Borussia Dortmund dank Torgarant Pierre-Emerick Aubameyang Kurs auf die K.o.-Runde genommen. Mit einem Dreierpack (31./38./71. Minute) führte der seit Wochen treffsichere Gabuner den Revierclub am Donnerstag zu einem souveränen 3:1 (2:0) beim Außenseiter FK Qäbälä.

Damit festigte das Team von Trainer Thomas Tuchel vor 11.000 Zuschauern in der Bakcell Arena von Baku auch ohne den aus Sicherheitsgründen nicht mit ins ferne Aserbaidschan gereisten Mittelfeldstrategen Henrich Mchitarjan die Tabellenführung in der Gruppe C. Der sechste Sieg im siebten Saisonspiel des Wettbewerbs schürt die Hoffnung auf einen langen Verbleib auf internationaler Fußball-Bühne.

Unbeeindruckt vom Fehlen des armenischen Nationalspielers Mchitarjan, der angesichts des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach in Dortmund geblieben war, setzte die Borussia den Höhenflug in Europa mit nunmehr sieben Punkten aus drei Gruppenspielen fort. Das späte Gegentor durch den Brasilianer Dodo (90.+3) spielte da keine große Rolle. „Well done guys!“, kommentierte der erleichterte Mchitarjan wenige Minuten nach der Partie via Twitter. Ähnlich zufrieden äußerte sich Torhüter Roman Weidenfeller im TV-Sender Sky: „Wir haben es angenommen. Es war ein Arbeitssieg.“

Klopp mit Liverpool nur unentschieden

Ein weiterer Deutscher, Jürgen Klopp, ist bei seinem Heimdebüt als Trainer des FC Liverpool nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Seine Mannschaft trennte sich in der Europa League 1:1 (1:1) vom russischen Ex-Meister Rubin Kasan. Marko Devic (15.) hatte die Gäste an der Anfield Road in Führung gebracht, Nationalspieler Emre Can (37.) glich nach einem Platzverweis für Kasans Oleg Kuzmin aus.

Auf den Rängen feierten Liverpools Fans den neuen Trainer mit Klopp-Schals und –Bannern. Auch Club-Besitzer John W. Henry verfolgte die Partie im Stadion. Für Liverpool war es das dritte Remis im dritten Europa-League-Spiel.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!