■ Ethnische Unruhen in Nigeria dauern an: 50 Tote bei Kämpfen nahe Lagos
Berlin (taz) – Die Serie ethnischer Unruhen in Nigeria reißt nicht ab. Nach Zeitungsberichten sind seit Freitag bei Kämpfen zwischen Ijaw- und Ilaje-Milizen 160 Kilometer östlich von Lagos am Rande des Ölfördergebietes im Niger-Flussdelta mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Die Gewalt begann, als Angehörige des Ilaje-Volkes versuchten, in ein Dorf zurückzukehren, aus dem sie letztes Jahr vertrieben worden waren.
Seit der Amtseinführung des gewählten Präsidenten Obasanjo Ende Mai sind damit über 700 Menschen in Nigeria bei tribalen Konflikten ums Leben gekommen. Gewalt zwischen Angehörigen der beiden größten Völker Nigerias, Yorubas und Haussas, hatte in den vergangenen zwei Wochen über 200 Menschenleben gefordert. Im Yoruba-Gebiet beginnen in diesen Tagen die wichtigsten traditionellen Yoruba-Feste, und es wird befürchtet, daß radikale Gruppen dies nutzen, um die Stimmung anzuheizen. Die Ilajes im Niger-Delta sprechen die Yoruba-Sprache und ihre Milizen sind mit Yoruba-Milizen verbündet. D.J.
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