DIE GESELLSCHAFTSKRITIK : Essensspiele
WAS SAGT UNS DAS? Burger King bringt Pommes in einer Light-Version auf dem Markt – mit 40 Prozent weniger Fett
Wir mögen es doch alle, uns selbst zu verarschen, damit wir ein besseres Gewissen zu haben. Um Kalorien zu sparen, greifen wir zur Cola light anstatt zur richtig bösen Zuckerbombe. Auch fettarme Chips schreien in unseren Köpfen weniger laut „Sünde!“ als ihr Mutterprodukt. Und wenn wir mal zur Kalorienhölle McDonald’s gehen, dann holen wir uns sicher nicht nur Salat und Mineralwasser.
Und was macht Burger King? Die wollen jetzt auch ihren Beitrag zur Übergewichtsbekämpfung leisten, um ihr ungesundes Image aufzupolieren. Mit „Satisfries“, einer Wortkombination aus „Satisfaction“ (Zufriedenheit) und „French Fries“ (Pommes), schicken sie eine Alternative zu den herkömmlichen Fritten ins Rennen. Diese gesünderen Pommes trumpfen mit 40 Prozent weniger Fett und 70 Kalorien weniger als die McDonald’s-Fritten auf.
Da Gesundheit ein teures Gut ist, verkauft Burger King die kalorienärmeren Pommes mit einem Aufpreis von gut 20 Cent. Der fettige Beilagen-Burger ist bei diesen „guten“ Pommes dann nur noch halb so schlimm. An einer anderen Stelle wurden ja schon Kalorien gespart, denkt man, und beißt genüsslich in Ungesundes.
Wir können nun also eine riesengroße Portion fettarme Pommes kaufen und uns freuen, dass wir Kalorien sparen. Was ein Selbstbetrugswahnsinn. Aber irgendwie auch witzig. LIM