: Es schietet weiter
Mit einer Beweisaufnahme vor Ort, am Nord-Ostsee-Kanal in Hochdonn (Kreis Dithmarschen), setzte das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht den „Fäkalien-Prozeß“ der Bahn fort. Zehn Zeugen hörte das Gericht zu den Vorwürfen des Klägers Dieter Schwohn, die Deutsche Bahn AG ließe benutztes Toilettenpapier sowie Fäkalien aus den nach unten offenen Zug-Toiletten auf sein Grundstück neben der Kanal-Hochbrücke herabrieseln. Ein Betroffener berichtete: „Ich habe das Problem auch“. Die Bahn beharrt darauf, laut einer Betriebsgenehmigung von 1914 vom bundesdeutschen Immissionsschutzgesetz befreit zu sein. Ein Bahn-Vertreter erklärte, die Umrüstung der Waggons auf moderne Toiletten-Containersysteme koste 50 Millionen Mark. Der Schiet regnet also weiter, bis zur Prozeßfortsetzung im Januar 1995. taz
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