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Archiv-Artikel

ab heute in bremen „Es gibt kein Pflichtprogramm“

Bei den Schmerz-Tagen erklärt Zsolt Fekete, wie man Rückenbeschwerden vorbeugt

Von BES

taz: Herr Fekete, müssten die Schmerz-Tage nicht Anti-Schmerz-Tage heißen?

Dr. Zsolt Fekete, Chefarzt am Wirbelsäulenzentrum der Roland Klinik: Doch. Eigentlich schon. Gute Idee, ich werde das beim nächsten Mal anregen.

Was empfehlen Sie in Ihrem Vortrag über Rückenprophylaxe?

Da gibt es kein Pflichtprogramm. Am besten beugt man Rückenschmerz vor, indem man etwas aktiver lebt.

Also nicht jeden Abend Rückenübungen?

Nein, wichtig ist nur, dass man sich so dreimal die Woche etwas bewegt. Man kann natürlich auch Rückenübungen machen – wie es am meisten Spaß macht.

Das klingt unspezifisch…

Das ist auch so unspezifisch: Es gibt leider keine Prophylaxe, von der feststünde, dass sie besonders gut vor Rückenschmerzen schützt. Studien haben nachgewiesen, dass ganz normale, regelmäßige Aerobic-Übungen genauso wirksam sind, wie eine professionelle Rückenschule. Signifikante Unterschiede hat es nur zu einer Kontrollgruppe gegeben, die gar nichts getan hat.

Die Krankenkassen machen Prophylaxe – siehe Zahnmedizin – zunehmend verpflichtend. Ist so ein Druck: Beweg dich, oder wir zahlen weniger für die Rückenbehandlung, sinnvoll?

Die Kassen wollen da, glaube ich, vor allem Geld sparen. Was verständlich ist – aber nicht gut. Ich denke, das sollte schon jedem selbst überlassen bleiben, wie viel er für seinen Körper tut.

FRAGEN: BES

Schmerz-Tage der Kooperationsgemeinschaft Freie Kliniken bis 10. November. Referat Dr. Zsolt Fekete: heute 15 Uhr Roland-Klinik