: Es fährt ein Zug nach nirgendwo …
betr.: „‚Die Grünen sind reif für Schwarz-Grün‘, sagt Ralf Fücks“, taz vom 18. 2. 04
Nach den Einlassungen von R. Fücks, immerhin Chef der Böll-Stiftung und damit innerhalb der Grünen sicher nicht ohne Einfluss, steht für mich fest, dass die Grünen schon in Hamburg eine Koalition mit der CDU anpeilen. Denn anbiederischer geht’s fast nimmer.
Die CDU wird mit Weichzeichner dargestellt: Wann hat sich in den vergangenen Jahren der „sozialkatholische Flügel“ in der CDU in einer politischen Frage durchgesetzt? Es stellt sich doch eher die Frage, ob es diese Gruppierung überhaupt noch gibt. […] Reichlich Wolkiges gibt’s zur Frage nach dem Warum von Schwarz-Grün: Das „Subsidiaritätsprinzip“, die „Bürgergesellschaft“, dass es „reizvoll“ wäre, mit der Union über „die Rolle öffentlicher Güter zu streiten“. Und die Ergebnisse schwarz-grüner Bündnisse auf kommunaler Ebene, deren Zustandekommen ja noch verständlich erscheint angesichts des „roten Filzes“ in manchen Kommunen? In Köln haben sich die Grünen einer CDU an den Hals geworfen, die vorher mit der SPD gemeinsame Sache gemacht hatte, anders hätte der berüchtigte „Kölsche Klüngel“ doch überhaupt nicht funktioniert. Und die Erfolge dieser Zusammenarbeit sind doch eher mager. Schönfärberei, was man auch liest: „Positiv“ sei die Abgrenzung der CDU-Spitze in der Hohmann-Affäre. Tatsache ist, dass es sich um einen dumpfen Hinterbänkler handelte und die CDU-Führung die günstige Gelegenheit genutzt hat, ein Exempel zu statuieren, auf dass ansonsten wieder ungestört rechtes Stroh gedroschen werden darf.
Mein Fazit zu Schwarz-Grün: Es fährt ein Zug nach nirgendwo …
STEPHAN RAABE, Zorneding
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