Erneute Luftangriffe auf Aleppo: 145 Tote in drei Tagen

Dem syrischen Zivilschutz zufolge sind seit dem Beginn der erneuten Luftangriffe auf Aleppo am Dienstag 145 Menschen gestorben. Auch eine Schule war im Visier.

Menschen laufen zwischen Trümmern

Ein Zivilschutz-Mitglied läuft durch einen bombardierten Markt in Aleppo Foto: reuters

BEIRUT rtr | Seit der Wiederaufnahme von Luftangriffen auf die Rebellengebiete der syrischen Stadt Aleppo am Dienstag sind dort nach Angaben des Zivilschutzes 145 Menschen getötet worden. Die Bombardements seien sehr heftig gewesen, sagte Zivilsschutz-Chef Ammar al-Selmo am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Beim Beschuss des von der Regierung kontrollierten Teils von Aleppo wurden am Donnerstag mindestens vier Kinder getötet. Die Granaten seien in der Nähe einer Schule eingeschlagen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. In der Hauptstadt Damaskus schlugen vom Rebellengebiet aus abgefeuerte Granaten in der Nähe der russischen Botschaft ein. Personen seien dabei nicht zu Schaden gekommen, teilte das Außenministerium in Moskau mit.

Russland und Syrien hatten in der vergangene Woche die Luftangriffe auf Aleppo reduziert. Damit sollte nach syrischen Angaben den Zivilisten die Möglichkeit gegeben werden, das umkämpfte Gebiet zu verlassen. Die Regierung in Damaskus bot auch den Rebellen an, mit ihren Familien den Ostteil Aleppos zu verlassen, wenn sie ihre Waffen niederlegten. Die Rebellen lehnten dies als Täuschungsmanöver ab.

Die syrische Armee versucht mit russischer Unterstützung, den Ostteil Aleppos zu erobern. Dies wäre für Präsident Baschar al-Assad ein wichtiger Sieg und könnte seine Gegner entscheidend schwächen. Die Rebellen und ihre Unterstützer, darunter Saudi-Arabien und auch westliche Staaten, wollen den Fall Ost-Aleppos daher unbedingt verhindern. Zwischen diesen Fronten werden die Zivilisten zerrieben, die unter den massiven Zerstörungen und der katastrophalen Versorgungslage leiden.

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