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Archiv-Artikel

„tatorte“-Inszenierung auf Kampnagel Erinnerung umkreisen

Von PS

Erinnerung spinnt ihre eigenen Bilder. Solche, die sich im Nachhinein oft nicht einmal mehr als den Fakten entsprechend verifizieren lassen. Solche auch, die sich beständig wandeln, mit jedem Erinnern eine leise neue Färbung bekommen. Um die das Denken manchmal Umwege macht, weil der Mensch den Schmerz nicht erträgt.

Doch wie sich dem nähern, was gerade durch Subjektivität authentisch wird, und das sich nicht leicht zeigen mag? Die Mitglieder des Kampnagel-Jugendclubs „s[k]ampis“ suchen sich Täter- und Opferschaft während des Zweiten Weltkriegs durch kleine, szenische Spiele zu nähern: Im Schrebergarten den Schützengraben nachzustellen soll helfen, Stimmungen zu evozieren, Erinnerung in den Alltag zu integrieren – all dies wird für die Jugendlichen Methode der Annäherung sein. Wie weit dies gelingt und ob diese recht direkte Form des Zugangs zur Einfühlung wirklich notwendig ist, wird die Inszenierung mit dem Titel tatorte live erweisen. PS

Uraufführung: Mi, 24.3., 19 Uhr, Kampnagel. Weitere Vorstellungen: 25.+26.3., jeweils 19 Uhr