: Erinnerung an „Fabrikaktion“
Rund 100 Menschen haben gestern im Bezirk Mitte an die Opfer der berüchtigten „Fabrikaktion“ der Nationalsozialisten erinnert. In einer Razzia hatten die Nazis am 27. und 28. Februar 1943 weit mehr als 10.000 Juden aus Rüstungsbetrieben und Wohnungen geholt. Darunter waren rund 2.000 jüdische Bürger, die in so genannten Mischehen mit nichtjüdischen Partnern lebten. Sie wurden zu Sammelstellen wie dem Verwaltungsgebäude der Jüdischen Gemeinde in der Rosenstraße gebracht und sollten deportiert werden. Nichtjüdische Ehefrauen demonstrierten tagelang in der Rosenstraße gegen die Inhaftierung ihrer Männer und erzwangen so deren Freilassung. Sie hätten getan, was auch andere Menschen hätten tun können, „sie haben Zivilcourage gezeigt“, sagte gestern der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Albert Meyer. DDP