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Archiv-Artikel

Eric Maxim Choupo-Moting, Windmacher Der Exot von um die Ecke

ERIC MAXIM CHOUPO-MOTING, 18, ist im HSV-Profikader, hat große Füße und ein großes Herz FOTO: DPA

Was haben sie beim HSV nicht alles versucht, damit es im Volkspark wieder stürmt. Mpenza, Ailton und jetzt Zidan. Leichte Brisen, heiße Luft. Die Fluktuation war enorm, die Ernüchterung auch. Und das in einem Verein, der mit Uwe Seeler den Idealtypus des Stürmers hervorgebracht hat.

Nun sitzt Uns’ Uwe als lebende Legende auf der Tribüne. Sein Schatten ist lang und sein Fuß steht als überlebensgroße Statue in Hamburg. So groß sind die Stapfen des Herrn Seeler. Zu groß. Bisher. Doch nun scheint der HSV einen gefunden zu haben, der das Identifikations-Vakuum im Sturm füllen könnte. Hochtalentiert, spielstark, Nationalspieler und vor allem ein echter Hamburger Jung: Eric Maxim Choupo-Moting.

Hört sich zwar exotisch an, ist aber von um die Ecke. Der Sohn eines Kameruners hat in Ottensen und Altona gespielt, ehe er zur Jugend des HSV wechselte. Er wurde deutscher U-Nationalspieler und spielte bereits als 17-Jähriger bei den Halbprofis in der Regionalliga. Es folgte eine Karriere im Zeitraffer: In einem Vorbereitungsspiel erzielt der gerade 18 Jahre alte Angreifer den 1 : 0 Siegtreffer gegen Juventus Turin. Einer seiner Gegenspieler: Alain Boumsong, französischer Nationalspieler. Spätestens jetzt wussten nicht mehr nur Insider um das Juwel des HSV.

Mittlerweile ist Choupo-Moting fester Bestandteil des Profi-Kaders. Er traf im DFB-Pokal und im UEFA-Cup gegen Budapest. Kürzlich wurde der 1,88 Meter große Stürmer mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber als Nachwuchsspieler des Jahres ausgezeichnet. Choupo-Moting habe die Jury durch seine Leistung auf und neben dem Platz, vor allem aber durch seine menschlichen Qualitäten überzeugt. Große Füße, noch größeres Herz, also. Auf einen Windmacher wie ihn haben sie in Hamburg lange warten müssen. LUCAS VOGELSANG