: Ereignislos
McCASH FLOW
Der Höhepunkt am ersten Börsentag dieser Woche dauerte nur wenige Minuten: Am Montag stattete Fianzminister Waigel, unterwegs zu einer internationalen Börsentagung, der Frankfurter Wertpapierbörse einen Besuch ab. Und da man, wenn ein leibhaftiger Minister anwesend ist, den müden Börsenzug nicht einfach vor sich hindümpeln lassen kann, simulierten die Makler und Börsenhändler kurzfristig eine potemkinsche Hektik.
Doch kaum war Waiegel verschwunden, kehrte Ruhe auf dem Parkett ein: Bei dünnen Umsätzen fehlte sowohl die Neigung zum Kauf als auch zum Verkauf, der DAX-Index gab am Ende um ein halbes Pünktchen nach, wobei allerdings einige Sonderbewegungen auffielen. So legten Bayer-Aktien mit einem Zugewinn von fünf Mark überdurchschnittlich zu, Hoesch hingegen mußte bis zum Ende der Sitzung mit knapp sieben DM deutliche Verluste hinnehmen. Den ereignislosen Handel führt man auf dem Börsenparkett zurück auf den weiterhin schwachen Rentenmarkt - die Umlaufrendite kletterte auf 9,09 Prozent und die unveränderte Lage der Hängepartie am Golf.
Ob sich daran in den nächsten Tagen etwas änderen wird? „Dem Markt fehlt die Orientierung“, hieß es an der Börse, wobei natürlich niemand ausschließt, daß diese ganz schnell wieder kommen kann, und zwar in beide Richtungen. Doch in welche - darauf will sich derzeit niemand so recht festlegen.
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