: Ereignis zu unerheblich
Michael Jackson heute erstmals von Wahrheit erwähnt
BERLIN taz ■ Mit großem Stolz gibt die Wahrheit bekannt, dass der Name Michael Jackson im Jahr 2005 kein einziges Mal auf der Wahrheit-Seite aufgetaucht ist. Damit ist die Wahrheit eines der wenigen Medien weltweit, das den Prozess gegen Michael Jackson nicht erwähnt hat. Kurz vor Beendigung des widerwärtigen Spektakels durchbricht die Wahrheit allerdings ihre eigene Regel, um zu zeigen, dass Journalismus auch ohne den lächerlichen Jackson-Fall funktioniert, ja dass die Wahrheit inzwischen wahrscheinlich als einzige Kraft einen Journalismus repräsentiert, der für den Lauf der Welt absolut unwesentliche Ereignisse einfach ignoriert und dadurch der Menschheit einen Gefallen tut. Für den Aufwand aber, den manche so genannte Kollegen für das pupegale Spektakel treiben, sollten diese Nulpen am besten geteert und gefedert werden. Das wäre eine Nachricht.