: E.on-Hanse unter Druck
Sechs von hundert E.on-Hanse-Kunden wehren sich mittlerweile gegen die jüngsten Gaspreiserhöhungen. Wie der Regionalversorger für Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gestern mitteilte, sind die daraus resultierenden Einbußen aber gering. Nur 1.500 von 30.000 protestierenden Kunden haben die geforderten Aufpreise nicht bezahlt. Der Rest zahlte unter Vorbehalt.
Die Sammelklage, die 54 E.on-Hanse-Kunden wegen der satten Preissteigerungen angestrengt haben, liegt noch beim Landgericht Hamburg. Das Unternehmen versuchte, der Klage durch Offenlegung seiner Preiskalkulation zu begegnen. Vor drei Wochen hat das Gericht einen Hinweisbeschluss gefasst, nach dem es möglicherweise einen tieferen Einblick in die Kalkulation verlangen wird.
„Die Wucht der Diskussion hat uns ein Stück weit überrascht“, gestand der Vorstandsvorsitzende Hans-Jakob Tiessen mit Blick auf den Boykott. Dabei sei seine Firma doch nur Teil einer Lieferkette und von den Preisen ihrer Vorlieferanten abhängig. E.on Hanse strich 2005 mit 95 Millionen Euro 28 Millionen Euro weniger Gewinn ein als im Vorjahr. Grund dafür seien höhere Bezugskosten, deren Anstieg das Unternehmen nicht voll weitergegeben habe. Tiessen ließ offen, ob E.on Hanse in diesem Jahr die Preise erhöhen wird. Wenn, ist damit einige Monate vor der vollständigen Öffnung des Gasmarkts am 1. Oktober zu rechnen. knö