: Entstellende Darstellung
■ betr.: "Antragsfreiheit bald vorbei", taz vom 1.10.90
betr.: »Antragsfreiheit bald vorbei«,
taz vom 1.10.90
Ihren Artikel in der Hand, muß ich mich auf das energischste gegen eine derart entstellte Wiedergabe über die Zusammenkunft mit sowjetischen Zuwanderern in Ahrensfelde verwahren.
Da Ihr Artikel als ein Teil der Berichterstattung — und nicht etwa kommentierend — anzusehen ist, finde ich es um so schlimemr, wenn Sie mit einer Formulierung wie »Anstatt ‘Alarm‚ zu schlagen, nervte er die Flüchtlinge mit Problemen der jüdischen Gemeindeorganisation« die Tatsachen auf den Kopf stellen. [...]
Es ist allgemein bekannt, daß ich mich unmittelbar nach dem Bekanntwerden des einstweiligen Stopps und der danachfolgenden Quotierung für jüdische Zuwanderer aus der UdSSR heftig gegen diese Maßnahmen eingesetzt habe. Während der Zusammenkunft in Ahrensfelde ging ich lediglich in einer kurzen Stellungnahme auf die Vorgänge um »Adass Jisroel« ein und widmete mich drei Stunden lang den konkreten Problemen der Zuwanderer, wobei ich auch in persönlichen Gesprächen die Nöte berichtet bekommen habe, die zu beheben ich in meiner täglichen Arbeit bemüht bin.
Ich muß gegen diese Art von entstellender Darstellung entschieden protestieren. Heinz Galinski, Jüdische Gemeinde zu Berlin
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