: Entsorgen — aber wie?
■ Ein Gespräch mit Onkel Dittmeyers Kundentelefon
taz: Guten Tag. Ich habe ihre Nummer auf der „Valensina“- Packung gelesen und wollte mal fragen, was es mit dem Grünen Punkt auf sich hat. Was soll ich denn mit der Packung machen?
Onkel Dittmeyer: Es kommt darauf an, wo sie zu Hause sind und ob sie schon ans Duale System angeschlossen sind. Im Moment haben Sie wahrscheinlich wenig Nutzen von dem Punkt.
Soll ich die Packung falten, bügeln und Ihnen schicken?
Das können Sie gerne machen, unfrankiert in den Briefkasten. Aber seit Anfang des Jahres gibt es „Valensina“ auch in Pfandflaschen. Sie können sie mir aber auch gerne schicken, das ist kein Problem. Wir entsorgen die dann auf gescheite Weise.
Ich brauche keine Briefmarke draufzukleben?
Ja. Unfrankiert hierher. Aus welcher Stadt rufen Sie denn an?
Aus Berlin. Ich soll die Packung also einfach in den Briefkasten stecken?
Gerne. Sie können sie aber auch einfach noch in den Hausmüll tun, solange, bis Sie ans Duale System angeschlossen sind und die Extra- Tonne haben. Noch besser: Sie kaufen sofort die Pfandflaschen.
In meinem Laden gibt's die nicht.
Dann sagen Sie Ihrem Händler doch, daß er die bestellen soll.
Und wann kann ich diese Papp- Alu-Packungen einfach wieder im Laden abgeben?
Sie kennen doch bestimmt die Verpackungsverordnung, die in etwa einem Jahr in Kraft tritt. Die sagt, daß der Hersteller die Verpackung zurücknehmen muß.
Das ist aber erst in einem Jahr.
Ja, 1993. Das ist auch ein Grund, warum es für „Valensina“ jetzt Pfandflaschen gibt. Es dauert allerdings immer ein bißchen, bis die sich in den Geschäften durchsetzen. Wir gehen davon aus, daß — laut Marktfoschungsergebnissen — ein Viertel der Kunden nicht auf die alte Form der Verpackung, die Stabverpackung, verzichten will. Solange ein bestimmter Anteil der Kunden das wünscht, wird es beide Sorten geben.
Also peilen Sie für später mal drei Viertel Pfandflaschen an, und ein Viertel Pappverpackungen?
So ungefähr. Bis zu dem Moment, wo dann nur noch Pfand geht. Wir sind ja so spät auf Pfandflaschen umgestiegen, weil dieser „Geschmack, wie frisch gepreßt“, nur mit der Spezialverpackung möglich war — wegen des Abfüllverfahrens. Aber mittlerweile sind die Hersteller soweit, daß der Saft bei der Flaschenabfüllung nicht mehr so lange erhitzt werden muß. Ich kann Ihnen gerne auch mal Informationen zuschicken.
Ja, danke, Tschüß! Interview: H. H. Kotte
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