: Entsetzen bei Leicester City
Klubeigner Vichai Srivaddhanaprabha kommt bei einem Hubschrauberabsturz in Stadionnähe ums Leben
Am Tag nach dem Absturz eines Hubschraubers am Stadion von Leicester City haben Fans Blumen in der Spielstätte des englischen Fußball-Erstligisten niedergelegt. Trauernde Fans weinten und trösteten sich gegenseitig. Der Helikopter des Vereinspräsidenten Vichai Srivaddhanaprabha war am Samstagabend, kurz nachdem er vom Spielfeld abgehoben hatte, auf einem Parkplatz neben dem Stadion zerschellt.
Die Rettungskräfte konnten zunächst keine Angaben über die Zahl der Opfer machen, doch es gibt kaum Hoffnung, dass die wahrscheinlich fünf Insassen des Hubschraubers überlebt haben könnten. Schnell verdichteten sich die Hinweise, dass der thailändische Milliardär und Leicester-City-Besitzer an Bord gewesen ist. Außerdem soll seine Tochter unter den fünf Opfern sein, dazu zwei Piloten und eine Person, die zunächst noch nicht identifiziert werden konnte. Es gehört zum Ritual von Heimspielen des Klubs, dass der Präsident per Hubschrauber ins Stadion ein- und ausgeflogen wird. Auch nach dem Spiel am Samstag gegen West Ham United war der Hubschrauber nach dem Abpfiff aufgestiegen.
Die Ursache des Unglücks war zunächst nicht bekannt. Augenzeugen berichteten von einem plötzlichen Stillstand des Heckrotors kurz nachdem der Hubschrauber im Stadion abgehoben hatte. Die Maschine habe sich daraufhin wie ein Kreisel gedreht und sei unkontrolliert abgestürzt.
Das Entsetzen über den Absturz ist in Leicester auch deshalb so groß, weil Srivaddhanaprabha in den Augen vieler Anhänger mehr war als ein Investor. So hat er in diesem Jahr 2 Millionen Pfund für den Bau eines Kinderkrankenhauses in Leicester gespendet und eine Million an die medizinische Fakultät der Universität. Einem Fan hat er 23.000 Pfund gespendet, der Geld für die Erforschung des Gendefekts MECP2-Symdroms, an dem dessen Sohn litt, gesammelt hat. (dpa)
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