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Entschuldigung nach ProtestenÖkonom nimmt Judenvergleich zurück

Ifo-Chef Sinn reagiert auf den Proteststurm: Der Münchener Ökonom entschuldigt sich beim Zentralrat der Juden wegen seines Vergleichs von Judenverfolgung mit Managerkritik.

Fühlt sich missverstanden: Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Bild: dpa

BERLIN taz Der Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn hat sich für seinen umstrittenen Vergleich zwischen den Juden in der Nazizeit und den Bankern in der derzeitigen Finanzkrise entschuldigt. "Ich habe das Schicksal der Juden nach 1933 in keiner Weise mit der heutigen Situation der Manager vergleichen wollen", erklärte der Chef des Münchner "Instituts für Wirtschaftsforschung" (ifo) in einem offenen Brief an Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrats der Juden. "Ein solcher Vergleich wäre absurd", so Sinn, "ich bitte die jüdische Gemeinde um Entschuldigung und nehme den Vergleich zurück."

Der Münchner Wissenschaftler hatte in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel gesagt: "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager." Sinn hat sich seit Jahren, etwa mit dem Buch "Ist Deutschland noch zu retten?", als ein Kritiker des Sozialstaates profiliert. Er forderte etwa eine Lockerung des Kündigungsschutzes. Die Gewerkschaften standen häufiger im Focus seiner Kritik.

Der Zentralrat der Juden hatte schon am Wochenende eine Entschuldigung Sinns gefordert. Sein Vergleich sei "empörend, absurd und absolut deplatziert", ja "eine Beleidigung der Opfer". Auch die Bundesregierung forderte Sinn auf, seinen Vergleich zurückzunehmen. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte, eine entsprechende Erklärung Sinns wäre "angemessen". Der Vergleich, den der Wirtschaftswissenschaftler gezogen habe, sei historisch falsch und nicht zulässig, sagte Wilhelm.

"Herr Sinn ist nicht bei Sinnen", witzelte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD). Die Linke-Politikerin Petra Pau sagte, bestenfalls versuche Sinn, den Verantwortlichen für die aktuelle Krise eine Opferrolle zuzuschreiben. "Schlimmstenfalls verhöhnt er die Opfer des Holocausts." Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, nannte Sinns Aussagen eine "absolute Geschmacklosigkeit". Die Hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann kommentierte: "Mir ist völlig unverständlich, wie jemand die menschenverachtende und zerstörerische nationalsozialistische Ideologie des Antijudaismus, die Millionen Menschen ermordet hat, in eine Verbindung mit der Frage nach den Verantwortlichen in der aktuellen Bankenkrise bringen kann." Das Pariser Simon-Wiesenthal-Zentrum kritisierte Sinns Vergleich als "verletzend".

Auch Wolfgang Benz vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung kommentierte Sinns Aussagen scharf. Hier sei eine "frivole Gedankenlosigkeit" am Werk. Es gebe ein Potential für "ein Ressentiment gegenüber Juden" - ob das auch auf Sinn zutreffe, sei aber "nicht festzustellen". In diesem "völlig blödsinnigen Vergleich" komme eine "gewisse kollektive Wehleidigkeit" zum Ausdruck.

Zurückhaltender war der Potsdamer Historiker Julius Schoeps. Sinn habe "ungeschickt formuliert - aber Antisemitismus ist das nicht". Es gebe nun einmal diese "Rituale", häufig auf Juden als Opfer zu referieren. Der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik nannte Sinns Sätze "ein bisschen weinerlich". Insgesamt aber seien sie genauso viel und genauso wenig antisemitisch wie die des jüngst zurück getretenen Leiters des Zentrums für Türkeistudien, Faruk Sen. Er hatte die Lage der Deutsch-Türken mit der Situation der Juden in der NS-Zeit verglichen. Der Berliner Antisemitismus-Experte Martin Kloke sagte, es sei "erstaunlich und bestürzend", dass ein kluger Mann wie Sinn in solch einer Position Aussagen wie diese mache. Dies sei eine "Verhöhnung der Opfer".

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48 Kommentare

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  • H
    hto

    NEIN NIEMAND, außer die "Wasserträger" des Finanzsystems, ist schuld an der Krise / dem geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" - das ist das Schöne am "Zusammen"Leben / Vegetieren der Hierarchie von materialistischer "Absicherung" und gebildeter Suppenkaspermentalität!?

     

    Ursache ALLER Probleme, ist der Wettberwerb, um das "Recht des Stärkeren", der nun (nur noch?) "freiheitlichen" Marktwirtschaft.

  • N
    Nadine

    Das sagte Hans-Werne Sinn wörtlich:

    "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager."

    Seine Perspektive: Krise - es muss ein Sündenbock gesucht werden

    Sein Vergleich: Heute die Manager - damals die Juden

    Sein Anspruch: Ökonom, Sozialreformer - Alleskönner

    Sein Kredo: Hartz-IV ist gut, noch zu lasch, es muss einen großen Niedriglohnsektor geben, Armut ist relativ und normal

    Seine Wirkung: Unterstützt immer die Politik, die sich für die breite Masse negativ auswirkt, aber die Reichen und vermeidlichen Leistungsträger besser stellt.

    Seine Zukunft: Keine, denn jetzt hat wirklich jeder die miese, kleine Welt und seine Bildungslücken kennen gelernt.

    Sein Rat: In Zukunft hoffentlich nicht mehr viel Wert, denn wer so ungebildet und schamlos ist, der sollte kein Gehör mehr finden.

     

    Und liebe Politiker: Keine Aufträge mehr an diesen verkappten Antisemiten und seine Sündenbocktheoreme ... (Hoffentlich)

  • PA
    Peter A. Weber

    Zu dieser Thematik möchte ich folgendes sagen:

     

    1. Dieser sog. Professor hat sich aufgrund seiner unqualifizierten Stellungnahmen schon seit langem selbst disqualifiziert. Einen wissenschaftlichen Hintergrund spreche ich ihm vollends ab.

     

    2. Der immer aufkommende Medienrummel, wenn mal wieder jemand Judenvergleiche vornimmt, ist typisch deutsch und bestätigt nur, dass diese Thematik hierzulande immer noch nicht ethisch und geschichtlich verarbeitet wurde. Es steht ausser frage, dass sich Herr Prof. (Un-)Sinn in seiner Wortwahl vergriffen hat.

     

    3. Allerdings steht bei mir aus aktuellem Anlass nicht die Judenfrage im Vordergrund sondern unse-re Wirtschafts- und somit Gesellschaftskrise. Und hier komme ich zum Punkt: Die von Herrn Sinn vom Zaume gebrochene Diskussion lenkt (absichtlich) einmal wieder von der grundsätzlichen Frage ab: Wer oder was sind die eigentlichen Gründe für unsere Misere und wie kann man sie beseitigen?

     

    4. Als Fischer im Trüben sucht Herr Sinn die Gründe/Schuldigen nicht bei den Managern sondern macht Fehler (welche?) im System aus. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit nicht um Fehler im System sondern um das kapitalistisch-/wirt-schaftsradikale System selbst, das immanent Krisen ausbrütet - unkontrollierbar wie ein Krebsgeschwür.

     

    5. Da die Kapitalismuskrebs-Metastasen jedoch bereits im gesamten Gesellschaftsgebilde Schaden anrichten, sind wirklich radikale Schritte zur Gesundung erforderlich. Es genügt nicht mehr, die sicherlich mitschuldigen Eliten aus Wirtschaft, Politik und Medien auszutauschen. Auch wir - die Gesellschaft, die Bürger, die Konsumenten - tragen ein Grossteil der Mitschuld und müssen daher dringend unser Verhalten ändern. Wir haben es mit einer gedanklich-moralisch-ideologischen Krise zu tun und wären gut beraten, unsere Weltsicht wieder auf das zu fokussieren, was uns wirklich ausmacht und uns Sinn gibt: das Leben, die Natur sowie die individuellen metaphysischen Dimensionen.

     

    6. Als Realist bin ich mir im klaren darüber, dass wir vor einer Generationenaufgabe stehen und kurzfristig kein Systemumbruch möglich ist. Aber Resignation ist der falsche Weg und jeder kleine Schritt in Richtung von mehr Solidarität, Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit ist die Mühe wert!

     

    Peter A. Weber, Klotten

  • M
    Markus

    Es steht ja jedem der hier schreibenden Menschen frei, nicht an einen Systemfehler zu glauben. Genauso steht es aber uns anderen Menschen frei, nicht an die Schuld von Managern zu glauben.

    Wenn das in einer angeblich freien, demokratischen Gesellschaft mit Geisteskrankheit und "bitte wegsperren" Schreien quittiert wird, dann hat hier bei vielen offenbar schon der pauschalisierende Hass, der ungerechtfertigte Zorn auf andersdenkende gesiegt -- hat Herr Sinn wohl recht.

     

    Im übrigen gebe ich ich all jenen, die nichts von einem Systemfehler hören wollen folgendes zu bedenken:

    Gesetzt den Fall, Sie haben unrecht, werden Ihre Maßnahmen in Rauch verpuffen, werden Sie nichts ändern. Dann träfe dann gerade die Menschen besonders hart, die wohl gerade am lautesten schreien, weil sie am stärksten betroffen sind. Gerade im Interesse derer, sollten Sie jede Anstrengung unternehmen, die Ursachen der derzeitigen Krise aufzudecken und zu korrigieren.

     

    Ich gebe Ihnen weiterhin zu bedenken, dass diejenigen, die die österreichische Geldwerttheorie vertreten - zu deren Vertretern Herr Sinn nicht gehört - bereits 2004 die aktuelle Krise relativ detailiert vorausgesagt haben und für ihre Vorhersage auch ein recht stimmiges Modell vorgelegt haben, das recht eindeutig beschreibt, wie es zu dieser Krise gekommen ist.

    Von den jetzt laut schreienden Scharfmachern aus Politik etc. habe ich 2004 niemanden gesehen, der irgendetwas vorhergesagt hätte. Und ich sehe auch jetzt niemanden, der ein auch nur halbwegs Überzeugendes Modell vorlegt, wie es einer handvoll Managern habe gelingen sollen, die Welt ins Verderben zu stürtzen.

     

    Ich glaube da eher denen, die mir schon 2004 gesagt haben, dass es so kommen wird, und warum es so kommen wird.

     

    Aber wie eingangs gesagt. Wem Sie glauben, dürfen wir ja (noch) selbst entscheiden.

  • P
    Pollux

    Der Vergleich geht gar nicht.

     

    Aber ich habe Herrn Sinn schon einigen Interwievs gesehen und Kommentare von Ihm gelesen. Fachlich ist er zweifellos kompetent.

     

    Die Fehler nur bei den Akteuren zu suchen, die für diese Art von Arbeit über Jahrzehnte gefeiert wurden ist sehr kurzsichtig.

     

    Alle wollen Profit, alle wollen maximalen Profit aber keiner ist bereit auch selber veranwortung zu übernehmen.

     

    Jahrelang wurden Unternehmensbeteiligungen, Eigenvorsorge usw. als Heilsbringer für die arbeitende Bevölkerung dargestellt.

    Damit einer diese Produkte kauft müssen die Banken Renditen erwirtschaften.

    Das geht nur über Risiken daher sind auch viele Kleinanleger und Städte betroffen. Es wurde mit Steuergeldern spekuliert, und die Rendite die Landesbanken zeitweise für die Haushalte abwarfen wurden gerne genommen.

     

    Der Konkurenzkampf um die beste Rendite führt in einem zügelosen Wettbewerb führt immer zu großem Einsatz und hohem Risiko.

     

    Solange es im globalen Wettbewerb keine vergleichbaren Regelungen in allen Ländern gibt, müssen wir uns zu einem gewissen Maß deregulieren lassen um konkurebzfähig zu bleiben.

     

    Es ist ein sicherlich schwierige Abwägung. Zwischen Nachtwächter Staat, und Staatswirtschaft.

    Beides funktioniert nicht.

    Aber irgendwann werden wir den richtigen Mittelweg finden.

     

    Vorher ist das tatsächlich "strukturelle Gewalt"( nicht ganz Galtung)ohne echte Schuldige.

     

    Im Vergleich mit dem vernichteten Geld sind die gehälter tatsächlich Peanuts. Obwohl alle über ihrer tatsächlichen Wertschöpfung bezahlt wurden.

  • FA
    Fat Agnus

    Schade ist, dass der Empörungs-Reflex von der Tatsache ablenkt, dass Herr Sinn sich schon wieder etwas zu sagen traut.

     

    Am Höhepunkt der Krise wurde ja plötzlich wieder sogar der Bofinger zitiert, während der sonst medial omnipräsente Marktradikalist plötzlich auffallend still schwieg.

    Die Krise muss ja nun offenbar überwunden sein, wenn Herr Sinn schon wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann: Den Staat zum Sündenbock machen...

  • A
    Adoli

    Es gibt sicherlich zwei Seiten einer Meldung.

     

    Herr Sinn hat sich wahrhaft auf Glatteis begeben und, wenn man die Meldung unkommentiert betrachtet, zu Recht schwere Kritik einstecken müssen.

     

    Auf der anderen Seite muss man auch sehen, welche Vorurteile und Automatismen auch heute noch in uns stecken, und die damals gerade die Nationalsozialisten genutzt haben.

     

    "Brechung der Zinsknechtschaft", Vorgehen gegen die jüdischen Bankiers und Finanzierer des Bolschewismus bedienen zu gut das Klischee, dass die dort oben (Juden aufgrund Ihrer über Jahrhunderte staatlich eingeschränkten Berufsmöglichkeiten) und unten beim Volk, dem hart arbeitenten und leidenden "wahren" Deutschen.

     

    Dass Bankmanager heute unter BEschuss stehen, haben sie sich ZUM TEIL selbst zuzuschreiben. Ein anderer Teil ist aber auch Sinns systemimmanenter Fehler, sowie eine Politik, die weder den Willen noch die Kompetenz besitzt, dem Kapitalismus für alle geltende Spielregeln durchzusetzen. (Wer gewinn einstreicht, MUSS das Risiko tragen)

     

    Deshalb kann ich mich teilweise Herrn Sinn anschließen, dass hier in manchen Punkten eine "HExenjagd" inszeniert wird, um in Teilen von Verfehlungen der Presse und Politik und abzulenken. Die Presse hätte genauer hinschauen und die Polik die Rechnungslegungsvorschriften transparenter gestalten dürfen, was sie aber aus unterschiedlichen Gründen auch nicht taten.

     

    So kommt der Buhmann Banker gerade Recht um die Volksseele mit einem gemeinsamen Feindbild zu einen. Und genau an diesem Punkt sehe ich auch die Parallele zur Zeit ab 1929, wo genau dies, mit allen uns bekannten Katastrophen, kultiviert wurde.

  • H
    heiribido

    Und mit "Entschuldigen Sie bitte!" ist alles vom Tisch, wie?

  • M
    Martin

    Sinn sagte, die Juden waren bei der Weltwirtschaftskrise die Sündenböcke. Das ist unbestreitbar so gewesen.

     

    Die Aussage, dass es heute die Manager wären, kann man insoweit kritisieren, als dass es die Manager womöglich zurecht sind im Gegensatz zu den Juden damals.

     

    Hätte er beide Aussagen getrennt gemacht, hätte sich keiner aufgeregt.

     

    Ein Vergleich ist übrigens keine Gleichsetzung.

    Außerdem hat er ja nicht in dem Sinne verglichen, dass er es gegeneinander abwägen wollte.

     

    Er hat einfach eine allgemeine Aussage getroffen und dann zwei Beispiele genannt.

  • ST
    Stefan Thiesen

    Was für eine absurde Posse. Einmal abgesehen davon, daß das ein historisch und ethisch unzulässiger Vergleich ist, ist er inhaltlich von vorne bis hinten unsinnig. "Die Juden" in Deutschland waren eine heterogene Gruppe aus allen Bereichen der Gesellschaft - ebenso wie von mir aus "Die Katholiken". Naturgemäß hat der kleine Schuster, der Rabbi oder der Händler um die Ecke nix mit irgend einer Weltwirtschaftskrise zu tun - außer, daß sie ihn trifft. Die Manager dagegen sind die Entscheidungsträger in ihren - jawohl - VERANTWORTUNGSBEREICHEN. Und - jawohl - sie sind VERANTWORTLICH für das, was sie in ihren VERANTWORTUNGSBEREICHEN tun, lassen und entscheiden - und für das, was daraus erwächst. So wie jeder andere geistig gesunde Mensch auf der Welt das für seine Verantwurtungsbereiche und Entscheidungen in allen Lebensbereichen auch ist. Und Herr Sinn hat für seine zerebrale Diarrhoe hier ebenfalls Verantwortung zu übernehmen. Oder ist er als Wirtschaftsmann aus irgend einem Grunde unter Generalamnestie für alles was er tut und sagt?

  • D
    derNoergler

    Sinn bezeichnet die Finanzkrise als Systemfehler, nicht als Fehler von Akteuren, selbst die FDP ruft plötzlich nach staatlicher Kontrolle, statt folgerichtig die Selbstauflösung zu propagieren - und wer die Systemfrage stellt, wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

    Zynischerweise könnte man das als letzten Rundumschlag vor dem Kollaps bezeichnen, letzten Endes ist es aber nur dieselbe Borniertheit seiner Akteure, wie auf der anderen Seite linke Dogmatiker, die ebenso nicht gelernt haben.

     

    Geht am Thema vorbei? Dass Herr Sinn nicht bei Sinnen ist, ist nichts Neues, diese neueste Äußerung ist nur das i-Tüpfelchen auf der Gesamtausgabe eines Mannes, der so hohl ist, wie der deutsche Durschnittsteenie am Wochenende voll ist; diesen Mann muss man nicht kommentieren, man muss ihn wegsperren.

  • J
    Jörg

    Das Überraschende daran ist doch nur, dass Herr Sinn überhaupt noch ernst genommen wird. Vor nicht allzu langer Zeit forderte er die Rente mit 77 und vertrat die Auffassung, dass die Unruhen in französischen Vorstädten Folge des Mindestlohns wären.

     

    Seine äußere Ähnlichkeit mit Capt. Ahab scheint auch für seinen Geisteszustand zu sprechen.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Daß dieser Herr "Professor" offensichtlich geisteskrank ist, hat er in vielen Fernsehauftritten bewiesen!

  • A
    audio001

    In Deutschland scheint es inzwischen latent einen ausgeprägten Reflex zu geben, sich erst einmal öffentlich empören zu müssen, wenn auch nur der Begriff "die Juden" fällt.- Scheinbar ist es auch inzwischen völlig egal in welchem Kontext der Begriff verwandt wurde und ob eine Empörung gerechtfertigt ist oder nicht!

     

    Persönlich habe ich auch Zweifel, dass alle die sich nun medial über Herrn Sinn entrüsten, seine Äußerung überhaupt im Wortlaut gelesen haben und sich des Zusammenhangs bewusst sind, den Herr Sinn in dem Interview hergestellt hat! Herr Sinn hat wortwörtlich gesagt (Zitat Tagesspiegel v. 27.10.2008): „In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager.“

     

    Insoweit hat Herr Sinn nichts weiter getan als Fakten aufgezeigt. Historisch unbestritten ist, dass man Bürger der jüdischen Glaubensrichtung bewusst diffamierte, in dem man versuchte sie in einen Zusammenhang mit den Ursachen der Weltwirtschaftskrise 1929 zu stellen.- Fakt ist auch, dass derzeit interessierte Kreise den Versuch machen von dem Versagen der Politik abzulenken und mit „den Managern“ versucht wird, der Öffentlichkeit die Schuldigen für die Finanzkrise 2008 zu präsentieren. Beides ist - im Zusammenhang mit den tatsächlichen Ursachen der Weltwirtschaftkrise 1929, wie auch der Finanzkrise 2008 - gleichermaßen absurd!

     

    Und genau auf diese Absurdität hat Herr Sinn in seiner Aussage hingewiesen. Er hat weder einen Vergleich gezogen, noch hat er in irgendeiner Weise irgendjemand diffamiert!- Hier wird scheinbar etwas in das Gesagte hineininterpretiert, was gleichfalls das Kriterium der Absurdität erfüllt!

     

    Vielleicht sollten sich mal die, die sich über Herr Sinn derart entstellend in den Medien geäußert haben überlegen, ob sie sich nicht bei ihm entschuldigen sollten!?

  • GB
    Gerhard Berlin

    Es gibt keinen Vergleich mit der Judenverfolgung – die fand im 3. Reich (1933–1945) statt, nicht 1929. Wenn das Zitat von Herrn Sinn stimmt: "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken." In der Weltwirtschaftskrise von 1929 "hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager", verstehe ich die allgemeine Aufregung nicht ganz. Es stimmt sehr wohl, dass in der Weimarer Republik pauschal «die Juden» für die Weltwirtschaftskrise durch die aufkommenden Nationalsozialisten verantwortlich gemacht wurden. Heute sind pauschal «die Bankmanager» für die Krise verantwortlich – hören wir permanent aus allen Mündern, die vor einer Kamera stehen.

    Sinn hat nicht behauptet, dass beide «Sündenböcke» auch tatsächlich generell die Schuldigen waren respektive sind. Was im 3. Reich dann geschehen ist, ist eine ganz andere Sache und ist nicht Gegenstand von Herrn Sinns Zitat.

  • W
    wolla

    endlich besteht die chance, daß die breite öffentlichkeit erfährt, welch geistes kind der herr von sinnen ist.

    ich hoffe es sieht nun jeder, daß wir es hier mit einem unverbesserlichen kapitalfaschisten zu tun haben...

  • H
    hto

    NEIN NIEMAND, außer die "Wasserträger" des Finanzsystems, ist schuld an der Krise / dem geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" - das ist das Schöne am "Zusammen"Leben / Vegetieren der Hierarchie von materialistischer "Absicherung" und gebildeter Suppenkaspermentalität!?

     

    Ursache ALLER Probleme, ist der Wettberwerb, um das "Recht des Stärkeren", der nun (nur noch?) "freiheitlichen" Marktwirtschaft.

  • N
    Nadine

    Das sagte Hans-Werne Sinn wörtlich:

    "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager."

    Seine Perspektive: Krise - es muss ein Sündenbock gesucht werden

    Sein Vergleich: Heute die Manager - damals die Juden

    Sein Anspruch: Ökonom, Sozialreformer - Alleskönner

    Sein Kredo: Hartz-IV ist gut, noch zu lasch, es muss einen großen Niedriglohnsektor geben, Armut ist relativ und normal

    Seine Wirkung: Unterstützt immer die Politik, die sich für die breite Masse negativ auswirkt, aber die Reichen und vermeidlichen Leistungsträger besser stellt.

    Seine Zukunft: Keine, denn jetzt hat wirklich jeder die miese, kleine Welt und seine Bildungslücken kennen gelernt.

    Sein Rat: In Zukunft hoffentlich nicht mehr viel Wert, denn wer so ungebildet und schamlos ist, der sollte kein Gehör mehr finden.

     

    Und liebe Politiker: Keine Aufträge mehr an diesen verkappten Antisemiten und seine Sündenbocktheoreme ... (Hoffentlich)

  • PA
    Peter A. Weber

    Zu dieser Thematik möchte ich folgendes sagen:

     

    1. Dieser sog. Professor hat sich aufgrund seiner unqualifizierten Stellungnahmen schon seit langem selbst disqualifiziert. Einen wissenschaftlichen Hintergrund spreche ich ihm vollends ab.

     

    2. Der immer aufkommende Medienrummel, wenn mal wieder jemand Judenvergleiche vornimmt, ist typisch deutsch und bestätigt nur, dass diese Thematik hierzulande immer noch nicht ethisch und geschichtlich verarbeitet wurde. Es steht ausser frage, dass sich Herr Prof. (Un-)Sinn in seiner Wortwahl vergriffen hat.

     

    3. Allerdings steht bei mir aus aktuellem Anlass nicht die Judenfrage im Vordergrund sondern unse-re Wirtschafts- und somit Gesellschaftskrise. Und hier komme ich zum Punkt: Die von Herrn Sinn vom Zaume gebrochene Diskussion lenkt (absichtlich) einmal wieder von der grundsätzlichen Frage ab: Wer oder was sind die eigentlichen Gründe für unsere Misere und wie kann man sie beseitigen?

     

    4. Als Fischer im Trüben sucht Herr Sinn die Gründe/Schuldigen nicht bei den Managern sondern macht Fehler (welche?) im System aus. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit nicht um Fehler im System sondern um das kapitalistisch-/wirt-schaftsradikale System selbst, das immanent Krisen ausbrütet - unkontrollierbar wie ein Krebsgeschwür.

     

    5. Da die Kapitalismuskrebs-Metastasen jedoch bereits im gesamten Gesellschaftsgebilde Schaden anrichten, sind wirklich radikale Schritte zur Gesundung erforderlich. Es genügt nicht mehr, die sicherlich mitschuldigen Eliten aus Wirtschaft, Politik und Medien auszutauschen. Auch wir - die Gesellschaft, die Bürger, die Konsumenten - tragen ein Grossteil der Mitschuld und müssen daher dringend unser Verhalten ändern. Wir haben es mit einer gedanklich-moralisch-ideologischen Krise zu tun und wären gut beraten, unsere Weltsicht wieder auf das zu fokussieren, was uns wirklich ausmacht und uns Sinn gibt: das Leben, die Natur sowie die individuellen metaphysischen Dimensionen.

     

    6. Als Realist bin ich mir im klaren darüber, dass wir vor einer Generationenaufgabe stehen und kurzfristig kein Systemumbruch möglich ist. Aber Resignation ist der falsche Weg und jeder kleine Schritt in Richtung von mehr Solidarität, Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit ist die Mühe wert!

     

    Peter A. Weber, Klotten

  • M
    Markus

    Es steht ja jedem der hier schreibenden Menschen frei, nicht an einen Systemfehler zu glauben. Genauso steht es aber uns anderen Menschen frei, nicht an die Schuld von Managern zu glauben.

    Wenn das in einer angeblich freien, demokratischen Gesellschaft mit Geisteskrankheit und "bitte wegsperren" Schreien quittiert wird, dann hat hier bei vielen offenbar schon der pauschalisierende Hass, der ungerechtfertigte Zorn auf andersdenkende gesiegt -- hat Herr Sinn wohl recht.

     

    Im übrigen gebe ich ich all jenen, die nichts von einem Systemfehler hören wollen folgendes zu bedenken:

    Gesetzt den Fall, Sie haben unrecht, werden Ihre Maßnahmen in Rauch verpuffen, werden Sie nichts ändern. Dann träfe dann gerade die Menschen besonders hart, die wohl gerade am lautesten schreien, weil sie am stärksten betroffen sind. Gerade im Interesse derer, sollten Sie jede Anstrengung unternehmen, die Ursachen der derzeitigen Krise aufzudecken und zu korrigieren.

     

    Ich gebe Ihnen weiterhin zu bedenken, dass diejenigen, die die österreichische Geldwerttheorie vertreten - zu deren Vertretern Herr Sinn nicht gehört - bereits 2004 die aktuelle Krise relativ detailiert vorausgesagt haben und für ihre Vorhersage auch ein recht stimmiges Modell vorgelegt haben, das recht eindeutig beschreibt, wie es zu dieser Krise gekommen ist.

    Von den jetzt laut schreienden Scharfmachern aus Politik etc. habe ich 2004 niemanden gesehen, der irgendetwas vorhergesagt hätte. Und ich sehe auch jetzt niemanden, der ein auch nur halbwegs Überzeugendes Modell vorlegt, wie es einer handvoll Managern habe gelingen sollen, die Welt ins Verderben zu stürtzen.

     

    Ich glaube da eher denen, die mir schon 2004 gesagt haben, dass es so kommen wird, und warum es so kommen wird.

     

    Aber wie eingangs gesagt. Wem Sie glauben, dürfen wir ja (noch) selbst entscheiden.

  • P
    Pollux

    Der Vergleich geht gar nicht.

     

    Aber ich habe Herrn Sinn schon einigen Interwievs gesehen und Kommentare von Ihm gelesen. Fachlich ist er zweifellos kompetent.

     

    Die Fehler nur bei den Akteuren zu suchen, die für diese Art von Arbeit über Jahrzehnte gefeiert wurden ist sehr kurzsichtig.

     

    Alle wollen Profit, alle wollen maximalen Profit aber keiner ist bereit auch selber veranwortung zu übernehmen.

     

    Jahrelang wurden Unternehmensbeteiligungen, Eigenvorsorge usw. als Heilsbringer für die arbeitende Bevölkerung dargestellt.

    Damit einer diese Produkte kauft müssen die Banken Renditen erwirtschaften.

    Das geht nur über Risiken daher sind auch viele Kleinanleger und Städte betroffen. Es wurde mit Steuergeldern spekuliert, und die Rendite die Landesbanken zeitweise für die Haushalte abwarfen wurden gerne genommen.

     

    Der Konkurenzkampf um die beste Rendite führt in einem zügelosen Wettbewerb führt immer zu großem Einsatz und hohem Risiko.

     

    Solange es im globalen Wettbewerb keine vergleichbaren Regelungen in allen Ländern gibt, müssen wir uns zu einem gewissen Maß deregulieren lassen um konkurebzfähig zu bleiben.

     

    Es ist ein sicherlich schwierige Abwägung. Zwischen Nachtwächter Staat, und Staatswirtschaft.

    Beides funktioniert nicht.

    Aber irgendwann werden wir den richtigen Mittelweg finden.

     

    Vorher ist das tatsächlich "strukturelle Gewalt"( nicht ganz Galtung)ohne echte Schuldige.

     

    Im Vergleich mit dem vernichteten Geld sind die gehälter tatsächlich Peanuts. Obwohl alle über ihrer tatsächlichen Wertschöpfung bezahlt wurden.

  • FA
    Fat Agnus

    Schade ist, dass der Empörungs-Reflex von der Tatsache ablenkt, dass Herr Sinn sich schon wieder etwas zu sagen traut.

     

    Am Höhepunkt der Krise wurde ja plötzlich wieder sogar der Bofinger zitiert, während der sonst medial omnipräsente Marktradikalist plötzlich auffallend still schwieg.

    Die Krise muss ja nun offenbar überwunden sein, wenn Herr Sinn schon wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann: Den Staat zum Sündenbock machen...

  • A
    Adoli

    Es gibt sicherlich zwei Seiten einer Meldung.

     

    Herr Sinn hat sich wahrhaft auf Glatteis begeben und, wenn man die Meldung unkommentiert betrachtet, zu Recht schwere Kritik einstecken müssen.

     

    Auf der anderen Seite muss man auch sehen, welche Vorurteile und Automatismen auch heute noch in uns stecken, und die damals gerade die Nationalsozialisten genutzt haben.

     

    "Brechung der Zinsknechtschaft", Vorgehen gegen die jüdischen Bankiers und Finanzierer des Bolschewismus bedienen zu gut das Klischee, dass die dort oben (Juden aufgrund Ihrer über Jahrhunderte staatlich eingeschränkten Berufsmöglichkeiten) und unten beim Volk, dem hart arbeitenten und leidenden "wahren" Deutschen.

     

    Dass Bankmanager heute unter BEschuss stehen, haben sie sich ZUM TEIL selbst zuzuschreiben. Ein anderer Teil ist aber auch Sinns systemimmanenter Fehler, sowie eine Politik, die weder den Willen noch die Kompetenz besitzt, dem Kapitalismus für alle geltende Spielregeln durchzusetzen. (Wer gewinn einstreicht, MUSS das Risiko tragen)

     

    Deshalb kann ich mich teilweise Herrn Sinn anschließen, dass hier in manchen Punkten eine "HExenjagd" inszeniert wird, um in Teilen von Verfehlungen der Presse und Politik und abzulenken. Die Presse hätte genauer hinschauen und die Polik die Rechnungslegungsvorschriften transparenter gestalten dürfen, was sie aber aus unterschiedlichen Gründen auch nicht taten.

     

    So kommt der Buhmann Banker gerade Recht um die Volksseele mit einem gemeinsamen Feindbild zu einen. Und genau an diesem Punkt sehe ich auch die Parallele zur Zeit ab 1929, wo genau dies, mit allen uns bekannten Katastrophen, kultiviert wurde.

  • H
    heiribido

    Und mit "Entschuldigen Sie bitte!" ist alles vom Tisch, wie?

  • M
    Martin

    Sinn sagte, die Juden waren bei der Weltwirtschaftskrise die Sündenböcke. Das ist unbestreitbar so gewesen.

     

    Die Aussage, dass es heute die Manager wären, kann man insoweit kritisieren, als dass es die Manager womöglich zurecht sind im Gegensatz zu den Juden damals.

     

    Hätte er beide Aussagen getrennt gemacht, hätte sich keiner aufgeregt.

     

    Ein Vergleich ist übrigens keine Gleichsetzung.

    Außerdem hat er ja nicht in dem Sinne verglichen, dass er es gegeneinander abwägen wollte.

     

    Er hat einfach eine allgemeine Aussage getroffen und dann zwei Beispiele genannt.

  • ST
    Stefan Thiesen

    Was für eine absurde Posse. Einmal abgesehen davon, daß das ein historisch und ethisch unzulässiger Vergleich ist, ist er inhaltlich von vorne bis hinten unsinnig. "Die Juden" in Deutschland waren eine heterogene Gruppe aus allen Bereichen der Gesellschaft - ebenso wie von mir aus "Die Katholiken". Naturgemäß hat der kleine Schuster, der Rabbi oder der Händler um die Ecke nix mit irgend einer Weltwirtschaftskrise zu tun - außer, daß sie ihn trifft. Die Manager dagegen sind die Entscheidungsträger in ihren - jawohl - VERANTWORTUNGSBEREICHEN. Und - jawohl - sie sind VERANTWORTLICH für das, was sie in ihren VERANTWORTUNGSBEREICHEN tun, lassen und entscheiden - und für das, was daraus erwächst. So wie jeder andere geistig gesunde Mensch auf der Welt das für seine Verantwurtungsbereiche und Entscheidungen in allen Lebensbereichen auch ist. Und Herr Sinn hat für seine zerebrale Diarrhoe hier ebenfalls Verantwortung zu übernehmen. Oder ist er als Wirtschaftsmann aus irgend einem Grunde unter Generalamnestie für alles was er tut und sagt?

  • D
    derNoergler

    Sinn bezeichnet die Finanzkrise als Systemfehler, nicht als Fehler von Akteuren, selbst die FDP ruft plötzlich nach staatlicher Kontrolle, statt folgerichtig die Selbstauflösung zu propagieren - und wer die Systemfrage stellt, wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

    Zynischerweise könnte man das als letzten Rundumschlag vor dem Kollaps bezeichnen, letzten Endes ist es aber nur dieselbe Borniertheit seiner Akteure, wie auf der anderen Seite linke Dogmatiker, die ebenso nicht gelernt haben.

     

    Geht am Thema vorbei? Dass Herr Sinn nicht bei Sinnen ist, ist nichts Neues, diese neueste Äußerung ist nur das i-Tüpfelchen auf der Gesamtausgabe eines Mannes, der so hohl ist, wie der deutsche Durschnittsteenie am Wochenende voll ist; diesen Mann muss man nicht kommentieren, man muss ihn wegsperren.

  • J
    Jörg

    Das Überraschende daran ist doch nur, dass Herr Sinn überhaupt noch ernst genommen wird. Vor nicht allzu langer Zeit forderte er die Rente mit 77 und vertrat die Auffassung, dass die Unruhen in französischen Vorstädten Folge des Mindestlohns wären.

     

    Seine äußere Ähnlichkeit mit Capt. Ahab scheint auch für seinen Geisteszustand zu sprechen.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Daß dieser Herr "Professor" offensichtlich geisteskrank ist, hat er in vielen Fernsehauftritten bewiesen!

  • A
    audio001

    In Deutschland scheint es inzwischen latent einen ausgeprägten Reflex zu geben, sich erst einmal öffentlich empören zu müssen, wenn auch nur der Begriff "die Juden" fällt.- Scheinbar ist es auch inzwischen völlig egal in welchem Kontext der Begriff verwandt wurde und ob eine Empörung gerechtfertigt ist oder nicht!

     

    Persönlich habe ich auch Zweifel, dass alle die sich nun medial über Herrn Sinn entrüsten, seine Äußerung überhaupt im Wortlaut gelesen haben und sich des Zusammenhangs bewusst sind, den Herr Sinn in dem Interview hergestellt hat! Herr Sinn hat wortwörtlich gesagt (Zitat Tagesspiegel v. 27.10.2008): „In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager.“

     

    Insoweit hat Herr Sinn nichts weiter getan als Fakten aufgezeigt. Historisch unbestritten ist, dass man Bürger der jüdischen Glaubensrichtung bewusst diffamierte, in dem man versuchte sie in einen Zusammenhang mit den Ursachen der Weltwirtschaftskrise 1929 zu stellen.- Fakt ist auch, dass derzeit interessierte Kreise den Versuch machen von dem Versagen der Politik abzulenken und mit „den Managern“ versucht wird, der Öffentlichkeit die Schuldigen für die Finanzkrise 2008 zu präsentieren. Beides ist - im Zusammenhang mit den tatsächlichen Ursachen der Weltwirtschaftkrise 1929, wie auch der Finanzkrise 2008 - gleichermaßen absurd!

     

    Und genau auf diese Absurdität hat Herr Sinn in seiner Aussage hingewiesen. Er hat weder einen Vergleich gezogen, noch hat er in irgendeiner Weise irgendjemand diffamiert!- Hier wird scheinbar etwas in das Gesagte hineininterpretiert, was gleichfalls das Kriterium der Absurdität erfüllt!

     

    Vielleicht sollten sich mal die, die sich über Herr Sinn derart entstellend in den Medien geäußert haben überlegen, ob sie sich nicht bei ihm entschuldigen sollten!?

  • GB
    Gerhard Berlin

    Es gibt keinen Vergleich mit der Judenverfolgung – die fand im 3. Reich (1933–1945) statt, nicht 1929. Wenn das Zitat von Herrn Sinn stimmt: "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken." In der Weltwirtschaftskrise von 1929 "hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager", verstehe ich die allgemeine Aufregung nicht ganz. Es stimmt sehr wohl, dass in der Weimarer Republik pauschal «die Juden» für die Weltwirtschaftskrise durch die aufkommenden Nationalsozialisten verantwortlich gemacht wurden. Heute sind pauschal «die Bankmanager» für die Krise verantwortlich – hören wir permanent aus allen Mündern, die vor einer Kamera stehen.

    Sinn hat nicht behauptet, dass beide «Sündenböcke» auch tatsächlich generell die Schuldigen waren respektive sind. Was im 3. Reich dann geschehen ist, ist eine ganz andere Sache und ist nicht Gegenstand von Herrn Sinns Zitat.

  • W
    wolla

    endlich besteht die chance, daß die breite öffentlichkeit erfährt, welch geistes kind der herr von sinnen ist.

    ich hoffe es sieht nun jeder, daß wir es hier mit einem unverbesserlichen kapitalfaschisten zu tun haben...

  • H
    hto

    NEIN NIEMAND, außer die "Wasserträger" des Finanzsystems, ist schuld an der Krise / dem geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" - das ist das Schöne am "Zusammen"Leben / Vegetieren der Hierarchie von materialistischer "Absicherung" und gebildeter Suppenkaspermentalität!?

     

    Ursache ALLER Probleme, ist der Wettberwerb, um das "Recht des Stärkeren", der nun (nur noch?) "freiheitlichen" Marktwirtschaft.

  • N
    Nadine

    Das sagte Hans-Werne Sinn wörtlich:

    "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager."

    Seine Perspektive: Krise - es muss ein Sündenbock gesucht werden

    Sein Vergleich: Heute die Manager - damals die Juden

    Sein Anspruch: Ökonom, Sozialreformer - Alleskönner

    Sein Kredo: Hartz-IV ist gut, noch zu lasch, es muss einen großen Niedriglohnsektor geben, Armut ist relativ und normal

    Seine Wirkung: Unterstützt immer die Politik, die sich für die breite Masse negativ auswirkt, aber die Reichen und vermeidlichen Leistungsträger besser stellt.

    Seine Zukunft: Keine, denn jetzt hat wirklich jeder die miese, kleine Welt und seine Bildungslücken kennen gelernt.

    Sein Rat: In Zukunft hoffentlich nicht mehr viel Wert, denn wer so ungebildet und schamlos ist, der sollte kein Gehör mehr finden.

     

    Und liebe Politiker: Keine Aufträge mehr an diesen verkappten Antisemiten und seine Sündenbocktheoreme ... (Hoffentlich)

  • PA
    Peter A. Weber

    Zu dieser Thematik möchte ich folgendes sagen:

     

    1. Dieser sog. Professor hat sich aufgrund seiner unqualifizierten Stellungnahmen schon seit langem selbst disqualifiziert. Einen wissenschaftlichen Hintergrund spreche ich ihm vollends ab.

     

    2. Der immer aufkommende Medienrummel, wenn mal wieder jemand Judenvergleiche vornimmt, ist typisch deutsch und bestätigt nur, dass diese Thematik hierzulande immer noch nicht ethisch und geschichtlich verarbeitet wurde. Es steht ausser frage, dass sich Herr Prof. (Un-)Sinn in seiner Wortwahl vergriffen hat.

     

    3. Allerdings steht bei mir aus aktuellem Anlass nicht die Judenfrage im Vordergrund sondern unse-re Wirtschafts- und somit Gesellschaftskrise. Und hier komme ich zum Punkt: Die von Herrn Sinn vom Zaume gebrochene Diskussion lenkt (absichtlich) einmal wieder von der grundsätzlichen Frage ab: Wer oder was sind die eigentlichen Gründe für unsere Misere und wie kann man sie beseitigen?

     

    4. Als Fischer im Trüben sucht Herr Sinn die Gründe/Schuldigen nicht bei den Managern sondern macht Fehler (welche?) im System aus. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit nicht um Fehler im System sondern um das kapitalistisch-/wirt-schaftsradikale System selbst, das immanent Krisen ausbrütet - unkontrollierbar wie ein Krebsgeschwür.

     

    5. Da die Kapitalismuskrebs-Metastasen jedoch bereits im gesamten Gesellschaftsgebilde Schaden anrichten, sind wirklich radikale Schritte zur Gesundung erforderlich. Es genügt nicht mehr, die sicherlich mitschuldigen Eliten aus Wirtschaft, Politik und Medien auszutauschen. Auch wir - die Gesellschaft, die Bürger, die Konsumenten - tragen ein Grossteil der Mitschuld und müssen daher dringend unser Verhalten ändern. Wir haben es mit einer gedanklich-moralisch-ideologischen Krise zu tun und wären gut beraten, unsere Weltsicht wieder auf das zu fokussieren, was uns wirklich ausmacht und uns Sinn gibt: das Leben, die Natur sowie die individuellen metaphysischen Dimensionen.

     

    6. Als Realist bin ich mir im klaren darüber, dass wir vor einer Generationenaufgabe stehen und kurzfristig kein Systemumbruch möglich ist. Aber Resignation ist der falsche Weg und jeder kleine Schritt in Richtung von mehr Solidarität, Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit ist die Mühe wert!

     

    Peter A. Weber, Klotten

  • M
    Markus

    Es steht ja jedem der hier schreibenden Menschen frei, nicht an einen Systemfehler zu glauben. Genauso steht es aber uns anderen Menschen frei, nicht an die Schuld von Managern zu glauben.

    Wenn das in einer angeblich freien, demokratischen Gesellschaft mit Geisteskrankheit und "bitte wegsperren" Schreien quittiert wird, dann hat hier bei vielen offenbar schon der pauschalisierende Hass, der ungerechtfertigte Zorn auf andersdenkende gesiegt -- hat Herr Sinn wohl recht.

     

    Im übrigen gebe ich ich all jenen, die nichts von einem Systemfehler hören wollen folgendes zu bedenken:

    Gesetzt den Fall, Sie haben unrecht, werden Ihre Maßnahmen in Rauch verpuffen, werden Sie nichts ändern. Dann träfe dann gerade die Menschen besonders hart, die wohl gerade am lautesten schreien, weil sie am stärksten betroffen sind. Gerade im Interesse derer, sollten Sie jede Anstrengung unternehmen, die Ursachen der derzeitigen Krise aufzudecken und zu korrigieren.

     

    Ich gebe Ihnen weiterhin zu bedenken, dass diejenigen, die die österreichische Geldwerttheorie vertreten - zu deren Vertretern Herr Sinn nicht gehört - bereits 2004 die aktuelle Krise relativ detailiert vorausgesagt haben und für ihre Vorhersage auch ein recht stimmiges Modell vorgelegt haben, das recht eindeutig beschreibt, wie es zu dieser Krise gekommen ist.

    Von den jetzt laut schreienden Scharfmachern aus Politik etc. habe ich 2004 niemanden gesehen, der irgendetwas vorhergesagt hätte. Und ich sehe auch jetzt niemanden, der ein auch nur halbwegs Überzeugendes Modell vorlegt, wie es einer handvoll Managern habe gelingen sollen, die Welt ins Verderben zu stürtzen.

     

    Ich glaube da eher denen, die mir schon 2004 gesagt haben, dass es so kommen wird, und warum es so kommen wird.

     

    Aber wie eingangs gesagt. Wem Sie glauben, dürfen wir ja (noch) selbst entscheiden.

  • P
    Pollux

    Der Vergleich geht gar nicht.

     

    Aber ich habe Herrn Sinn schon einigen Interwievs gesehen und Kommentare von Ihm gelesen. Fachlich ist er zweifellos kompetent.

     

    Die Fehler nur bei den Akteuren zu suchen, die für diese Art von Arbeit über Jahrzehnte gefeiert wurden ist sehr kurzsichtig.

     

    Alle wollen Profit, alle wollen maximalen Profit aber keiner ist bereit auch selber veranwortung zu übernehmen.

     

    Jahrelang wurden Unternehmensbeteiligungen, Eigenvorsorge usw. als Heilsbringer für die arbeitende Bevölkerung dargestellt.

    Damit einer diese Produkte kauft müssen die Banken Renditen erwirtschaften.

    Das geht nur über Risiken daher sind auch viele Kleinanleger und Städte betroffen. Es wurde mit Steuergeldern spekuliert, und die Rendite die Landesbanken zeitweise für die Haushalte abwarfen wurden gerne genommen.

     

    Der Konkurenzkampf um die beste Rendite führt in einem zügelosen Wettbewerb führt immer zu großem Einsatz und hohem Risiko.

     

    Solange es im globalen Wettbewerb keine vergleichbaren Regelungen in allen Ländern gibt, müssen wir uns zu einem gewissen Maß deregulieren lassen um konkurebzfähig zu bleiben.

     

    Es ist ein sicherlich schwierige Abwägung. Zwischen Nachtwächter Staat, und Staatswirtschaft.

    Beides funktioniert nicht.

    Aber irgendwann werden wir den richtigen Mittelweg finden.

     

    Vorher ist das tatsächlich "strukturelle Gewalt"( nicht ganz Galtung)ohne echte Schuldige.

     

    Im Vergleich mit dem vernichteten Geld sind die gehälter tatsächlich Peanuts. Obwohl alle über ihrer tatsächlichen Wertschöpfung bezahlt wurden.

  • FA
    Fat Agnus

    Schade ist, dass der Empörungs-Reflex von der Tatsache ablenkt, dass Herr Sinn sich schon wieder etwas zu sagen traut.

     

    Am Höhepunkt der Krise wurde ja plötzlich wieder sogar der Bofinger zitiert, während der sonst medial omnipräsente Marktradikalist plötzlich auffallend still schwieg.

    Die Krise muss ja nun offenbar überwunden sein, wenn Herr Sinn schon wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann: Den Staat zum Sündenbock machen...

  • A
    Adoli

    Es gibt sicherlich zwei Seiten einer Meldung.

     

    Herr Sinn hat sich wahrhaft auf Glatteis begeben und, wenn man die Meldung unkommentiert betrachtet, zu Recht schwere Kritik einstecken müssen.

     

    Auf der anderen Seite muss man auch sehen, welche Vorurteile und Automatismen auch heute noch in uns stecken, und die damals gerade die Nationalsozialisten genutzt haben.

     

    "Brechung der Zinsknechtschaft", Vorgehen gegen die jüdischen Bankiers und Finanzierer des Bolschewismus bedienen zu gut das Klischee, dass die dort oben (Juden aufgrund Ihrer über Jahrhunderte staatlich eingeschränkten Berufsmöglichkeiten) und unten beim Volk, dem hart arbeitenten und leidenden "wahren" Deutschen.

     

    Dass Bankmanager heute unter BEschuss stehen, haben sie sich ZUM TEIL selbst zuzuschreiben. Ein anderer Teil ist aber auch Sinns systemimmanenter Fehler, sowie eine Politik, die weder den Willen noch die Kompetenz besitzt, dem Kapitalismus für alle geltende Spielregeln durchzusetzen. (Wer gewinn einstreicht, MUSS das Risiko tragen)

     

    Deshalb kann ich mich teilweise Herrn Sinn anschließen, dass hier in manchen Punkten eine "HExenjagd" inszeniert wird, um in Teilen von Verfehlungen der Presse und Politik und abzulenken. Die Presse hätte genauer hinschauen und die Polik die Rechnungslegungsvorschriften transparenter gestalten dürfen, was sie aber aus unterschiedlichen Gründen auch nicht taten.

     

    So kommt der Buhmann Banker gerade Recht um die Volksseele mit einem gemeinsamen Feindbild zu einen. Und genau an diesem Punkt sehe ich auch die Parallele zur Zeit ab 1929, wo genau dies, mit allen uns bekannten Katastrophen, kultiviert wurde.

  • H
    heiribido

    Und mit "Entschuldigen Sie bitte!" ist alles vom Tisch, wie?

  • M
    Martin

    Sinn sagte, die Juden waren bei der Weltwirtschaftskrise die Sündenböcke. Das ist unbestreitbar so gewesen.

     

    Die Aussage, dass es heute die Manager wären, kann man insoweit kritisieren, als dass es die Manager womöglich zurecht sind im Gegensatz zu den Juden damals.

     

    Hätte er beide Aussagen getrennt gemacht, hätte sich keiner aufgeregt.

     

    Ein Vergleich ist übrigens keine Gleichsetzung.

    Außerdem hat er ja nicht in dem Sinne verglichen, dass er es gegeneinander abwägen wollte.

     

    Er hat einfach eine allgemeine Aussage getroffen und dann zwei Beispiele genannt.

  • ST
    Stefan Thiesen

    Was für eine absurde Posse. Einmal abgesehen davon, daß das ein historisch und ethisch unzulässiger Vergleich ist, ist er inhaltlich von vorne bis hinten unsinnig. "Die Juden" in Deutschland waren eine heterogene Gruppe aus allen Bereichen der Gesellschaft - ebenso wie von mir aus "Die Katholiken". Naturgemäß hat der kleine Schuster, der Rabbi oder der Händler um die Ecke nix mit irgend einer Weltwirtschaftskrise zu tun - außer, daß sie ihn trifft. Die Manager dagegen sind die Entscheidungsträger in ihren - jawohl - VERANTWORTUNGSBEREICHEN. Und - jawohl - sie sind VERANTWORTLICH für das, was sie in ihren VERANTWORTUNGSBEREICHEN tun, lassen und entscheiden - und für das, was daraus erwächst. So wie jeder andere geistig gesunde Mensch auf der Welt das für seine Verantwurtungsbereiche und Entscheidungen in allen Lebensbereichen auch ist. Und Herr Sinn hat für seine zerebrale Diarrhoe hier ebenfalls Verantwortung zu übernehmen. Oder ist er als Wirtschaftsmann aus irgend einem Grunde unter Generalamnestie für alles was er tut und sagt?

  • D
    derNoergler

    Sinn bezeichnet die Finanzkrise als Systemfehler, nicht als Fehler von Akteuren, selbst die FDP ruft plötzlich nach staatlicher Kontrolle, statt folgerichtig die Selbstauflösung zu propagieren - und wer die Systemfrage stellt, wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

    Zynischerweise könnte man das als letzten Rundumschlag vor dem Kollaps bezeichnen, letzten Endes ist es aber nur dieselbe Borniertheit seiner Akteure, wie auf der anderen Seite linke Dogmatiker, die ebenso nicht gelernt haben.

     

    Geht am Thema vorbei? Dass Herr Sinn nicht bei Sinnen ist, ist nichts Neues, diese neueste Äußerung ist nur das i-Tüpfelchen auf der Gesamtausgabe eines Mannes, der so hohl ist, wie der deutsche Durschnittsteenie am Wochenende voll ist; diesen Mann muss man nicht kommentieren, man muss ihn wegsperren.

  • J
    Jörg

    Das Überraschende daran ist doch nur, dass Herr Sinn überhaupt noch ernst genommen wird. Vor nicht allzu langer Zeit forderte er die Rente mit 77 und vertrat die Auffassung, dass die Unruhen in französischen Vorstädten Folge des Mindestlohns wären.

     

    Seine äußere Ähnlichkeit mit Capt. Ahab scheint auch für seinen Geisteszustand zu sprechen.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Daß dieser Herr "Professor" offensichtlich geisteskrank ist, hat er in vielen Fernsehauftritten bewiesen!

  • A
    audio001

    In Deutschland scheint es inzwischen latent einen ausgeprägten Reflex zu geben, sich erst einmal öffentlich empören zu müssen, wenn auch nur der Begriff "die Juden" fällt.- Scheinbar ist es auch inzwischen völlig egal in welchem Kontext der Begriff verwandt wurde und ob eine Empörung gerechtfertigt ist oder nicht!

     

    Persönlich habe ich auch Zweifel, dass alle die sich nun medial über Herrn Sinn entrüsten, seine Äußerung überhaupt im Wortlaut gelesen haben und sich des Zusammenhangs bewusst sind, den Herr Sinn in dem Interview hergestellt hat! Herr Sinn hat wortwörtlich gesagt (Zitat Tagesspiegel v. 27.10.2008): „In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager.“

     

    Insoweit hat Herr Sinn nichts weiter getan als Fakten aufgezeigt. Historisch unbestritten ist, dass man Bürger der jüdischen Glaubensrichtung bewusst diffamierte, in dem man versuchte sie in einen Zusammenhang mit den Ursachen der Weltwirtschaftskrise 1929 zu stellen.- Fakt ist auch, dass derzeit interessierte Kreise den Versuch machen von dem Versagen der Politik abzulenken und mit „den Managern“ versucht wird, der Öffentlichkeit die Schuldigen für die Finanzkrise 2008 zu präsentieren. Beides ist - im Zusammenhang mit den tatsächlichen Ursachen der Weltwirtschaftkrise 1929, wie auch der Finanzkrise 2008 - gleichermaßen absurd!

     

    Und genau auf diese Absurdität hat Herr Sinn in seiner Aussage hingewiesen. Er hat weder einen Vergleich gezogen, noch hat er in irgendeiner Weise irgendjemand diffamiert!- Hier wird scheinbar etwas in das Gesagte hineininterpretiert, was gleichfalls das Kriterium der Absurdität erfüllt!

     

    Vielleicht sollten sich mal die, die sich über Herr Sinn derart entstellend in den Medien geäußert haben überlegen, ob sie sich nicht bei ihm entschuldigen sollten!?

  • GB
    Gerhard Berlin

    Es gibt keinen Vergleich mit der Judenverfolgung – die fand im 3. Reich (1933–1945) statt, nicht 1929. Wenn das Zitat von Herrn Sinn stimmt: "In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken." In der Weltwirtschaftskrise von 1929 "hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager", verstehe ich die allgemeine Aufregung nicht ganz. Es stimmt sehr wohl, dass in der Weimarer Republik pauschal «die Juden» für die Weltwirtschaftskrise durch die aufkommenden Nationalsozialisten verantwortlich gemacht wurden. Heute sind pauschal «die Bankmanager» für die Krise verantwortlich – hören wir permanent aus allen Mündern, die vor einer Kamera stehen.

    Sinn hat nicht behauptet, dass beide «Sündenböcke» auch tatsächlich generell die Schuldigen waren respektive sind. Was im 3. Reich dann geschehen ist, ist eine ganz andere Sache und ist nicht Gegenstand von Herrn Sinns Zitat.

  • W
    wolla

    endlich besteht die chance, daß die breite öffentlichkeit erfährt, welch geistes kind der herr von sinnen ist.

    ich hoffe es sieht nun jeder, daß wir es hier mit einem unverbesserlichen kapitalfaschisten zu tun haben...