Entführung im Jemen: Deutsche Geiseln leben noch
Die im Juni vergangenen Jahres entführte Familie aus Sachsen sowie ein britischer Ingenieur befinden sich laut jemenitischer Regierung noch in der Hand der schiitischen Houthi-Rebellen.
SANAA dpa | Die deutschen Geiseln im Jemen sind nach Angaben der jemenitischen Regierung noch am Leben. Der Minister für Sicherheit und Verteidigung, Raschad al-Alami, sagte am Donnerstag vor der Presse in der Hauptstadt Sanaa, die fünfköpfige Familie aus Sachsen und ein gemeinsam mit ihnen verschleppter britischer Ingenieur befänden sich in der Gewalt der schiitischen Houthi- Rebellen. Sie würden von den Rebellen, die in der nördlichen Provinz Saada gegen die Regierungstruppen kämpfen, gezwungen, verwundete Kämpfer zu versorgen.
Das deutsche Ehepaar und der Brite hatten, bevor sie während eines Ausfluges gemeinsam mit zwei jungen deutschen Pflegehelferinnen und einer Koreanerin entführt worden waren, in einem Krankenhaus in Saada gearbeitet.
Allerdings ist unter den drei noch vermissten erwachsenen Geiseln kein Arzt. Die Houthi-Rebellen hatten jede Beteiligung an der Entführung weit von sich gewiesen. Sie hatten zudem erklärt, es wäre doch widersinnig, wenn sie ausgerechnet Deutsche entführen würden, wo doch ein Bruder ihres Anführers Abdulmalik al-Houthi als Flüchtling in Deutschland lebe.
Ende vergangenen Jahres war laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung ein Video der Kidnapper aufgetaucht, auf dem die drei Kleinkinder des Ehepaares aus Sachsen lebend zu sehen waren, allerdings ohne ihre Eltern. Die beiden Pflegehelferinnen und die Südkoreanerin waren kurz nach der Entführung tot aufgefunden worden.
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