: Englisch nicht für arme Kinder?
betr.: „Ein Eiertanz mit Ausrutscher“, taz Bremen vom 6.6.2005
Noch vor drei Wochen verkündete die SPD ihren neuen Schwerpunkt: Kinder, Familie, Bildung! Wie ernst es der SPD mit diesen Idealen ist, war zu lesen: Die Elternbeiträge für Kitas sollten erhöht werden. Für Familien ist Bremen bereits jetzt die unattraktivste Stadt im Westen Deutschlands (lt. Familienatlas 2005). Das Ziel familienfreundlicher zu werden, kann mit einer höheren finanziellen Belastung für Eltern nicht erreicht werden. Die Behörde plant eine „Verpreisung“ besonderer Angebote in Kitas. Beim Stichwort Bildung sollte es aber selbstverständlich sein, dass Bildung für alle gemeint ist. Wenn wir an die Zukunft unserer Gesellschaft denken, sind wir insbesondere vor dem Hintergrund sinkender Geburtenraten darauf angewiesen, dass alle Kinder und nicht nur die der Besserverdienenden gut gebildet sind. Für eigentlich selbstverständliche Angebote (wie längere Betreuungszeiten, Mittagessen und musikalische Früherziehung) dürfen für Eltern keine Extrakosten entstehen. Soll es wirklich so sein, dass Kinder von Arbeitslosen nicht mehr am Frühenglisch teilnehmen können? Will die SPD wirklich eine Bildungsselektion schon vor Schuleintritt? Was eigentlich hat das Gutachten von Putz & Partner gekostet, das offensichtlich keine neuen Erkenntnisse gebracht hat? Tanja Kaller, Frauke Alber