"Endeavor" dockt an Raumstation an: Ein Kühlschrank für die ISS
Das Space-Shuttle dockt an die Raumstation an und leitet die größten Renovierungsarbeiten seit Start des Projektes ein. Auch der Komfort für die Astronauten soll besser werden.
CAPE CANAVERAL ap/dpa Die US-Raumfähre "Endeavour" hat erfolgreich an die Internationale Weltraumstation (ISS) angedockt. Kommandant Christopher Ferguson vollendete das reibungslose Manöver in der Nacht zum Montag einer Höhe von rund 350 Kilometern über der Erde. Nach der Öffnung der Verbindungsluke hieß der Amerikaner Mike Fincke als derzeitiger ISS-Kommandant die siebenköpfige Shuttle-Mannschaft herzlich willkommen. Die "Endeavor" leitet damit die größte Renovierungsaktion auf der ISS ein seit dem Start des Programms vor zehn Jahren. Die Crew soll die Wohnbereiche der Raumstation so ausbauen, dass künftig sechs statt drei Raumfahrer darin Platz finden. Die Raumfähre brachte tausende Kilogramm neuer Ausrüstung zur ISS. Dazu gehören ein Wasseraufbereitungssystem, ein Kühlschrank, neue und komfortablere Schlafplätze und ein Fitnessgerät.
Neben den Innenausbauten sollen drei Astronauten der "Endeavour" bei einem Außenbordeinsatz ein klemmendes Sonnensegel reparieren, das seit einem Jahr nicht funktioniert, für die Erweiterung der ISS jedoch notwendig ist.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem neuem System der Wasserwiederaufbereitung. Es soll ein komplett geschlossener Wasserkreislauf sein, der sogar Kondenswasser und Urin wieder zu Trinkwasser verarbeitet. Das System wird zunächst bis zum Frühjahr getestet und gilt als Voraussetzung für die Verdoppelung der ISS-Besatzung.
Eine Stunde vor dem Andockmanöver hatte Ferguson die Raumfähre gedreht, damit die ISS-Besatzung Fotos von der Unterseite machen konnten. Etwa 200 Digitalbilder wurden dann zur Bodenkontrolle der NASA gefunkt, um auszuloten, ob die "Endeavour" beim Start möglicherweise Beschädigungen am Hitzeschild erlitten hat.
Nach ersten Informationen der NASA-Bodenzentrale ist sichtbar, dass zwei kleine Stücke an der Außenhaut des Shuttles fehlen.
Der russische Kosmonaut Gregori Tschamitoff wird nach sechs Monaten in der ISS mit der "Endeavour" zur Erde zurückkehren. An seine Stelle tritt die Amerikanerin Sandra Magnus, die die kommenden drei Monate in der Weltraumstation verbringen soll.
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