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Ende des Dialogs

Kolumbiens Präsident setzt die Gespräche mit der ELN-Guerilla aus. Die fordert eine entmilitarisierte Zone

BUENOS AIRES taz ■ Der kolumbianische Präsident Andres Pastrana hat am Dienstag den Friedensdialog mit der zweitgrößten Guerilla des Landes für beendet erklärt. Während einer Militärparade warf Pastrana dem Nationalen Befreiungsheer (ELN) vor, es fehle der Gruppe am nötigen Willen, um im Friedensprozess weiterzukommen.

Am Dienstag waren zwei Regierungsvertreter von Verhandlungen mit der ELN-Spitze aus Venezuela ohne Ergebnisse zurückgekommen, obwohl die Verhandlungen nach Angaben Pastranas auf gutem Weg gewesen wären. Neue Forderungen seitens der ELN hätten allerdings die Verhandlungen blockiert.

Die Entscheidung kann als Antwort auf eine Erklärung der Nummer zwei der ELN, Antonio García gesehen werden. Am Freitag sagte der ELN-Sprecher, dass er wenig Chancen dafür sehe, dass es noch vor dem Ende von Pastranas Amtszeit im August 2002 zu einem Friedensvertrag komme. García warf Pastrana vor, keine Politik für den Frieden zu betreiben. Er kritisierte außerdem, dass die kolumbianische Armee den ultrarechten Paramilitärs noch immer nicht den Krieg erklärt habe und statt dessen mit diesen Gruppen paktiere.

Die ELN fordert als Bedingung für Friedensverhandlungen eine entmilitarisierte Zone im Norden des Landes, wie sie der größten kolumbianischen Guerilla, den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) zugestanden wurde. Die Farc-Zone befindet sich im Zentrum des Landes und ist flächenmäßig fast so groß wie die Schweiz. Allerdings wirft die Armee der FARC vor, die Zone als Rückzugsgebiet zu nutzen und von ihr aus Angriffe zu planen. Die Bewohner des Departments Bolívar wehrten sich gegen eine ELN-Zone, aus der die Streitkräfte abziehen würden und die Guerilla die Verwaltungshoheit in ihrer Hand hätte. Unterstützt werden sie in dieser Forderung von Paramilitärs, die vor einigen Monaten in Anti-Guerilla-Offensive in der Region gestartet haben.

Vieles deutet darauf hin, dass die ELN intern gespalten ist. Einige Kommandanten hatten sich für Verhandlungen mit der Regierung eingesetzt. Dass diese jetzt ins Stocken geraten sind, werten Zeitungen in Bogotá als Zeichen dafür, dass der Hardliner-Flügel der Organisation derzeit das Sagen hat. INGO MALCHER

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