■ Berliner Telegramm: Einigung beim Streit um Mauerreste in Sicht
Im Streit um die Errichtung der geplanten Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße ist Beruhigung eingetreten. Nach den Auseinandersetzungen der letzten Wochen seien sich die Verwaltungen mit den betroffenen Bezirken und den Vertretern der Kirchen einig darüber, daß während des Moratoriums keine neuen Fakten geschaffen werden dürften, sagte Hans Stimmann, Staatssekretär für Stadtentwicklung. Sein Senator Peter Strieder (SPD) hatte das Verfahren vor einer Woche zur Chefsache erklärt, nachdem die Evangelische Sophiengemeinde im östlichen Teil der Stadt zweimal innerhalb weniger Tage Mauerteile abreißen ließ.
Ein möglicher Konsens gründe auf der Überlegung, von dem insgesamt 200 Meter langen Mauerstreifen mehr zu erhalten, als dies in der Wettbewerbskonzeption für die Mauergedenkstätte 1994 vorgesehen war, teilte Stimmann mit. Die Massengräber sollten als Teil in die Gesamtkonzeption einbezogen werden. Zur Verifizierung der Massengräber und ihrer Lokalisierung würden im Auftrag des Landesdenkmalamtes derzeit alle Informationen der Kirchen, von Zeitzeugen und aus anderen Quellen zusammengetragen und bewertet. Die Einweihung der Mauergedenkstätte ist für den 13. August dieses Jahres geplant. dpa
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