: Einig gegen Saddam?
■ Billiges „Irak Oil“ in Köln
Düsseldorf/Köln (dpa) - Auf der Anzeigetafel prangte es in großen Lettern: „Billiges Irak-Oil, der Liter Benzin 99 Pfennig!“ Darunter das grinsende Gesicht Husseins. Bald schon standen 100 Wagen vor den Zapfsäulen in der Schlange. Wer nachfragte, erhielt zur Antwort, ein Öltanker sei durch das Embargo geschlüpft. Neun von zehn Kunden gaben sich damit zufrieden. Zwar klagten einige über schlechtes Gewissen, „aber bei 30 Pfennig Unterschied unterstützen wir auch einen Diktator“. Pro Stunde gingen so 1.000 Liter Treibstoff weg, doppelt soviel wie sonst. Inzwischen gelten allerdings wieder die regulären Preise: Denn die Aktion des Tankwarts war die Idee eines Fernsehteams, das die deutschen Autofahrer auf ihre Moral testen wollte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen