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Einig gegen Bonner Grüne

Bonn (taz) - Der Wahlerfolg der Grünen scheint heute noch mehr parlamentarische Gehässigkeit auszulösen als vor vier Jahren. In seltener Einigkeit wollen FDP–, CSU– und CDU–Vertreter den Anspruch der Grünen auf Teilnahme in den Geheimdienstaussschüssen (Parlamentarische Kontrollkommission und G–10–Ausschuß) verhindern. FDP–Generalsekretär Haussmann erklärte, das Verhältnis der Grünen zur Gewalt und zur Geheimhaltung sei ungeklärt. Innenminister Zimmermann fand, die Grünen gehörten wegen ihrer Kritik an einem Fahndungsaufruf des BKA nach „Terroristinnen“ dort nicht hin. (Grüne: „Terroristenhetze...auf Frauen konzentriert“). Auch das Amt einer Bundestags–Vizepräsidentin wird den Grünen nicht gegönnt: Haussmann meint, sie dürften es nicht bekommen, weil Schily von einem Vernichtungsfeldzug gegen die FDP gesprochen habe. Seiters (CDU) erklärte, es gehe nicht an, einer Partei, die sich nicht ordentlich von Gewalt distanziere, „Privilegien einzuräumen“. - Neu ist jedenfalls, daß dieses Amt als Prämie für Wohlverhalten definiert wird. KH

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