was macht eigentlich...… Volkmar Schneider? : Einen wichtigen Orden bekommen
Keiner hat so viele Leichen im Keller wie er. Alles, was Rang und Namen hat, ist über seinen Tisch gegangen. Tisch, dass heißt: Obduktionstisch. Volkmar Schneider ist Berlins oberster Rechtsmediziner und einflussreicher Gutachter vor Gericht. Als Anerkennung für seine „herausragenden Leistungen“ wird Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) ihm morgen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreichen.
Rund 50.000 Leichen hat der Professor in seinem Leben seziert. 400 Publikationen, unter anderem über die Einführung des Elektronenmikroskops in die Rechtsmedizin, gehen auf sein Konto. Eigentlich sollte Schneider seit Ende März in Ruhestand sein. „Ich mag gar nicht dran denken“, bekannte der Workaholic der taz Ende 2004. Da wusste er noch nicht, dass er solange würde weiterarbeiten dürfen, bis ein Nachfolger für den Posten des Direktors des Landesinstituts für Rechtsmedizin gefunden ist.
Als Wissenschaftler hat Schneider natürlich untersucht, in welcher Reihe er steht, wenn er das Kreuz bekommt. Seit der Einführung 1951 ist das Metall rund 200.000 Mal verliehen worden, hat er herausgefunden. Frauen seien mit einem Anteil von 25 Prozent unter den Geehrten „auffallend schlecht“ vertreten. Wissenschaftler seien in weniger als zehn Prozent der Fälle bedacht worden. Und Rechtsmediziner seien schließlich die ganz große Ausnahme. PLU FOTO: ARCHIV