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Eine Hymne muß her!

■ Die GUS-Staaten suchen ihre olympische Identität

Moskau (adn) — Die zwölf Mitglieder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) werden nach den Worten des russischen IOC-Vizepräsidenten Witali Smirnow bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona mit eigener Hymne und Flagge an den Start gehen. Vertreter der Nationalen Olympischen Komitees (NOK) dieser Länder werden am kommenden Montag in Lausanne dem IOC die Hymnen und Flaggen ihrer Staaten vorstellen, sagte Smirnow, der auch Vorsitzender des Präsidentenrates der Nationalen Olympischen Komitees der GUS ist, in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview für die Tageszeitung 'Komsomolskaja Prawda‘. Die GUS werde „aber entsprechend der Verfügung des IOC noch mit einer gemeinsamen Vertretung an der Olympiade teilnehmen“. Zu den nächsten Spielen werde zumindest Rußland ein eigenes Team schicken. Smirnow sprach sich nachdrücklich für eine schnelle und durchgreifende Kommerzialisierung des Sports in Rußland aus. Nur so könne das sportliche Prestige des Landes erhalten werden. „Die Regierung wird kaum ihre letzten Groschen für uns ausgeben. Das war nur innerhalb eines Regimes möglich, in dem der Sport ein Teil der Politik war.“

Das Abschneiden der GUS- Mannschaft in Albertville lag nach Einschätzung Smirnows „im Rahmen der Erwartungen“. Man habe — ganz wie früher — hochgerechnet und mindestens neun Goldmedaillen erwartet. Dieses Plansoll sei erreicht worden. In den nächsten Monaten und Jahren müßten, so meint Smirnow, vor allem in den alpinen Skidisziplinen große Anstrengungen unternommen werden, um den Rückstand zur Weltspitze aufzuholen. Dann habe man vielleicht wieder die Chance, in der Länderwertung wie so lange gewohnt ganz vorn zu landen

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