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Archiv-Artikel

Eine Frage politischen Willens

betr.: Entstaatlicht die Schulen“

Seit Jahrzehnten kämpfen in Deutschland die freien Schulen – oftmals am Rande ihres Existenzminimums – darum, als gleichberechtigte Partner im öffentlichen Schulwesen anerkannt zu werden. Der Bund der Freien Waldorfschulen fordert daher, dass alle Schulen über Schülerkopfsätze (Bildungsgutschein) refinanziert werden statt wie bisher in Abhängigkeit von ihrer Trägerschaft. Dadurch könnte endlich auch in sozial problematischen Gebieten pädagogische Initiative und Vielfalt entstehen. Finnland, Schweden und die Niederlande gehen diesen Weg seit vielen Jahren – und haben damit weit weniger Chaos produziert als unser auf Misstrauen gegründetes und noch immer obrigkeitsstaatlich organisiertes Schulwesen.

Die Interkulturelle Waldorfschule in Mannheim zeigt, dass die Integration von Kindern und Jugendlichen unterschiedlichster Migrationshintergründe auch in einem äußerst schwierigen sozialen Umfeld mit großem Erfolg praktiziert werden kann. Leider verhindern die gesetzlich verordneten Zwangsschulgelder für freie Schulen, dass auch andernorts ähnliche Versuche gemacht werden können. Das zu ändern, ist eine Frage des politischen Willens.

HENNING KULLAK-UBLICK, Bund der Freien Waldorfschulen

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