: Einbußen für Le Pen
Paris (dpa/afp) - Mit einer Rekordenthaltung von etwa 47 Prozent der WählerInnen ist am Sonntag der erste Wahlgang der französischen Kantonalwahlen zu Ende gegangen. Das beispiellose Desinteresse der Wähler ist darauf zurückzuführen, daß die Wahlen zu den Departements -Parlamenten, die etwa unseren Kreistagen entsprechen, bereits der fünfte Urnengang in diesem Jahr sind.
Die Rechtsparteien errangen mit rund 45 Prozent (1985: 49%) die meisten Stimmen in den Departements-Parlamenten, die alle drei Jahre zur Hälfte neu besetzt werden.
Die Sozialisten und die mit ihnen verbündete liberale MRG konnten ihren Anteil in der ersten Wahl nach der Regierungsbildung von 24,6 auf knapp 32 Prozent verbessern; die Kommunistischen konnten sich nach ihrer Schlappe bei den Präsidentschaftswahlen im Frühjahr mit über 13 Prozent (1985: 12,6%) gut behaupten.
Die rechtsextreme Front National, deren Vorsitzender Jean -Marie Le Pen jüngst durch antisemitische Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt hatte, verfehlte mit ihren 5% (1985:8,7%) das Ziel, ihren Einfluß auf lokaler Ebene zu stärken.
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