: Einblick(681)
Vanessa Leyßner, Künstlerin und Art Direktorin
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
Ich war in Berlin leider schon länger nicht mehr auf einer Ausstellung, die an- oder aufregend für mich war. Dafür hat mich in diesem Frühjahr Mirage – eine Art voll verspiegelte Ranch-Architektur von Doug Aitken in der kalifornischen Wüste von Palm Springs wahnsinnig begeistert.
Und warum?
Eigentlich erscheint es wie eine simple Idee, doch Aitken erzielt tolle optische Effekte zu den unterschiedlichen Tageszeiten oder unterschiedlichem Wetter. Mirage ist ein Objekt, das sich durch die Gegebenheiten der Natur und der Umgebung ständig verändert. Es ergeben sich fortwährend neue Bilder, Farben und Formen im Licht und Schattenspiel.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Ich gehe zwar nicht mehr so viel weg, aber das Verschwinden im Berghain macht immer noch Spaß.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?
Ich habe The New Yorker im Abo und freue mich jede Woche über ein Magazin aus Papier im Briefkasten. Das letzte Buch, was ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, ist „Darling Days“ von Io Tillett Wright. Eine wahnsinnig intime und außergewöhnliche Geschichte über eine Kindheit und die Suche nach Identität in der New Yorker Lower Eastside der Achtziger und Neunziger. Ich fand es sehr schade, als ich an der letzten Seite angekommen war.
Was ist dein nächstes Projekt?
Vanessa Leyssner(*1980 in Hamburg) arbeitet seit 8 Jahren als Künstlerin, freie Art-Direktorin und Grafikerin in Berlin und New York. Nach einem Grafik- und Fotografie-Studium an der Hamburger Design Factory International verdiente sie ihr Geld als Fotoassistentin, bevor sie 2006 nach Berlin ging, um beim Pop-, Mode- und Stil-Magazin Style & the Family Tunes einzusteigen. Seit Herbst 2014 betreibt sie ihr eigenes Büro in Berlin.
Das weiß ich noch nicht, bei mir entwickeln sich die Dinge immer relativ spontan. Plötzlich schießt mir ein Gedanke durch den Kopf, und wenn er mich nicht mehr loslässt, versuche ich ihn umzusetzen.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir/euch am meisten Freude?
Sehr glücklich macht mich der erste gemeinsame Morgen mit meiner Familie, nachdem wir durch Reisen länger getrennt waren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen