: Einberufung
■ Erster West-Berliner Zivi ist dran
Berlin (adn/taz) — Erste Einberufung in der ehemals entmilitarisierten Stadt: Ein 28jähriger, aus Westdeutschland zugewanderter Mann ist als erster Berliner aus dem Westteil der Stadt zum Zivildienst eingezogen worden. Darüber informierte gestern die „Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär" in Berlin.
Nach bisherigen Regelungen gibt es drei Wehrpflichtgebiete. Im westlichen Bundesgebiet bleibt alles beim alten, in der Ex-DDR wird das Erfassungssystem der NVA übernommen und im Westteil Berlins soll die Einberufung offiziell 1992 beginnen. Die vom Berliner Senat vorgeschlagene Sonderregelung, alle am Vereinigungstag 16- bis 32jährigen Berliner von der Wehrpflicht zu befreien, fand in Bonn keine Zustimmung. Zwar verkündete Verteidigungsminister Stoltenberg per (rücknehmbarem) Erlaß, daß man alle über 25jährigen ausnehmen werde — doch müssen generell alle in West-Berlin Lebenden von 18 bis 32 Jahren künftig mit der Einberufung rechnen.
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