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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... … der Ex-Spitzenkandidat? Ein weiteres Kapitel abgeschlossen bekommen

Von BIS

Landläufig würde man Friedbert Pflüger als „armen Mann“ bezeichnen. Sie erinnern sich: Pflüger war derjenige, der statt des Leiters des UN-Umweltprogramms Klaus Töpfer für die CDU als Spitzenkandidat in einen aussichtslosen Wahlkampf gegen Klaus Wowereit ziehen musste. Dabei redete er sich unter anderem mit schönen Zitaten über seine schöne Heimat Hannover ein bisschen tiefer ins Schlamassel. Letztlich gefiel ihm der Umgang mit den relativ unausstehlichen Kreischefs der CDU so gut, dass er sogar beschloss, seinen weltläufigen Job als Staatssekretär im Verteidigungsministerium gegen den Vorsitz der größten Oppositionspartei im Abgeordnetenhaus zu tauschen.

Pflüger ist noch aus einem anderen Grund als „armer Mann“ zu bezeichnen: Er war selten Handelnder, sondern oft Gehandelter. Pflüger wurde auserkoren als Spitzenkandidat; er wurde losgeschickt in die Kieze; schließlich wurde er abgestraft vom Wähler.

Während dieser Monate im Rampenlicht lief Pflügers Scheidung von Margarita Mathiopoulos, die er 1987 geheiratet und von der er sich 2003 getrennt hatte. Vergangene Woche wurde die Scheidung vollzogen; gestern akzeptierte Mathiopoulos, dass sie Pflüger 157.000 Euro zum Ausgleich von „finanziellem Zugewinn“ in der Ehe zahlen wird. Die 49-jährige Ex: „Das Kapitel ist entgültig erledigt. Selbstverständlich werde ich zahlen – und Punkt.“ Erneut ist Pflüger also kein Handelnder, sondern – diesmal – Behandelter. Als arm kann man ihn in Zukunft aber wohl nicht mehr ohne weiteres bezeichnen. BISFOTO: AP