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Archiv-Artikel

heute in bremen „Ein verständlicher Auflauf“

Den Bezug ihrer Räume im Faulenquartier feiert Bild-Bremen mit prominenten Lokalpolitikern

Von BES

taz: Herr Hepp, zur Eröffnung des Bremer Bild -Redaktionsbüros kommen heute Abend die Größen der Lokalpolitik, vom Senats- bis zum Bürgerschaftspräsidenten. Ist das keine anstößige Zeitung mehr?

Andreas Hepp (Prof. für Medienwissenschaft, Uni Bremen): Nein, nicht mehr.

War das eine Zustandsbeschreibung oder die Bewertung im politischen Raum?

Die Bild ist die auflagenstärkste Zeitung in Deutschland – und zweifellos auch in Bremen neben dem Weserkurier eine der zentralen Informationsquellen mit Anspruch auf Meinungsführerschaft. Von daher ist das ein verständlicher Auflauf.

Und die Promi-Gäste stützen diesen Anspruch…

Klar, aber das ist seit jeher das Spiel der Medien gewesen: Wir leben nun mal in einer Mediengesellschaft – wer etwas kommunizieren will, muss in den Medien sein. Das ist ein fast schon symbiotisches Verhältnis wechselseitiger Abhängigkeiten…

das auch funktioniert, auch wenn die Regierung rot-grün ist?

Auf Bundesebene war das Verhältnis der rot-grünen Regierung zu Bild wenigstens zeitweilig auch kein allzu schlechtes. Das trifft auf Bremer Landesebene auch zu.

Spricht aus der Besuchs-Praxis auch die Hoffnung, dann nicht so schnell in die Tonne getreten zu werden?

Nein, das sehe ich nicht. Es geht dabei nicht ums In-die-Tonne-treten – sondern um das wechselseitige Aufeinander-angewiesen-Sein: Im Zweifelsfall ist für die politischen Akteure auch eine negative Berichterstattung wichtiger als gar keine. FRAGEN: BES