■ Ein verblüffender Befund: Aids und Bildung
Aids ist nicht nur eine Krankheit der Armut und des Elends. Aids ist in manchen Regionen der Welt auch eine Krankheit der Bildung. Länder mit hohen Infektionsraten wie etwa Botswana zählen in Afrika durchaus nicht zu den Ländern mit schlechter Bildungsrate. Daß Analphabetentum die Epidemie anheizt, weil die Betroffenen die Verhütungsbotschaft nicht verstehen, ist zwar richtig. Umgekehrt aber gilt zumindest für Afrika: Mit wachsender Bildung sind die Menschen auch mobiler und eher zu Risikoverhalten bereit. Vor allem bei Frauen wird beobachtet, daß Bildung das soziale und sexuelle Aktionsfeld vergrößert. Manchmal sind Risiken auch eine Frage des Geldes. Wer besser gebildet ist, verdient auch mehr. Wer mehr verdient, kann sich eher einen Besuch im Night- Club oder bei Prostituierten leisten.
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