Ein ordentliches Schulfach

Betr.: „Es muss gelingen“, taz nord vom 17. 3. 2008

Gerade ein Oberschulrat sollte endlich zur Kenntnis genommen haben, dass „Werte und Normen“ (auf Bundesebene „Ethik“ genannt, wofür 2006 von der Kultusministerkonferenz die einheitlichen Prüfungsanforderungen für das Abitur in Kraft gesetzt worden sind) kein „Ersatzunterricht“, sondern ein ordentliches Schulfach, genau wie zum Beispiel Mathematik oder Englisch, für alle Schüler ist. Dieses Schulfach sortiert nicht nach Weltanschauung oder Konfessionszugehörigkeit, sondern ermöglicht in hervorragender Weise das, was der Oberschulrat in seinem Interview selbst fordert, nämlich „in einen Dialog über ihre Glaubensüberzeugungen einzutreten“. Das geschieht nicht dadurch, dass die katholischen Schüler den Moslems die Kirche zeigen und umgekehrt die Moslems den Katholiken die Moschee, sondern alle Schüler verschiedener Weltanschauungen und Konfessionen besuchen gemeinsam Synagoge, Moschee, Kirche und so weiter. PETER REICHL, Osnabrück