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Archiv-Artikel

Ein lyrischer Mythos lebt auf

Czernowitz in der heutigen Ukraine galt als „Jerusalem des Ostens“ – bis die Deutschen im Zweiten Weltkrieg die Geburtsstadt von Paul Celan und Rose Ausländer eroberten und die jüdische Bevölkerung ermordeten und damit auch die dort in den 20ern blühende Literaturszene zerstörten. Vor einigen Jahren fanden sich poesiebegeisterte Menschen zusammen, um den Mythos wiederaufleben zu lassen, mit dem Festival „Meridian Czernowitz“. Das findet 2013 zum vierten Mal statt und geht nun auch auf Reisen mit den Stationen Kiew, Czernowitz, Lemberg/Lwiw, Berlin und Bremen. Bei der Berliner Lesung in der Literaturwerkstatt dabei sind Juri Andruchowytsch, Igor Pomeranzew und Serhij Zhadan sowie Nora Iuga (Foto) und Jan Wagner. Mit Thomas Wohlfahrt sprechen sie über das Verpflanzen von Dichtung und Dichtern an alte und neue Orte, in fremde Sprachen und unbekannte Länder. Die Gedichte sind ins Deutsche übersetzt.

■ Lyrik-Tournee Meridian Czernowitz: Literaturwerkstatt, Knaackstr. 97, 23. 9., 20 Uhr, Eintritt frei