: Ein Volk von besorgten Leibwächtern
■ Gerüchte um einen Attentatsversuch gegen Präsident Aristide versetzen Haitis Bevölkerung in ängstliche Aufregung
Port-au-Prince (AFP/AP) – Nach der Rückkehr von Haitis Präsident Jean-Bertrand Aristide haben Gerüchte über einen Attentatsversuch die Bevölkerung in Aufregung versetzt. Mehrere tausend EinwohnerInnen von Port- au-Prince eilten am Sonntag mit Macheten und Stöcken bewaffnet zum Präsidentenpalast, um Aristide zu beschützen. Dem Gerücht zufolge plante der amtierende Armeechef Jean-Claude Duperval einen Anschlag auf Aristide. US- Soldaten hatten auf das Gerücht hin Duperval und seine Eskorte nach Waffen durchsucht, jedoch nichts entdeckt.
Duperval, der von Aristide als Nachfolger von Raoul Cédras eingesetzt worden war, war am Sonntag nachmittag mit dem Präsidenten zusammengetroffen. Dabei hatte Aristide angekündigt, die Armee von derzeit 7.450 Mann auf 1.500 zu verkleinern.
Am Abend appellierte Informationsminister Herve Denis in einer Rundfunkerklärung an die Einwohner von Port-au-Prince: „Bleibt ruhig, der Präsident ist nicht in Gefahr.“ Auch in der Stadt Gonaives versammelten sich mehrere tausend Haitianer zu einer Kundgebung, nachdem sie von dem angeblichen Attentatsversuch erfahren hatten. Dabei wurde nach Angaben eines Korrespondenten ein Haus angezündet, das den Eltern Dupervals gehört.
US-Außenminister Christopher sagte dem US-Fernsehsender NBC am Sonntag, nur die Anwesenheit der US-Truppen könne die Sicherheit Aristides gewährleisten.
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