: Ein Moratorium gegen Emotionen
Mitte Februar einigte sich die Kirchensynode Hamburgs und Schleswig-Holsteins nach über dreijähriger, stets kontroverser Diskussion auf eine neue Haltung alternativen Lebensformen und Segnungen homosexueller Paare gegenüber: Nicht mehr nur die vor dem Altar geschlossene Ehe soll das Leitbild für Christen abgeben. Die meisten der evangelischen Kirchenleitungen und auch der Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands protestierten. Zwei der drei Bischöfe – Hans Christian Knuth und Karl Ludwig Kohlwage – legten gegen diesen Beschluß ihr Veto ein; Bischöfin Maria Jepsen schloß sich diesem Einspruch nicht an. Am Wochenende tagt die Nordelbische Synode in Rendsburg. Die Kirchenleitung schlägt ihr vor, ein dreijähriges Diskussionsmoratorium einzulegen. Synodalpräsidentin Elisabeth Lingner hat sich damit einverstanden erklärt – „um die Diskussion zu beruhigen und allzu viele Emotionen aus den Gesprächen zu nehmen“. Die taz hat Bischof Knuth und Pastor Gorski eingeladen, ihre Positionen transparent zu machen – wozu es zweieinhalb Stunden brauchte. Beide versicherten am Ende, „weiter nachzudenken“ (Knuth), weil „die Diskussion ja erst beginnt“ (Gorski). taz
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