■ Berliner Telegramm: Ein Kreuz mit der Firma Shell
Ein Jahr nach der Hinrichtung des nigerianischen Schriftstellers und Umweltschützers Ken Saro-Wiwa und acht weiterer Bürgerrechtler haben am Wochenende Vertreter des Aktionsbündnisses Nigeria und der BUNDjugend gegen die Politik der Firma Shell protestiert. Vor der Shell-Tankstelle Bundesallee Ecke Trautenaustraße im Bezirk Wilmersdorf wurde zwei Tage lang eine Mahnwache abgehalten; neun symbolische Kreuze erinnerten an die kaltblütigen Morde des Diktators Abacha. „Wir fordern die Firma Shell auf, sich endlich für einen Demokratisierungsprozeß in Nigeria einzusetzen und bei der Ölförderung internationale Standards einzuhalten“, sagte Rainer Hagendorf, Sprecher des Aktionsbündnisses. Shell gilt als die einflußreichste Firma des Landes, sie fördert 50 Prozent des nigerianischen Öls. Damit, so Hagendorf, trage die Firma die Hauptverantwortung für defekte oberirdische Pipelines und für die daraus resultierende Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen im Nigerdelta. Die BUNDjugend rief zum flächendeckenden Boykott von Shell-Produkten auf. taz
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