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hitzschlagEin Hoch auf Fabiola

Still ruht die Stadt

„Das sind klassische Hundstage“, sagt Rüdiger Bartsch. Er muss es wissen. Schließlich arbeitet er beim Wetterdienst Potsdam: „Die Hitzeperiode kann noch bis Ende August dauern“. Bartschs Kollege Norbert Becker-Flügel vom MC-Wetterdienst weiß es noch genauer: Nicht Wowereit oder Steffel oder Gysi, sondern Hoch „Fabiola“ regiere derzeit die Stadt, verkündet er der Nachrichtenagentur ddp. Noch mindestens bis Donnerstag.

Zum Glück kriegt kaum jemand etwas von dem Hitzschlag mit. Halb Berlin hat sich in den Urlaub oder zumindest an die Badeseen im Umland verkrümelt. Schwitzen im Grünen. Nur der wahre Genießer verbringt die heißen Tage in der Stadt. Lässt seine Augen über die hart in der Sonne brütenden Fassaden gleiten. Und genießt die einmalige Stille.

Denn wo sich sonst die Autos drängeln, surrt nun allenfalls ein einsamer Radfahrer entlang. Wo sonst die Köter kläffen, findet man an den Hundstagen nur leere grüne Wiese. Und selbst vor den mit Premiere-Decodern ausgestatteten Fußballkneipen hocken zum Bundesligastart allenfalls ein paar müde Gestalten und nippen schweigend am Bier. Kein Gegröle, kein Geschrei.

„Die Stadt ist leer“, verkündete am Samstag ein Polizeisprecher. Und dennoch ist es den Ordnungshütern noch nicht still genug. Sie haben ein paar sommerliche Störenfriede ausgemacht. Fünf Mannschaftswagen stehen vor dem Mauerpark in Prenzlauer Berg. Ihre Insassen streifen über die Wiese und streiten sich mit einer handvoll Trommlern. Zu laut, zu laut, da kann ja keiner schlafen, lamentieren die Beamten, die Wohnhäuser in hundert Meter Entfernung im Blick. Prompt versteckt sich die Sonne hinter der einzigen Wolke am Horizont. Für Totenstille will sie nicht verantwortlich sein. GA

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