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Ein Bier in der StrandbarEx-Model entgeht Stockschlägen

Das malysische Ex-Model Kartika Sari Dewi Shukarno wird nun doch nicht mit Stockschlägen bestraft. Sie war von der Sittenpolizei mit einem Bier in einer Strandbar erwischt worden.

Kartika Sari Dewi Shukarno im August 2009. Bild: ap

KUALA LUMPUR dpa/apn | Sechs Stockschläge für ein Bier - das war die Strafe, die ein islamisches Gericht in Malaysia gegen eine 33-jährige Muslimin verhängt hatte. Menschenrechtler in aller Welt hatten dagegen scharf protestiert.

Am Donnerstag kam die Entwarnung: seine Tochter sei vom zuständigen Sultan begnadigt worden, teilte der Vater von Kartika Sari Dewi Shukarno mit. Das Ex-Model müsse für das Vergehen jetzt nur noch mit drei Wochen gemeinnütziger Arbeit büßen. Die Sittenpolizei hatte Kartika vor gut zwei Jahren mit einem Bier in einer Strandbar erwischt und festgenommen.

Der Sultan des malaysischen Staates Pahang, Ahmad Shah, hat als ein Hüter des Islams die Möglichkeit, Strafen zu erlassen oder umzuwandeln. Der Fall der zweifachen Mutter hatte eine Diskussion über den wachsenden Einfluss islamischen Rechts auf das Privatleben in dem vorwiegend von Muslimen bewohnten Staat entfacht. Malaysia galt lange als Vorbild für eine gemäßigte und fortschrittliche islamische Gesellschaft.

Alkoholtrinken ist Muslimen in Malysia per Gesetz verboten, in drei der zehn Staaten stehen darauf Stockhiebe. In Malaysia gilt für die rund 60 Prozent Muslime der 28 Millionen Einwohner das islamische Recht, die Scharia. Verhaftungen und Prozesse sind aber selten.

Der Fall erregte Aufmerksamkeit, weil es so aussah, als werde bei der Mutter von zwei Kindern erstmals die Prügelstrafe an einer Frau vollstreckt. Am 25. August vergangenen Jahres hatte ein Gericht die Stockhiebe für Kartika auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Strafe werde überprüft, da sie als "zu extrem" betrachtet werde, hieß es nach empörten Reaktionen. Zu diesem Zeitpunkt wäre es das erste Mal gewesen, dass bei einer Frau die Prügelstrafe angewendet wird.

Im Februar teilte das Justizministerium aber überraschend mit, dass drei andere Frauen wegen außerehelicher Beziehungen mit Stockschlägen bestraft worden seien. Die drei wandten sich später an die Öffentlichkeit, bereuten ihr Verhalten und sagten, die Prügelstrafe sei angemessen gewesen.

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11 Kommentare

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  • F
    Fiona

    @Murat ist doch nur ein armer Spinner. Hat wohl vom Vater zu viel auf den Arsch bekommen, in der Schule keine Freunde gehabt und Mutter mußte er ständig beim Abwasch helfen. Das verbittert natürlich.

    Also gibt er sich hier als der "harte" Islamist und verbreitet seit 2 Tagen seine geistreichen Einzeiler.

     

    Mensch Junge, dir kann geholfen werden. Such dir mal ne Domina und laß dir eine Stunde lang den Hintern versohlen. Par ordentliche Stockschläge auf Murat's weichen Popo - und Du bist ein neuer Mensch.

  • R
    Robert

    Wie heißt es so schön: In der Religion gibt es keinen Zwang? Na ja, erinnern wir uns bitte daran, dass man in Deutschland wegen des Konsums diverser Drogen auch bestraft wurde.

    Unschön ist es natürlich, wenn man qua Geburt zum Muslimsein verurteilt wird und wohl auch nicht so ohne Weiteres davon loskommt, denn so wirklich liberal ist man ja unter Muslimkreisen bei Religionsaufgabe nicht.

    Zu Murat:

     

    Ich hoffe für Dein Leben nach dem Tod, dass Du während Ramadan nie masturbiert hast, denn soweit ich weiß, soll man ja sexuell enthaltsam sein während dieser Zeit. Wenn aber doch, wünsche ich mir, dass du dafür entweder zwanzig Stockhiebe in diesem Leben oder das Pendant an Höllenzeit im nächsten bekommst. Gleiches gilt natürlich für Schweinefleisch, Frauen angucken, Lügen, Betrügen etc. Muratcigim, burn motherf... burn ;)

  • D
    DenkSchlächter

    02.04.2010 12:42 Uhr: von Murat:

    …“Es wäre besser für sie wenn sie ihre Strafen noch in diesem Leben angenommen hätte.“…

    Ganz der fürsorgliche Vater/Bruder, dessen Tochter/Schwester man später betrauert, oder wie, oder was?

  • M
    Murat

    Es wäre besser für sie wenn sie ihre Strafen noch in diesem Leben angenommen hätte.

  • D
    dermensch

    sag doch einfach mensch statt man/frau.....

  • J
    Jochen

    Malaysia galt lange als Vorbild für eine gemäßigte und fortschrittliche islamische Gesellschaft.

     

    Das ich nicht lache. Was für ein schlecht recherchierter Bericht...mal wieder.Wie war das noch mit dem Besetzen vom thailändischen Süden durch malaische Islamisten? Und die Bedrohung der Urlauber mit Waffen? Malaisien entwickelt sich immer mehr zu einem Islamdiktat.

  • B
    Bastian

    von Chandrika:

    "Wieso darf denn da überhaupt Bier verkauft werden, wenn Bier trinken verboten ist ?"

     

    "Alkoholtrinken ist Muslimen in Malysia per Gesetz verboten, in drei der zehn Staaten stehen darauf Stockhiebe. In Malaysia gilt für die rund 60 Prozent Muslime der 28 Millionen Einwohner das islamische Recht, die Scharia." Text

     

    d.h. 11,8 Millionen Einwohner und Touristen dürfen sich betrinken. es ist übrigens nicht unüblich das das in Ländern verschiedene Gesetze für unterswchiedliche Religionen gelten. Gerade im Ehe- und Familienrecht ist das international sehr üblich, so gilt die Scharia in diesem Bereich nicht nur für Moslems nicht nur in Indien, sondern auch in England.

     

    von Magdalena:

     

    "Ach der Islam ist doch Frieden und der Sultan war so gnädig, man/frau könnte drüber lachen, wenn es nicht so ernst wäre und die Haltung des Westen gegenüber solchen grausamen Diktaturen und Ideologien so beschämend."

     

    "Malaysia ist eine konstitutionelle, parlamentarisch-demokratische Wahlmonarchie (parlamentarische Monarchie). Das repräsentative Staatsoberhaupt ist der König, der alle fünf Jahre aus den Reihen der Herrscher der neun Sultanate nach dem Rotationsprinzip ausgewählt wird. Sein offizieller Titel lautet Yang di-Pertuan Agong. Seit dem 13. Dezember 2006 ist Sultan Mizan Zainal Abidin König von Malaysia. Dieses System der Wahl aus den Reihen der Bundesherrscher (oder Bundesfürsten) ist mittlerweile nahezu einzigartig auf der Welt" Wikipedia

     

    Malaysia ist also eine Demokratie. Auch wenn uns einige Gesetze sehr merkwürdig vorkommen können.

     

    Auch in England die Königin Staatsoberhaupt und Oberhaupt der anglikanischen Kirche, soviel zur Trennung von Staat und Religion in Europa. Das gleiche gilt für fast alle anderen evangelischen, lutherischen, reformatorischen o.ä. Monarchien in Europa. Mal so neben bei...

  • TF
    Thomas Fluhr

    Wie lange ist es her, dass Haschischkonsum bei uns schwer bestraft wurde?

  • C
    Chandrika

    Wieso darf denn da überhaupt Bier verkauft werden, wenn Bier trinken verboten ist ?

  • D
    DenkSchlächter

    Was wäre gewesen, wenn sie nicht ein bekanntes „Model“ gewesen wäre sondern Aishe xxx?

    „Der Fall erregte Aufmerksamkeit, weil es so aussah, als werde bei der Mutter von zwei Kindern erstmals die Prügelstrafe an einer Frau vollstreckt.“

    Was ist mit Männern? (So sehr mein Bauch bei manchem Saufkopp das empfiehlt…)

    Ansonsten: weg mit dem Grundgesetz – her mit der Sharia – oder was?

  • M
    Magdalena

    Ach der Islam ist doch Frieden und der Sultan war so gnädig, man/frau könnte drüber lachen, wenn es nicht so ernst wäre und die Haltung des Westen gegenüber solchen grausamen Diktaturen und Ideologien so beschämend.