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Archiv-Artikel

VORMERKEN Ein „Ave Maria“ für den edlen Apachen

Von KO

Winnetou, der Häuptling der Apachen, starb als Christ. Bekehrt wurde er von Old Shatterhand, und Karl May hat für seinen geläuterten Helden sogar ein „Ave Maria“ geschrieben, das der Gelegenheitskomponist gleich dazu vertonte. Holger Saarmann und Vivian Zeiler kennen das Lied. Mit ihrem Programm „Winnetou ist ein Christ – Lieder, so deutsch wie der Wilde Westen“ gastieren sie heute und morgen im Zebrano Theater. Mit May hat das Duo auch gemein, dass es gern von Amerika erzählt, ohne je dort gewesen zu sein. Aber man kann ja gut auch die Erfahrungen derer aufgreifen, die wirklich vor Ort waren. Schon 200 Jahre bevor May zum Beispiel sein Amerika zusammenfabulierte, suchten sich Deutsche dort ihre neue Welt: In Pennsylvania etwa pflanzten sie dann Kohl und Kartoffeln und kümmerten sich um das Vieh. Generationenlang sprachen diese „Pennsylvania Dutch“ ihre seltsamen Mischdialekte und pflegten ihre Musik, die man heute wohl Country, Folk und Gospel nennen würde. Mit den Liedern aus dem Nachlass der Deutsch-Pennsylvanier wollen der Gitarrist Saarmann und die Geigerin Zeiler aufrichtig-ironisch an den Wilden Westen erinnern, vor und nach Winnetous Missionierung. KO

„Winnetou ist ein Christ – Lieder, so deutsch wie der wilde Westen“: Zebrano Theater, Sonntagstraße 8 Mittwoch, 21., und Donnerstag, 22. November, 20.30 Uhr. 7–14 Euro