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Archiv-Artikel

Ein Argument für die Parteibasis

betr.: „Ich mach hier doch nicht den Kirchhof“, Interview mit Karl Lauterbach, taz vom 27. 2. 06

In diesem Interview wird die Studie von Herrn Prof. Lauterbach erwähnt, die aussagt, dass bei der Rente der Beitragssatz deutlich niedriger sein könnte, wenn „wir nicht so viel Geld von den Einkommensschwachen zu den Einkommensstarken hin transferieren würden“. Weil diese wegen der höheren Lebenserwartung länger Rente beziehen, müssten deren Renten aus Gründen der Gerechtigkeit gekürzt werden.

Die Leistungen der Gesetzlichen Rentenversicherung richten sich grundsätzlich nach der Höhe der in der Erwerbsphase gezahlten Beiträge (Äquivalenzprinzip). Tatsächlich hat in der Phase der Beitragsentrichtung ein Rentenzahler, der 40 Jahre an der Beitragsbemessungsgrenze (Herr Krösus) verdient, überproportional mehr an Beiträgen zu entrichten als ein Beitragszahler, der genau im Durchschnitt aller Beitragszahler liegt (Herr Eckrentner). Beispiel: Herr Krösus entrichtet Beiträge von 231.265 Euro und erhält eine monatliche Rente von 2.034 Euro; Herr Eckrentner Beiträge von 128.363 Euro, bei einer monatlichen Rente von 1.261 Euro. Dadurch wird die längere Bezugsdauer wieder ausgeglichen. In welchem Maße, kann der Studie des Herrn Prof. Lauterbach nicht entnommen werden, da diese die Erwerbsphase völlig ausblendet. Hier hat der Politiker Lauterbach „der Parteibasis ein neues Argument geliefert“. Dem Wissenschaftler Lauterbach muss aber ein „Nicht genügend“ attestiert werden. HELMUT PTACEK, Bruckmühl