■ Kommentar: Eigener Weg
Vor dem Spiel gegen das Vorbild, den SC Freiburg haben die Verantwortlichen des FC St. Pauli Nachrichten präsentiert, die ungewöhnlich für das Schmuddelkind der Liga sind. Erstmals seit Jahren wurden positive Jahresbilanzen präsentiert und langfristige Ziele formuliert. Dabei wurde durchgekaut, was in Freiburg selbst drittklassige Basketballvereine bereits verinnerlicht haben: Die Jugend fördern und finanzielle Mittel in den Ausbau der Infrastruktur stecken - langfristig wird der Erfolg schon kommen. Der Weg ist das Ziel, lautet die ganzheitliche Parole in Freiburg. Das wird in Hamburg nicht gehen.Denn weder besitzt der FC St.Pauli einen Trainer, der taktisch fortschrittliche Systemideen hat, noch wird man in dieser Stadt eine so ruhige Regentschaft führen können, wie Finke. Dietmar Demuth hat nicht nur immer noch keine Stammformation gefunden, sondern auch einen Medienmarkt im Nacken, der Volker Finke schon längst gebrochen hätte. Zehn Jahre hat Freiburg (inklusive Abstieg) gebraucht, um sich in der ersten Liga durch einen drastischen Sparkurs und einem schlauen Management zu etablieren. Den Fans war alles recht. Das ist hier anders. Entweder die Fans freunden sich mit den nötigen Kommerzialisierungstendenzen des Vereins an, oder der FC St.Pauli überdenkt seine hohen Ziele. Wie in Freiburg funktioniert es jedenfalls nicht. fog
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