: Eier zurückgerufen
Prüfer finden in Hühnereiern aus niedersächsischen Betrieben Rückstände von unerlaubten Antibiotika
HANNOVER ap ■ Niedersachsen hat wegen der unerlaubten Verfütterung des Antibiotikums Lasalocid an Hühner die Vernichtung mehrerer Millionen Eier angeordnet. In sieben von landesweit insgesamt 49 Proben sei das bei Legehennen nicht erlaubte Tierarzneimittel festgestellt worden, sagte der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums, Gert Hahne, gestern.
Aus welchen oder wie vielen Betrieben die Eier zurückgeholt werden, um sie später zu entsorgen, wollte Hahne nicht sagen. „Wir möchten voreilige Rückschlüsse vermeiden, die erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für die Betriebe haben könnten.“
Gegenwärtig würden aber auch zwölf Futtermittelwerke überprüft. Denn noch ist unklar, ob das Antibiotikum dem Futter dort versehentlich zugesetzt wurde oder ob es die Bauern den Hennen womöglich selbst verabreichten. Das Antibiotikum Lasalocid tötet Darmparasiten. Es dürfe aber nur in der Hähnchenmast eingesetzt werden, erläuterte Hahne. In deren Fleisch baue es sich in sieben Tagen ab. Bei Hennen reichere es sich hingegen in den Eierstöcken an und gehe dann in die Eier über.
Für den Menschen sei das Antibiotikum völlig ungefährlich. „Es geht um die Reinheit des Eis“, begründete der Ministeriumssprecher die Vernichtungsaktion, von der auch Produkte wie Eipulver und Flüssigei betroffen seien. Die Eier sollen dann in Tierkörperbeseitigungsanstalten oder Biogasanlagen venichtet werden.