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Effekte des BetreuungsgeldesMotorisch und sozial benachteiligt

Die Wissenschaft ist sich einig: Die Prämie fürs Daheimbleiben schadet Müttern und Kindern. Teilweise führt ein Betreuungsgeld auch zu überraschenden Effekten.

Sieht nett aus, aber ist für beide Beteiligten nicht von Vorteil: Erziehung zuhause. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Prämie für Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause erziehen, hat keinen guten Ruf – auch bei ExpertInnen nicht. Mehrere Studien haben sich schon damit beschäftigt und kamen zu bedenklichen Ergebnissen.

Die jüngste Studie kam im März 2012 vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA). Darin untersuchten Christina Gathmann und Björn Sass das thüringische „Erziehungsgeld“ von 150 bis zu 300 Euro, das schon seit 2006 an Familien gezahlt wird, die ihre Kinder nicht in der Kita betreuen lassen.

Die Folge dieser Politik: Die Zahl der zu Hause betreuten Kinder stieg um 20 Prozent an, ihre Mütter gaben meist ihren Beruf auf. Dieser Effekt war umso stärker, je geringer die Qualifikation und/oder das Einkommen der Eltern war. Die Kinder profitierten aber nicht von dieser Betreuungsform: Insbesondere die Mädchen entwickelten ihre motorischen und sozialen Fähigkeiten weniger als die Kita-Kinder.

Gerade Kinder aus bildungsfernen und armen Familien profitieren, das zeigten verschiedene amerikanische Studien, stärker von der öffentlichen Betreuung, erklären die AutorInnen. Dieser Effekt geht verloren, wenn sie zu Hause betreut werden: „Das Ausmaß, in dem Kinder aus benachteiligten Familien von öffentlicher Betreuung profitieren können, sollte Politikern zu denken geben.“

Zu diesen Ergebnissen gesellt sich die Frage, wie das Betreuungsgeld eigentlich ins Rechtssystem passt. Die Hamburger Juraprofessorin Margarete Schuler-Harms etwa sieht es kritisch. Sie schreibt in einem Gutachten für die Friedrich-Ebert-Stiftung: „Wenn der Gesetzgeber eine neue Sachleistung einführt, darf er keine Gruppen begünstigen oder benachteiligen.“ Bekommt also die Gruppe der Kita-Abstinenten 150 Euro, so müssen die Kita-NutzerInnen die Summe ebenfalls erhalten.

In Westdeutschland könnte sich ein anderes Szenario entwickeln als in Thüringen. Man kennt es aus Finnland: Dort gibt es ebenfalls eine Art Betreuungsgeld. Und es zeigt sich unter anderem ein Effekt, den die CSU sicher nicht im Sinn hatte: Die Frauen arbeiten dort überwiegend in Vollzeit – und nutzen das Betreuungsgeld, um zusätzlich zur staatlichen auch noch private Betreuung einzukaufen. Ähnliches könnte vor allem in Westdeutschland passieren. Weil der Kitaausbau zu langsam vorankommt, würden die Eltern Tagesmütter einkaufen. Die Politik subventionierte dann Tagesmütter statt Kitas.

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59 Kommentare

 / 
  • M
    majo

    Wie wäre es mit folgendem Vorschlag?

     

    Das Betreuungsgeld würde durch ein angepasstes Familiensplitting (höher als das Ehegattensplitting) für alle gelten die Kinder haben.

     

    Abschaffung des Ehegattensplittings -> Gelder werden frei für Kinderbetreuung, Jugendhäuser, Schulen usw usf.

     

    -> Größeres Angebot für die Kinderbetreuung möglich

    -> Die Erziehenden können dann für sich entscheiden wie sie es handhaben wollen.

     

    Gruß

  • AK
    Armer Kreuzberger Blogger

    Außerdem: Die Betreuungsquote in öffentlichen Einrichtungen im frühen Kindesalter (1-3 Jahre) ist nirgendwo so niedrig wie im Bundesland Bayern (8%). In keinem anderen Bundesland werden so viele Kleinkinder (1-3 Jahre) zuhause in der Familie statt in der Krippe oder Kita erzogen. Und dennoch (?) glänzt Bayern seit Jahren mit insgesamt besseren Bildungsabschlüssen, weit besseren Integrationsleistungen. Die Kinder in Bayern können mehr, sind besser drauf, lernen besser, werden seltener arbeitslos, brechen seltener die Schule ab.

  • M
    Muttertier

    Welch ein Wunder, dass ich durchs Abi gekommen bin, obwohl ich in meinen ersten vier Lebensjahren nicht gruppenbetreut wurde...Komisch auch, dass mein ältestes Kind es unter ebendiesen Vorraussetzungen aufs Gym geschafft hat.

     

    Die Verstaatlichung der Kindererziehung macht mir wirklich Bauchschmerzen. Bald wird die Erziehung der eigenen Kinder ein Luxus für Reiche sein, alle anderen dürfen nur noch Kinder zeugen und gebären, sie in sttatliche Obhut geben und auch noch die Verantwortung für alles übernehmen, was mit diesen Kindern möglicherweise falsch läuft...

     

    Ich bin froh, dass mein jüngstes Kind jetzt erst mit knapp drei in den Kindergarten kommen und dort nur halbtags betreut werden wird.

    Wenn ich in Zukunft ungeplant schwanger würde, würde ich eine Abtreibung ernsthaft in Erwägung ziehen, bevor ich gezwungen würde, ein Baby in eine der minderwertiegen Krippen (eine hohe Qualität haben faktisch nur zwei Prozent!) zu schicken und mit ihm gemeinsam die Konsequenzen zu ertragen.

  • PU
    Pest und Cholera

    @Andreas Strubel

     

    Sie haben Recht. Frauen haben die Wahl zwischen Pest und Cholera.

     

    Wenn sie zu Hause bleiben, tragen sie ein großes Risiko im Alter zu verarmen und gesellschaftlich isoliert zu sein.

     

    Bekommen sie keine Kinder werden die meisten es im Alter bereuen. Viele kinderlose Frauen möchten eigentlich Kinder,

    viele von ihnen schieben den Kinderwunsch so weit nach hinten bis die biologische Uhr abgelaufen ist.

     

    Geben sie ihre Kinder zu früh in fremde Hände, setzen sie sich dem Risiko aus sich von ihren Kindern zu entfremden.

    Sie leiden wenn ihre Kinder sie vermissen, sie leiden wenn etwas schief geht in der Fremdbetreuung. Sie leiden weil sie sich ihrer Veratwortung für die Kleinen bewußt sind.

    Sie leiden weil der Spagat zwischen Beruf und Familie sie manchmal zu zerreißen droht und auch Beziehungen gefährdet.

     

    Jede einzelne Frau muss selbst entscheiden was das richtige für sie ist. Glücklich können sich jene Frauen schätzen denen ein fürsorglicher Partner zur Seite steht. Dies ist aber leider nicht immer der Fall.

     

    Und weil dies so ist, brauchen wir beides Krippenplätze aber auch finazielle Unterstützung. Wir brauen einen funktionierenden starken Sozialstaat, mehr öffentliche Beschaftigung für Frauen im Sozialbereich. eine Grundrente,

    Wiedereingliederungshilfen etc.

    Wir brauchen eine Umverteilung von oben nach unten und mehr Solidarität.

    Vielleicht auch ein bedingungsloses Grundeinkommen .

  • MW
    Martin Wurst

    „Wenn der Gesetzgeber eine neue Sachleistung einführt, darf er keine Gruppen begünstigen oder benachteiligen.“

    Richtig, Eltern, die ihre Kinder auf eine Kita schucken, werden staatlich gefördert (Kita-Subvention). Eltern, die das Kind nicht dort hinschicken, sondern selbst erziehen wollen, werden benachteiligt. Das ist falsch und ungerecht!

     

    "Die Politik subventionierte dann Tagesmütter statt Kitas." - Was ist daran falsch? Kinder mit Tagemüttern sind statistisch gesehen erfolgreicher und haben später einen höheren Bildungsstandard!

  • FW
    Frau Wut

    „Wenn der Gesetzgeber eine neue Sachleistung einführt, darf er keine Gruppen begünstigen oder benachteiligen.“

     

    TUT er aber schon. z.B. wird das Elterngeld bei einer bestimmten Gruppe voll angerechnet und von den Sozialleistungen abgezogen. Ja welche wohl?-natürlich die am weitesten unten ist!!! Bei anderen Gruppen, wie z.B. Studenten wird dies nicht getan.

     

    ...und keinen interessierts...

  • AS
    Andreas Strubel

    Liebe Frauen,

     

    Euch ins Stammbuch:

     

    Erzieht Eure Kinder daheim und bleibt daheim und freut Euch auf Eure späteren Minirenten.

     

    Macht Eure Ausbildungen allesamt umsonst, wenn Ihr schon überhaupt welche machen wollt.

     

    Dafür bekommt Ihr viel Lob, Ihr dürfte Euch nämlich alle bis ins hohe Alter Supernannys nennen, kriegt mit 50 ein Mutterkreuz und habt uns Arbeiter und Angestellte am Ende nicht bei der Bewältigung des Ernstes des Lebens gestört! Dafür gibts jedes Jahr 1% mehr Betreuungsgeld. Ist das denn NICHTS?

     

    Weiter so!

     

    Eure Superkanzlerin

  • S
    Swanni

    "ch möchte meine kinder selbst erziehen und groß werden sehn. wie unsinnig ist das denn? da geh ich arbeiten um eine tagesmutter zu finanzieren"

     

    Was heisst unsinnig ? Ich denke, es geht um Kapitalinteressen.

    Mutti soll gefälligst Mehrwert erwirtschaften und Steuern bezahlen , von denen der Staat Zinsen für seine Schulden (bzw die der gesamten Eurozone) überweisen kann.

    Menschen , die nur für sich und ihre Familie leben , bringen keinen Profit.

  • DQ
    Der Querulant

    "Die Wissenschaft ist sich einig", seit wann das denn?

     

    Die Familie ist durch nichts zu ersetzen, außer durch die Familie. Und Teilzeitfamilien sind nun einmal keine Familien. Ich bin fest davon überzeugt, daß der größte Teil der Probleme unserer Kinder und Jugendlichen auf das Fehlen der Familie zurückzuführen sind.

     

    Mich wundert auch nicht, daß es hier wieder ausschließlich um "benachteiligte Familien" geht. Schließlich bekommen die ja schon kein Kinder- und Elterngeld, weil sie es doch nur versaufen würden. Da wäre es doch aberwitzig, ihnen nun ein Betreuungsgeld zu zahlen, oder? Sozialleistungen für Bedürftige? Wo kämen wir denn da hin?! Einen schönen Gruß an die hamburger Juraprofessorin.

     

    Um das Problem zu lösen, müßten aus benachteiligten Familien zunächst einmal wieder Familien gemacht werden. Das aber wird nicht dadurch funktionieren, daß auch im Bereich der Sozialleistungen nur noch von unten nach oben umverteilt wird. Vielmehr sollte der Gesetzgeber eine Einkommensgrenze einführen, bei deren Überschreitung keinerlei Sozialleistungen mehr gewährt werden. Wozu brauchen Millionäre und Besserverdienende Sozialleistungen? Wie ist das juristisch oder politisch zu rechtfertigen?

     

    Unsere Eliten sollten sich schämen, derart gewissenlos abzukassieren.

  • A
    Antworter

    @Edgar

     

    Bitte schnellstens präzisieren:

     

    Inwiefern sollen Sie mir Ihren Steuergroschen das Großelternmodell finanzieren, wenn doch die staatliche Bezuschussung eines Kita-Platzes teurer ist als das Betreuungsgeld?

  • E
    edgar

    lieber Tilo Gast:

     

    sie sagen,

    "ich möchte meine kinder selbst erziehen und groß werden sehn", statt "eine tagesmutter zu finanzieren", weil da ja "fremde oder staatliche hände" sind.

     

    dürfen sie! sie dürfen auch gerne zu der mini-minderheit der VÄTER gehören, die dafür den beruf komplett einschränken oder aufgeben (was sonst nur mütter tun).

     

    nur wollen sie offenbar das "modell der großeltern" weiterbtreiben. auch das dürfen sie, wenn sie eine entsprechende hausfrau und mutter zum kinde finden.

    nur: das will ich nicht mit meinen steuergroschen finanzieren müssen!

     

    kein betreuungsgeld, und weg mit dem ehegattensplitting!

     

    oder bekomme ich jetzt von ihresgleichen den "demokratischdiktatorischen maulkorb"?

     

    "wie affig diese debatte...." - sie sagen es.

  • TG
    Tilo Gast

    ich möchte meine kinder selbst erziehen und groß werden sehn. wie unsinnig ist das denn? da geh ich arbeiten um eine tagesmutter zu finanzieren...alles schön in fremde oder staatliche hände geben. kinder auf der welt für das sozialsystem (früher für die wehrmacht). kinder jedoch aus liebe in die welt setzen, sie geniessen und meine werte vermitteln, DAS macht sinn. mit ohne ohne staatliche almosen oder müde politik die nichts tut damit auch ein alleinverdiener seine familie ernähren kann. das modell der großeltern war nicht das schlechteste! DAS aber darf man heute nicht sagen. sowas bekommt dann den demokratischdiktatorischen maulkorb! - wie affig diese debatte....

  • A
    aurorua

    "Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Margarine Fett enthält"!

    Jämmerlich liebe TAZ.

  • P
    Platzelch

    Lächerlich, wie sich die feministische Kampfpresse zusammen mit den Öko-Besserverdienern als Schützer der Unterschicht aufspielen wollen. Die deutsche Unterschicht habt Ihr mit Eurem Deutschland-ist-ein-Einwanderungsland-Wahn in dieser Form überhaupt erst geschaffen. Ihr, deren Jobs vor Migranten mit geringer Bildung und fehlenden Deutschkenntnissen immer schon sicher waren, habt allen einreden wollen, dass die Ängste der Unterschicht nur braune Panikmache sind. Nun ist sie da, die wachsende deutsche Unterschicht. Und Ihr heuchelt weiterhin, deren Beschützer zu sein, um Euren ideologischen Wahn (dass aber auch bloß keine Frau zu Hause bleibt!) in die Realität umzusetzen.

     

    Freiheit geht vor Ideologie! Warum nicht einfach das Kindergeld erhöhen und die Eltern selbst entscheiden lassen, ob die das Geld für eine Kita oder etwas anderes verwenden wollen? Warum nicht?

     

    Ach ja, ich vergaß. Weil Ihr natürlich besser wisst, was für die dumme Unterschicht gut ist.

     

    DIESE Arroganz in Verbindung mit Eurer Heuchelei lässt mir speiübel werden.

  • K
    kurz

    Ein Kind, dass nicht im Alter von 10 bei McKenzie arbeiten kann, hat eine Entwicklungsstörung.

     

    Mütter, die dem Arbeitsmarkt nicht ständig zur Verfügung stehen, sind schlechte Mütter

     

    3jährige, die die meiste Zeit bei ihrer Mutter sind, sind sozusagen Behindert.

     

    Was für eine Ideologie der Kapitalismus doch ist, doll und es gibt keine Abwehrmechanismen mehr

  • L
    LuckyR

    Bitte schreibt nie wieder so etwas wie "Die Wissenschaft ist sich einig"!! Bitte kein "Bild"-Niveau.

     

    @Demokratielehrer

    Treffend formuliert!

    Ihren letzten Absatz halte ich jedoch für übertrieben.

  • W
    Widerredner

    Wenn ein Artikel schon mit "Die Wissenschaft ist sich einig" anfängt... Mannmannmann.

     

    "Bekommt also die Gruppe der Kita-Abstinenten 150 Euro, so müssen die Kita-NutzerInnen die Summe ebenfalls erhalten."

     

    Ist doch ein etwas albernes Argument angesichts der Tatsache, dass die Kitas mit viel höheren Beträgen vom Staat suventioniert werden. Die Idee des Betreuungsgeldes ist ja nun, die Kita zu entlasten bzw. eine Alternative zu schaffen.

     

    "Und es zeigt sich unter anderem ein Effekt, den die CSU sicher nicht im Sinn hatte: Die Frauen arbeiten dort überwiegend in Vollzeit – und nutzen das Betreuungsgeld, um zusätzlich zur staatlichen auch noch private Betreuung einzukaufen."

     

    Ach nein, das hatten die nicht im Sinn? Hangeln Sie sich doch nicht immer an Ihren Feinbildern hoch. Die private Betreuung als Alternative für Kitas ist schönste Marktwirtschaft und effiziente Arbeitsteilung. Glauben Sie wirklich, die CSU will unbedingt, dass eine Rechtsanwältin oder Ärztin wegen ein paar Hundert Euro zu Hause bleibt?

  • E
    elisabeth

    Was soll denn an Tagesmüttern so schlimm sein??

    Viele Kinder der bürgerlichen Großfamilien der

    Gründerzeit wurden von Tagesmüttern groß gezogen

    und ihnen hat die unvermasste Behandlung

    durchaus gut getan. Es hat sich auch wirtschaftlich

    sehr gut ausgezahlt.

    Kindergärten mit stark östrogenwirkenden Umweltgiften, früher Gewalt und

    einseitiger Bevorzugung und Anpassungszwang

    sind kein Vergnügen. Gerade für Jungen nicht!

    Denn weibliche Erzieherinnen bieten durchaus

    weniger belastende Lebensbedingungen

    den Mädchen gegenüber für Knaben wird es aber

    umso frustrierender.

    Anerkennung, Achtung, Liebe und Zuwendung

    machen den wesentlichen Unterschied in

    den Entwicklungsverläufen der Kinder aus.

    Wenn eine Mutter wohlgemerkt gerade einmal

    bis zum 3. Lebensjahr sich selber um ihr

    Kind kümmern will, ist das Ihre Sache!!!

    Es kann doch wohl nicht angehen, dass der Staat

    einerseits den Vater sorgerechttechnisch

    entmündigt und nun auch den Frauen ihre Möglichkeiten

    beraubt sich selbst zu kümmern, wenn Sie reif

    und gebildet sind!

    Anstatt die Frauen, die ihre Mutterrolle ernst

    nehmen mit, Wissenaktualisierungskursen ihrer

    Fachrichtungen zu unterstützen und Tagesmütter

    für Vorortpraktikas bei Bedarf zur Verfügung

    zu stellen, werden nun auch die Mütter ihrer

    Kinder beraubt und die sind noch nicht einmal

    3 Jahre alt!!!!!

    Die heutige Wissenschaft ist ja nach Probandenvorselektion für beliebige Interessengruppen

    verhurbar.

    Was für einen Wert haben da

    die vermeintlichen Entwicklungsstörungen

    an Aussagekraft. Die Kinder sind noch nicht

    einmal 3 Jahre alt!!!!

    Natürlich kann man die Kinder nicht bei AlkoholikerInnen

    zu Hause lassen, aber da haben Kinder eh nichts

    verloren. Gebildete Frauen dürfen nicht entmündigt

    werden. Ihnen steht das Geld zu und die, die ihre

    Kinder in den Kindergarten schaffen halt nicht.

    Denn Erziehung und Betreuung, anstelle von

    Kindergrippeneinweisungen, ist harte Arbeit!!!

    Sie mißachten diese Arbeit, indem Sie behaupten

    noch die Mütter der Kindergartenkinder müßten nun zusätzlich Geld bekommen!

    Wie hier die Mütter wohl meinend von anderen

    Politikerinnen, Arbeitgeberpräsidenten bevormundet

    und verarscht werden, ist schrecklich.

    Schlechtes Personal, Mobbing im Kleinstkindalter

    und vor allem zu wenig Liebe kann ein Kind völlig

    niedermachen und zum Bildungsverlierer und

    Schwächling entwickeln lassen.

    Die extrem hohe Zahl an geringqualifizierten

    Leiharbeitern hängt mit unseren Erziehungssystem

    wesentlich zusammen.

    Nur trauen sich viel zu wenige die international

    mehrfach erwiesene Inhumanität und Mäßigkeit

    der Erziehungsinstiutionen anzuprangern!

  • AJ
    ach ja

    Ui meine armen Kinder werden vermutlich ihr Leben lang nichts auf die Reihe bekommen - so schad !

    Meine Kinder sind hier in der Schweiz beide erst mit fast 5 in den Kindergarten gekommen und machen jetzt in der Schule ( 2. und 4. Klasse) keinen sonderlich verdummten oder verwarlosten Eindruck.

     

    Gut vielleicht hatten sie eine Chance weil ich gut 10 Jahre lang Tageskinder betreut habe und mit den Kindern viel gemacht (basteln, malen, singen, draussen toben, ...) und unternommen habe. Ja auch eine Hausfrau kann mit Kindern mal ins Museum oder in eine Bibliothek gehen und muss sie nicht zwangsweise vor dem TV parken und mit Süssgetränken und Fertiggerichten versorgen.

     

    Vielen Dank das alle sooo viel Vertrauen in die Mütter/Frauen haben und ihnen auch zutrauen das Kinder nicht ab Geburt fremd betreut werden müssen.

     

    Ich habe nichts gegen Kindergärten - echt nicht - und ich bin sehr dafür alle Kinder die Möglichkeit haben einen zu besuchen (bei uns ist der übrigens kostenlos) aber ich bin der Meinung das ein oder zwei Kindergartenjahre durchaus reichen.

     

    Ich habe nicht Kinder bekommen um jede Verantwortung abzugeben und mich somit als Erziehungsunfähig hinstellen zu outen.

  • AJ
    ach ja

    Ui meine armen Kinder werden vermutlich ihr Leben lang nichts auf die Reihe bekommen - so schad !

    Meine Kinder sind hier in der Schweiz beide erst mit fast 5 in den Kindergarten gekommen und machen jetzt in der Schule ( 2. und 4. Klasse) keinen sonderlich verdummten oder verwarlosten Eindruck.

     

    Gut vielleicht hatten sie eine Chance weil ich gut 10 Jahre lang Tageskinder betreut habe und mit den Kindern viel gemacht (basteln, malen, singen, draussen toben, ...) und unternommen habe. Ja auch eine Hausfrau kann mit Kindern mal ins Museum oder in eine Bibliothek gehen und muss sie nicht zwangsweise vor dem TV parken und mit Süssgetränken und Fertiggerichten versorgen.

     

    Vielen Dank das alle sooo viel Vertrauen in die Mütter/Frauen haben und ihnen auch zutrauen das Kinder nicht ab Geburt fremd betreut werden müssen.

     

    Ich habe nichts gegen Kindergärten - echt nicht - und ich bin sehr dafür alle Kinder die Möglichkeit haben einen zu besuchen (bei uns ist der übrigens kostenlos) aber ich bin der Meinung das ein oder zwei Kindergartenjahre durchaus reichen.

     

    Ich habe nicht Kinder bekommen um jede Verantwortung abzugeben und mich somit als Erziehungsunfähig hinstellen zu outen.

  • K
    Klugscheißerin

    Meine Tochter ist heute 15 Jahre. Seit Ihrem 2. Lebensjahr ist sie täglich Vollzeit in diversen, altersentsprechenden, "Einrichtungen" gewesen.

    Sie sagt heute, dass sie mich oft vermisst hat, aber selten ausreichend Zuwendung in der "Einrichtung" gefunden hat. Schon hart, wenn man überwiegend als 1/25stel und selten als Ganzes gesehen wird.

    Nach Feierabend konnte ich das nicht mehr wirklich aufarbeiten.

    Ich würde es heute ich mehr so machen. Wir hatten auch überwiegend Glück mit unseren "Einrichtungen"; wenn nicht,habe ich das sofort geändert.

    Das Problem, dass ich aber oft hatte, war, eine wirkliche Auswahl zwischen "Einrichtungen" zu haben. Meterlange Wartelisten bei JEDER Kita/Hort macht ein klares Bild unmöglich. Letzlich nimmt man das, was man kriegen kann.

    Manchmal habe ich vor mich hin gedacht, dass der Status, den die Jugend heute hat, auch mitverantwortet wird durch zu wenig Familienbindung.

    Und ich bin 'ne alte Emanze mit lila Latzhose und allem Zubehör, falls jemand meint, hier spricht die MUTTI. Ich bin Mutter und das ist sehr facettenreich.

  • AK
    Alina K.

    Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen -

    Mag ja sein, dass es geklappt hat - Kinder zuhause zu erziehen - seit tausenden von Jahren - Zeiten ändern sich - es gibt nicht mehr viele Großfamilien - es gibt immer mehr Anonymität - hoffentlich aber mehr Aufklärung und weniger Schläge für das Kind - Das war damals nämlich auch normal.

    Das respektierte Kind - diese Pädagogik hat den Kindergärten den Weg geebnet.

    Leider gibt es aber auch mehr Streß(Vielleicht aber auch nur eine andere Form von Streß, denn das Leben war ja nie einfach).

    Alles in allem geht es doch um ein soziales Miteinander, ob mit oder ohne Kita für die Allerkleinsten - da muss man etwas tun. Und nicht immer nur auf den Staat schieben - geht raus und redet miteinander jeder Einzelne.

  • TH
    Thorsten Haupts

    Einig ist sich DIE Wissenschaft mitnichten. Schön, dass sich die autorin als Vollideologin outet, die sich trotzdem hinter einem behaupteten Konsens verstecken muss, der realiter schlicht nicht existiert.

  • H
    Hasso

    Nehmt euch ein Beispiel an der ehemaligen DDR (es war nicht alles schlecht)da konnten beide Elternteile berufstätig sein,während die Kinder in Tagesstätten versorgt wurden. Im Kapitalismus hat man das Geld nicht dazu!? Würde die Politik sich mehr um die Zukunft der Kinder, anstelle von "Goldenen Wasserhähnen"kümmern, dann wäre das auch hier möglich.Man weiß das die Staatsverschuldung das verhindert. Aber jetzt haben wir das Erbe Adenauers und der CDU: "Wir wählen die Freiheit". Wie man jetzt weiß:Eine teure Sache, dieser Amerikanismus. Steinbrück(SPD) würde jetzt wieder sagen:"Wenn man aus dem Rathaus kommt, ist man immer schlauer". Wenn man aber erst zu den Dienern gehen muss um schlau zu werden, dann ist man doch in der Politik fehl am Platze.Das Problem der Politik ist immer, dass sie den bequemsten Weg gehen, der aber oft nicht zu einem guten Ziel führt.

  • AK
    Alina K.

    Grundsätzlich sollte Vielfalt gefördert werden und zwar so dass das eine das andere nicht benachteiligt.

    Selbst, wenn ich mein 2.Kind nun länger betreuen möchte - es freut sich riesig über andere Kinder, aber es gibt nicht soo viele Kinder und die meisten sind ab 1 - 2 Jahren betreut - d.h. es gibt ja gar nicht mehr die Möglichkeit soziale Anbindungen spontan und flexibel zu schaffen - ausser vielleicht 1 x wöchentliche Treffs bzw. wenn dann mal nachmittags. Die Zeiten haben sich geändert in denen Kinder frei und spontan sich treffen - Ausnahmen gibts natürlich immer noch. Das Leben hat sich geändert - die Stadt - die Infrastruktur usw.

    Gute Betreuung und zwar verschiedenste Formen (Tagesmutter, Kita, betreuter Spielplatz...) - je nach Situation der Familie - leistet einen hohen sozialen Wert.

     

    Bei der Betreuung sollte man aber auf sein Kind hören - und dem wird es oft genug zuviel in der Betreuung, wenn Eltern Vollzeit arbeiten - Erzieher sollten es ruhig wagen zu sagen, heute ist es zuviel für den Kleinen - holt ihn eher ab - abgesehen davon, dass das Kind im ersten Kitajahr sowieso ständig krank ist. Darüber sind bis heute viele Eltern überrascht.

     

    Alles in allem wäre es wichtig, dass Betreuung - Arbeit - Zuhause harmonieren. An diesen Schnittstellen muss gearbeitet werden - d.h. aber auch mehr Verzicht und Flexibilität, die nicht zum Stress führen sollten. Da muss die Arbeit mal zurückstecken, notfalls muss dies gesetzlich und finanziell gefördert werden. Ansätze insofern gibt es ja.

    Natürlich muss auch eine gute Pädagogik gewährleistet sein. Dies heißt dann eben momentan noch mal einen größeren Zusatzbeitrag zahlen, dann ist auch beispielsweise ein besserer Betreuungsschlüssel möglich. Wieder aber nur für die Besserverdienenden - oder man steckt eben bei sich selbst etwas zurück. Da könnte das Kapital (ob Staat oder Wirtschaft in wessen Hände ist es denn nun?)etwas tun.

     

    Das wichtigste ist das Wohl des Kindes - aber was nützt es, wenn man Angst hat am nächsten Tag nichts mehr zu essen zu haben - dies ist auch wichtig.

     

    Ich persönlich studiere, arbeite in schlecht bezahlten Unijobs (befristet), dazu habe ich 2 Kinder zu betreuen - plus Haushalt - habe viel Streß und lebe unter Hartz 4 - manchmal habe ich Angst nichts zu essen zu haben. Mein Freund und der Papa unserer Kinder arbeitet auch Vollzeit mit Aussicht auf Burn-Out.

    Und ja ich würde es mir überlegen - das Betreuungsgeld in Empfang zu nehmen - sozial wäre es schlecht für mein Kind.

     

    Das Gesetz sollte sich auch ändern, um verschiedenste Familienformen zu unterstützen und nicht die alte Ehe. Denn Beziehungen sind heutzutage komplexer und vielfältiger. Das Betreuungsgeld will aber alte Beziehungsformen unterstützen, wo die anderen noch mehr Bedarf haben. Das ist der Haken. Ich bin nun als Mutter genauso abhängig von meinem Freund, wie zu den schlimmsten Zeiten der Ehe - und ich werde nicht in eine Zwangsehe einwilligen, auch wenn uns diese steuerlich 350 Euro mehr bringen würde und damit finanziell alles im Lot wäre - abhängig wäre ich dann immer noch. Und ob verheiratet oder nicht - Verantwortung muss man auch so füreinander übernehmen.

  • S
    Seraquael

    Das Betreuungsgeld war von Anfang an dazu gedacht die Kinder der sogenannten Unterschicht von den KITA-Plätzen fern zu halten, die wesentlich mehr als 100 oder 150€ im Monat kosten damit die 'Guten' Kindern aus reichen Familien ungestört von den sozialen Problemen Deutschlands in möglichst kleinen und gut finanzierten KITA-Gruppen den passenden Start ins Bildungsleben bekommen während ihre leistungsfähigen Mütter wieder Arbeiten und Steuern zahlen. Dies setzt sich über das fehlen von Vorschulen und die Unterfinanzierung von Grundschulen in Problem- und Migranntenvierteln fort und endet damit das Unterschichtkinder in Haupt- und schlechten Gesamtschulen landen, ohne Aussicht auf einen Ausbildungs oder gar Studienplatz während die anderen, vom Kleinkindalter an geförderten Kinder die Realschulen und Gymnasien besuchen um Facharbeiter und Akademiker zu werden. So hätten wir dann endlich ein Bildungssystem das dass vorhandene Geld effizient nutzt und zu niedrigen Kosten von Anfang an die Zugehörigkeit zu einer armen Unterschicht zementiert die arm bleibt und ein unerschöpliches Reservoir an Hilfs- und Leiharbeitern darstellt. Während die reichen sog. Bildungsbürger ihre Kinder mit soviel staatlicher Unterstützung wie das System hergibt adäquat ausbilden lasen können um den Reichtum und den Status ihrer Schicht zu erhalten.

     

    Natürlich ist das Geschrei groß wenn dieses System schon in den Anfängen harkt denn so schaffen es einige Unterschichtkinder mit ein bisschen Glück durch die Grundschule mit, Gott bewahre, gymnasialfähigen Wissen und Noten während, einige Kinder steuerzahlender Bildungsbürger hier Probleme bekommen. Dieser Zustand ist natürlich untragbar und würde das ganze, so wunderbar durchdachte Bildungssystem ins Wanken bringen.

     

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  • DR
    Dr. Rolf Bennett

    Liebe Leser und Leserinnen,

     

    wenn es darum geht, zu arbeiten oder sich persönlich zu verwirklichen, ist der Artikel treffend.

    Natürlich gibt es auch die Eltern die ihre Kinder verwahrlosen lassen.

    Und dann gibt es die Eltern die weder "bildungsfern" sind noch ihr Leben der Arbeit verschrieben haben, sondern mit viel Freude und Liebe ihren Kinder die Welt zeigen wollen.

    Ich würde vermuten, dass sich alle aufgezählten Modelle, ob mit oder ohne Betreuungsgeld, in Zukunft immer wieder verändern werden.

    Ich finde die Effekte auch nicht überraschend. Das kann ja nur jemanden überraschen der sich keinen Überblick über die Welt gemacht hat.

    Das finde ich immer wieder bremsend: Unwissenheit und mangelnde Motivation den Verstand zu bemühen.

    Vielleicht brauchen die Menschen und Kinder Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Verständniss anstatt solcher belanglosen Themen wie:

    "Noch mehr oder noch weniger Geld".

    Ich denke wir brauchen Zeit, kein Geld. Damit unsere Kinder in einer Welt aufwachsen in der sie lernen können autonom zu sein, denn das braucht Zeit, und weiß Gott- kein Geld. Ich finde das eine sehr große Aufgabe (Zeit haben) und glaube, dass es ein Missverständnis ist diese Aufgabe an Geld zu knüpfen. Im Gegensatz zu Geld kann der Mensch sich nämlich Zeit nehmen. Das ganze Universum ist voll damit. Vielleicht wurde diese Fähigkeit nicht erlernt. Dann wäre es höchste Zeit.

    Geld ist doch nur ein Nebeneffekt. Es kommt und geht. Also Betreuungsgeld hin oder her:

    "Wenn´s klappt is gut, wenn´s nicht klappt is auch gut" Zitat: Janosch

  • V
    viccy

    @ Demokratielehrer

     

    Danke für Deinen Beitrag, super geschrieben und inhaltsreich!

  • S
    Sandra

    Das Betreuungsgeld ist ein großer Fehler, es schadet den Kindern, weil diese nicht in die Kita gehen. Und es schadet den Müttern, weil die sich ihre späteren Berufschancen verbauen.

    Die Regierung sollte lieber die Kinderbetreuung ausbauen und grundsätzlich Erziehungszeiten auf die Rente anrechnen. Damit würde man allen Familien helfen... http://bit.ly/xA2X6J

  • P
    pedant

    @Stefan: Der Unterschied zu früher besteht darin, dass die Menschen heute weniger Kinder haben und die Kinder auch nicht mehr mit ihren Freunden draußen spielen, während die Eltern der häuslichen Arbeit nachgehen, sondern sie mehr oder weniger alleine vor sich hin spielen - da fehlen sowohl die motorischen Übungen als auch die sozialen Kontakte. Dabei kommt es gar nicht auf den Bildungsstand der Eltern an (einkommensschwache Familien haben ja angeblich sogar mehr Kinder).

     

    Nebenbei weiß ich als Mutter eines bislang einzelnen Kindes, dass es verdammt anstrengend ist, auf ein Kind "aufzupassen", und man kaum dazu kommt, Hausarbeit oder ähnliches zu machen, weil das Kind pausenlos bespielt werden will. Das führt sicherlich auch nicht zu einem normalen Sozialverhalten des Kindes... ich gehe lieber arbeiten und mein Kind in die qualifizierte Krippe, da geht es uns beiden besser.

  • D
    Demokratielehrer

    Liebe Tazler,

     

    erzählt doch den Leuten nicht so einen Scheiss, dass sich die Wissenschaft einig wäre, das stimmt doch hinten und vorne nicht. Zu diesem Schluss kann man nur mit hochgradig selektiver Wahrnehmung kommen. Schaut euch doch mal die NICHD-Studie an und viele andere auch, die kommen zu einem völlig anderen Ergebnis. In den Medien wird gleichgeschaltet und einseitig das Bild vermittelt, dass Fremdbetreuung automatisch besser ist, als durch die eigenen Eltern. Ausserdem reden wir hier ausschliesslich über unter 3-jährige. Es geht nicht um Kindergartenkinder. Ist euch das überhaupt klar? Es geht um Kinder zwischen 1-3! Was für ein Bildungsscheiss soll denn bitte schon in diese Babyköpfe reingehämmert werden? Das ist doch absurd? Es kann einem doch kein Mensch erzählen, dass die meisten Eltern nicht über genügend Bildung verfügen, um sich um ihre 1-3jährigen Kinder zu kümmern...es geht hier um spielen, malen, singen...oder soll der Mandarinunterricht am besten schon in der Fruchtblase beginnen?

    Mit dieser Debatte ist das Fundament für einen hegemonialen Diskurs gelegt, der es Mütttern irgendwann garnichtmehr erlauben wird, nach der Geburt bei ihren Kindern zu bleiben, weil es schlicht gesellschaftlich geächtet ist. Seit tausenden von Jahren hat es funktioniert, dass sich Eltern um ihre Kinder kümmern, jetzt auf einmal soll es nicht mehr funktionieren. Und argumentiert wird rein ökonomisch von Seiten der Betreuungsgeldgegner, das sollte euch als linker Zeitung auch mal auffallen!

  • DD
    Dirk Diggler

    Trauriges Menschenbild!

     

    Warum bekommt Ihr Kita-Propagandisten eigentlich ueberhaupt noch Kinder, wenn Ihr mit der Fremdaufzucht nicht mal mehr bis zum Schulalter warten koennt? Schon mal daran gedacht, dass Kinder-Erziehen SPASS macht und Inbegriff des Elternsein ist? Und es nicht auf die "richtige" Erziehung gemaess der Ratgeber-Buecher irgendwelcher linker Gutmenschen ankommt, sondern sogar die asigste Familie ihr ganz persoenliches Recht zur eigenverantwortlichen Kindererziehung hat? Seit Jahrtmillionen ein funktionierendes System.

     

    Thema Praemie: Genauso wie Busfahren ist die staatliche Kindererziehung ein Service, den die Nutzer (Eltern, die die Erziehung outsourcen) zahlen sollen. Wenn man sich aus politischen Gruenden fuer einen gratis Service entscheidet, ist es nur fair, anderen Eltern den Gegenwert auszuzahlen.

  • W
    WWW

    "Die Folge dieser Politik: Die Zahl der zu Hause betreuten Kinder stieg um 20 Prozent an, ihre Mütter gaben meist ihren Beruf auf. Dieser Effekt war umso stärker, je geringer die Qualifikation und/oder das Einkommen der Eltern war. ""

     

    Gerade in Ostdeutschland landen viele Mütter im Niedriglohnsektor oder als 400 Euro Jobber. 70% der Niedriglöhner in DE sind Frauen. Wie wäre es, wenn Deutschland mal erstmal dafür sorgt, dass Frauen vernünftig bezahlt werden, bevor man sie in die Billigjobs hineintreibt.

     

    Natürlich bleibt man lieber bei seinem Kind anstatt sich für 5 Euro pro Stunde ausbeuten zu lassen! Mit oder ohne Geld.

     

    Außerdem herrscht Wahlfreiheit - wir sind hier keine Diktatur, die dem Bürger alles vorschreibt. Jeder soll selbst entscheiden, wie er leben möchte!

  • K
    Kaspar

    Ich würde mich freuen, wenn die TAZ mehr über Bedürfnisse der kleinen Kinder, statt ausschließlich über die Verhinderung der Arbeitskraft als Mutter berichten würde.

    Vorherige Kommentare geben klar zum Ausdruck "Wir wollen unser Kind erziehen" und dafür muss man Zeit mit dem Kind verbringen.

    Gerade viele Erzieher sehen eine institutionalisiert Kleinkindpädagogik kritisch.

    So z.B. auch ich, es entspricht unter zwei Jahren schlicht nicht dem Kindesbedürfnis, danach kann man von mir aus darüber reden.

    Die Alternative Tagesmutter entspricht übrigens sicherlich nicht weniger dem Kindesbedürfnis, als eine Kleinkindkita.

     

    Die Logik "Kinderprämie fördert das nicht arbeiten der Mütter aus den unteren Gesellschaftsschichten" stimmt natürlich.

    Wenn wir das bedingungslose Grundeinkommen bekommen, trifft diese Logik dann auch noch auf die Väter und sonstige Kinderlose zu.

    Trotzdem bin ich und viele andere für das bedingungslose Grundeinkommen.

  • K
    Kaspar

    Ich würde mich freuen, wenn die TAZ mehr über Bedürfnisse der kleinen Kinder, statt ausschließlich über die Verhinderung der Arbeitskraft als Mutter berichten würde.

    Vorherige Kommentare geben klar zum Ausdruck "Wir wollen unser Kind erziehen" und dafür muss man Zeit mit dem Kind verbringen.

    Gerade viele Erzieher sehen eine institutionalisiert Kleinkindpädagogik kritisch.

    So z.B. auch ich, es entspricht unter zwei Jahren schlicht nicht dem Kindesbedürfnis, danach kann man von mir aus darüber reden.

    Die Alternative Tagesmutter entspricht übrigens sicherlich nicht weniger dem Kindesbedürfnis, als eine Kleinkindkita.

     

    Die Logik "Kinderprämie fördert das nicht arbeiten der Mütter aus den unteren Gesellschaftsschichten" stimmt natürlich.

    Wenn wir das bedingungslose Grundeinkommen bekommen, trifft diese Logik dann auch noch auf die Väter und sonstige Kinderlose zu.

    Trotzdem bin ich und viele andere für das bedingungslose Grundeinkommen.

  • F
    fhirsch

    @Stefan: "Es ist mir völlig unverständlich, daß derart weit verbreitet gegen die normale häusliche Betreuung durch Vater und/oder Mutter gegiftet wird"

     

    Wahrscheinlich, weil Sie ein Mann sind.

     

    Es ist ja nicht auszudenken, dass etwas falsch gewesen sein könnte an jahrtausendelanger Benachteiligung von Frauen.

  • W
    WWW

    der Kindergarten wird total übertrieben hochstilisiert als Hochort der Bildung. In Wirklichkeit sind viele Kitas total schlecht, unterfinanziert, schlecht ausgestattet, zu wenig Personal. Ich hab auch mal eine Kita besucht und fand es da total grauenhaft.

     

    ich behaupte das ich nicht davon profitiert habe -- es hat weder geschadet noch genutzt.

     

    Was machen die denn im Kindergarten? Basteln und spielen -- viel Bildung findet da gar nicht statt.

     

    unter 4 Jahre würd ich sowieso kein Kind in einer Kita abladen.

     

    und so gut ausgebildet ist das Personal da auch nicht. Wenn da therapeutisch gearbeitet werden würde, z.B. bei motorischen Problemen, Sprachproblemen, Verhaltensdefiziten -- aber sowas findet dort in der Realität gar nicht statt!

     

    da sitzen 2 Leute mit circa. 20 Kindern - sie lassen die Kinder spielen und das wars doch schon. Man verpasst nicht viel, wenn man nicht da war.

     

    Solange man Kontakt mit anderen Kindern auch so bekommt oder Geschwister hat braucht man keine Kita. Anders wäre es, wenn dort frühzeitig therapiert werden würde und Erziehungsberatung etc. angeboten werden würde bei Problemen. Das ist so aber nicht!

     

    basteln , spielen und wandern kann man auch zu Hause.

  • U
    Urgroßvater

    Wo sollen den sonst die vielen Millionen Arbeitsklaven herkommen die fürn Apel und´n Ei ,sich selbst und ihre Familien , Opfern ?

    Aus einer Antiautoritären Erziehung ?

    Nein ,die kommen aus dem Kindergarten wo das Kind vileicht gar nicht hin will und wo eine Betreuerin mit mehr als zwei Kinder Pädagogisch sinnvoll agieren soll,was aber nicht funktioniert.

     

    Und bis zum dritten Lebensjahr sollte der Körperkontakt zur Mutter 24 Stunden täglich ,überhaupt nicht unterbrochenwerden werden .

    Wieso ? Wegen dem Geburtstrauma , weil es das Jugendamt (staatlich subventionierter Kinderklau) gibt und Leyen noch auf freiem Fusse ist .

  • X
    xoox

    Jetzt mal eine Stimme der Vernunft, nachdem hier schwer für das Betreuungsgeld geworben wurde. Natürlich gibt es verschiedene Studien zu diesem ganzen Thema, unstrittig dagegen ist doch, das sowohl der sozial Kontakt mit anderen Kindern und Erwachsenen und die Bildungsarbeit die dort geleistet wird/werden soll, sich unmittelbar positiv auf die Entwicklung der Kinder in Kindergärten etc. auswirken. Kindergartenkinder sind solch, die eine solche Einrichtung nicht besuchen teilweise bis zu 1 Jahr in der kognitiven Entwicklung vorraus. Außerdem hilft es Müttern, dass auch sie wieder Arbeiten können und nicht vom Ehemann abhängig sind. Und nur weil es tausende Jahre schon so gemacht wurde, heißt es ja noch lange nicht, dass das immer so weitergehen muss. Entwicklung nennt man das Herr Stefan! Das Argument "aber das haben wir doch schon immer so gemacht" taugt eigentlich für gar nichts. Die alten Zeiten in denen die Frau für Herd und Heim da war und der Mann das Geld verdient hat und das Kind schön fern von allem Bösen nach christlicher Manier aufgezogen wurde, sind (Gott sei dank) vorbei. Pädagogen und Entwicklungspsychologen sind sich einig, dass das Betreuungsgeld sehr kontraproduktiv wäre. Punktum!

  • J
    Jörn

    Gerade als Sozialist ist es mir wichtig, dass jeder Mensch die freie Wahl hat, ob er sein Kind in den ersten 3 Lebensjahren selber betreuen will oder ein Kitaangebot wahrnimmt - sofern es für sein Kind überhaupt einen freien und bezahlbaren Platz gibt.

     

    Mit Studien sollte man generell vorsichtig sein und diese nicht als der Wahrheit letzter Schluss ins Feld führen.

     

    Einzig die Art der Vergütung ist diskussionswürdig.

     

    Dass es Kinder aus problematischen Familienverhältnissen eher zugute käme, in einer Kita betreut zu werden, ist auch recht nahe liegend.

     

    Beide Formen der Betreuung sollten gesellschaftlich gleich gestellt und vom Staat gleichsam gefördert werden.

  • S
    Stefan

    In Zeiten der 1-2 Kinderhaushalte mit ihren arbeitsstressgeplagten Eltern würde ich es sehr gutheißen das Elterngeld wieder in einer gemeinsamen öffentlichen Kasse zu bündeln, die sich über gut geführte KiTa Plätze für Eltern und Kinder auszahlt! Das individuelle Spiel wird mit Computer und Co. genug gefördert, aber das Gruppenleben & Miteinander erlernt man auch nur in dieser und da suchen Kinder nunmal Gleichaltrige!

  • D
    deviant

    @Stefan:

    An Ihnen sieht man doch, was so eine häusliche Betreuuung anrichten kann: Jemand kriegt gleich Schaum vorm Mund und redet von Sozialismus, bloß weil man nicht will, dass der Staat eine bildungsferne "Erziehung" subventioniert.

     

     

    Wer behauptet, es wäre nur gerecht, wenn der Staat auch häusliche Betreuung finanziell unterstützt, sollte folgerichtig auch fordern, "Raubkopierern" Geld zu bezahlen, wenn sie Filme lieber zu Hause schauen, als teuer subventionierte kommunale Kinos zu besuchen oder ein "Bürgergeld" für die einzuführen, die nicht die teuren Knastzellen in Anspruch nehmen. Schließlich werden die Gefängnisplätze ja teuer vom Steuerzahler finanziert; Gefängnisse sind eh purer Sozialismus! Freie Unterkunft und Verpflegung, wo gibt's denn sowas!?

  • R
    rüdiger

    Schier unerträglich dass die publizierende Meinungselite ihr Weltbild allen anderen gewaltsam aufpressen will.

     

    Natürlich saugen sie den Teil der Studien begierig auf, der Ihre eigenen Defifizite im familiären Kontakt mit ihren Kindern (so sie überhaupt welche haben) als überlegen propagiert.

     

    Ich aber will nicht zu einem Weg in immer kältere Beziehungslandschaften beitragen, egal als wie sozialkompetent irgendwelche tendenziösen Studien die gefühlsarmseligen Ergebnisse darstellt.

     

    rüdiger

  • T
    Tanja

    Der Sozialismus ist wieder da? Uh, da hab' ich was verpasst..dann sind Skandinavier wohl Kommunisten, genauso wie Obama?

  • W
    wolltihrdentotalenmarkt

    Das Grundproblem ist doch, dass Familienarbeit als Privatangelegenheit gilt und gesellschaftlich nicht als gleichwertig mit Erwerbsarbeit akzeptiert wird. Ob Kinderbetreuung oder Betreung der alten Eltern, immer stört die Familienarbeit die Verfügbarkeitserwartungen der Kapitaleigner. So sagt z.B. Herr Hundt, dass durch das Betreuungsgeld der Anreiz zur Aufnahme von Arbeit zunichte gemacht wird. Unisono tönt es aus den Arbeitsagenturen. Es geht also eher um die totale Verfügbarkeit der menschlichen Arbeitskraft im Kapitalismus auf dem sog. Arbeitsmarkt. Es handelt sich um eine totalitäre Ideologie, die jedes menschliche Maß vermissen lässt.

  • K
    kathy

    Mich würde mal interessieren, welche Art von Wissenschaftlern zu der Ansicht kommt, dass es für die Kinder nicht gut sein soll, wenn sich die Eltern um sie kümmern. Ich war selber eine Alleinerziehende und ständig im Stress und kann mit Sicherheit besser beurteilen, was gut für ein Kind ist oder nicht als irgendein Soziologie-Wissenschaftler. Für ein Kind gibt es nichts Besseres als nicht genervte Eltern, die sich nicht ständig um das Existenzminium kümmern müssen. Die Verrohung der Kinder können wir jeden Tag in der Zeitung lesen und haben die ehemalige DDR als Negativbeispiel vor Augen, wenn man seine Kinder in die Obhut von fremden Menschen gibt, kaum dass sie auf der Welt sind.

  • W
    wolltihrdentotalenmarkt

    Das Grundproblem ist doch, dass Familienarbeit als Privatangelegenheit gilt und gesellschaftlich nicht als gleichwertig mit Erwerbsarbeit akzeptiert wird. Ob Kinderbetreuung oder Betreung der alten Eltern, immer stört die Familienarbeit die Verfügbarkeitserwartungen der Kapitaleigner. So sagt z.B. Herr Hundt, dass durch das Betreuungsgeld der Anreiz zur Aufnahme von Arbeit zunichte gemacht wird. Unisono tönt es aus den Arbeitsagenturen. Es geht also eher um die totale Verfügbarkeit der menschlichen Arbeitskraft im Kapitalismus auf dem sog. Arbeitsmarkt. Es handelt sich um eine totalitäre Ideologie, die jedes menschliche Maß vermissen lässt.

  • H
    Hannah

    Investierte man die geschätzten zwei Milliarden Euro, die für das Betreuungsgeld ausgegeben werden sollen, in den Ausbau von Betreungsplätzen und Kindertagestätten, wäre das nicht nur ein großer Fortschritt für die dann besser betreuten Kinder, sondern auch für alle Mütter und Väter, die arbeiten möchten oder müssen.

  • C
    Carlaugusta

    Seltsam, dass nie die Qualität der Kitas angesprochen wird. So als ob JEDE Kitabetreuung besser sei als JEDE Erziehung zuhause. Ich hätte unsere KInder äußerst ungern in so eine Massenverwahrung gegeben, Krach, dauernde Unruhe, ständiges Organisiertwerden - und das schon für ganz Kleine? Eine Tagesmutter oder die Oma, die sich um einige wenige Kinder kümmert, warum soll das keine Option sein?

    Ich bin froh, dass es in den 80er Jahren keine Kitapflicht gab, und ein Betreuungsgeld hätte ich gerne gehabt, immerhin kostete der KInderladen später 150 DM pro Kind und Monat, Elternhilfe (Kochen/Putzen) musste erbracht werden.

     

    Aber man unterstellt den Eltern ja, dass sie das Geld hemmungslos versauefen und verqualmen würden.

  • W
    Westberliner

    Können Sie bitte "sozial" schwach/benachteiligt gegen "wirtschaftlich" schwach/benachteiligt austauschen?

    Auch "bildungsfern" stößt mir sehr auf.

  • A
    Asi

    wir waren 9.

    Das Beste im meinem Leben war meine Kindheit.

    Die hatte nichts gemein von dem, wie sie im Prekariatsfernsehn vorgezeigt wird.

    Doch leider hatten wir nie eine Chance. Zu hoch waren die Hürden, die uns diese Gesellschaft vorgestellt hat.

  • R
    radegast

    @baumann, gast, stefan:

    es geht doch nicht darum, dass irgendwer sein Kind nicht zuhause betreuen dürfte. Sondern darum, ob man gerade für bildungsferne Familien den Anreiz schafft, es zu tun. Es gibt nun mal gewaltige Unterschiede zwischen Familien, welche Zuwendung und Förderung die Kinder zuhause bekommen. Es wird häusliche Umstände geben, mit denen verglichen Kita besser ist, und solche, mit denen verglichen Kita schlechter ist. Das Problem ist, dass 150-300 Euro im Durchschnitt vermutlich eher die Familien, bei denen ersteres der Fall ist, dazu bewegen können, das Kind zuhause zu lassen.

  • BH
    Banjo Hansen

    Unsere Kita ist cool, unsere Kinder fühlen sich dort wohl und lernen nicht nur soziales Verhalten unter Gleichaltrigen. Außerdem können sie sich dort ihre Freunde selbst aussuchen.

     

    In Großfamilien mit mehreren Generationen und mehr als 2 Kindern unter einem Dach könnte man eine Zuhausebetreuung andenken (oder für die heutige Zeit: mehrere Famielien tun sich zusammen).

     

    In einer Gesellschaft der 1-bis-maximal-2-Kindfamilien sollten Eltern dankbar sein, dass es Kitas gibt und ihre Kinder nicht zu Hause im eigenen Saft schmoren.

  • C
    Crisssie

    Der Artikel hat ja lustige Kommentare provoziert.

     

    Wer sein Kind nicht in eine Betreuungseinrichtung geben will, lässt es eben bleiben. Niemand will das verbieten, aber es gibt auch keinen Grund, dafür vom Staat ein Betreuungsgeld zu erhalten.

     

    Die Wohlhabenderen sind auf das Betreuungsgeld ohnehin nicht angewiesen und gerade Kinder aus bildungfernen und armen Familien haben eben doch mehr davon, in eine Betreuungseinrichtung zu gehen.

     

    Wo ist das Problem?

  • R
    Robert

    Was sind das nur für Zeiten, in denen es "wissenschaftliche Studien" braucht, um herauszufinden, daß Menschen für ihre Entwicklung in jeder Altersstufe intensive und vielfältige soziale Kontakte benötigen. Um zu lernen, sich auszuprobieren, sich zu korrigieren,.... Nun hat das also die Wissenschaft festgestellt.

    Ohne jede Studie kann übrigens weiterhin festgestellt werden, daß so manche Mutter (und so mancher Vater), durchaus gutgemeint, das Kind neurotisiert. Der Kontakt mit anderen Kindern also gerade ausgleichend wirken würde. Von verbaler und körperlicher Gewalt, wie ich sie fast täglich in Berlin auf den Straßen erlebe noch gar nicht zu reden. Dafür gibt es dann ganz sicher auch wieder wissenschaftliche Studien.

  • NG
    [Name Gelöscht]

    Ich finde es eine unglaubliche Unterstellung, dass zu Hause betreute Kinder durch die Betreuung ihrer Eltern benachteiligt werden. Ich darf an Artikel 6 des Grundgesetzes erinnern:

     

    "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht."

     

    Der Staat hat hier nicht regulierend einzugreifen, weil er meint, dass Kinder in einer staatlichen Betreuungseinrichtung besser aufgehoben wären.

     

    Es gibt natürlich Eltern in sogenannten "bildungsfernen" Familien, die aufgrund des Zuflusses von Betreuungsgeld ihre Kinder nicht in die Kita geben würden. Es ist doch aber illusorisch anzunehmen, dass die Benachteiligungen, die Kinder in diesen Familien erfahren, durch den Besuch einer Kita umfassend abgefangen werden könnten. Wenn das soziale Umfeld im Alltag unverändert negativ einwirkt, ist der Kitabesuch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hier wird - wie so oft - wieder nur am Symptom herumgedoktert, statt die Ursachen für die Benachteilungen in sozial schwachen Familien zu beseitigen. Viel eher gefragt wären für solche Familien z. B. Angebote der Jugendhilfe, denn hier soll die Erziehungskompetenz der Eltern gestärkt werden. Allerdings haben auch die Angebote der Jugendhilfe ihre Grenzen, da diese Hilfen nunmal freiwillig sind (außer in Fällen von Kindeswohlgefährdung) und die Eltern nicht zur Annahme der Hilfen gezwungen werden können. Im übrigen stört mich das Klischee der "bildungsfernen" Familie, die offensichtlich in den Augen einiger Politiker automatisch eine Vernachlässigung der Kinder nach sich zieht. Es gibt auch in sozial schwachen Familien genug Eltern, die sich sehr liebevoll und engagiert um ihre Kinder kümmern.

     

    Unabhängig davon kann ich einem Betreuungsgeld aus einem anderen Grund nichts abgewinnen:

     

    "Wenn der Gesetzgeber eine neue Sachleistung einführt, darf er keine Gruppen begünstigen oder benachteiligen. Bekommt also die Gruppe der Kita-Abstinenten 150 Euro, so müssen die Kita-NutzerInnen die Summe ebenfalls erhalten."

     

    Hier kann ich dem Artikel nur zustimmen. Sinnvoller wäre es in meinen Augen, die Kindererziehungszeiten z. B. stärker bei der Rente zu berücksichtigen.

  • S
    Stefan

    Es ist mir völlig unverständlich, daß derart weit verbreitet gegen die normale häusliche Betreuung durch Vater und/oder Mutter gegiftet wird. Damit hat die Gesellschaft seit tausenden von Jahren gute Erfahrung gemacht. Das ist ja schon eine Manie wie beim strikten Verbot häuslichen Unterrichts. Sind wir schon so durch und durch sozialistisch, daß alles private Schaffen abgelehnt wird? Das wird nicht gutgehen. Wenn der Mensch nicht mehr sich selbst gehört, ist seine Würde gleich mit weg. Er wird dann zum beliebig behandelbaren Baustein der Sozialklempner, egal ob in Politik oder Wirtschaft.

  • G
    Gast

    Die Wissenschaft ist sich über den Nutzen einer Fremdbetreuung eher nicht einig. Belegt doch eine der umfangreichsten Langzeitstudien (NICHD) hat erhöhte, langfristig wirksame Verhaltensstörungen bei Kindern aus Krippeneinrichtungen festgestellt.

  • IN
    Ihr Name baumann

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    Sind wir mündige Bürger?!

    Wenn Eltern Hilfe bei der Erziehung brauchen, so könnte dies auf unterschiedlicher Weise geschehen. Aber nicht in der Form, das man sie zum bezahlten Arbeit zwingt, weil sie angeblich zu dumm sind ihre Kinder selber zu erziehen. Wenn das nun so ist, so ist und wäre hier eine Aufgabe zu erfüllen:

    Eine echte Not zu beseitigen.

    Helfen können und helfen wollen sind dabei aber zwei verschiedene Aspekte.

    Und was dabei am wichtigsten ist:

    Die Würde des Menschen

    .

    Die kitas sind zu voll, viel zu viele Kinder in einer Gruppe, um sie so optimal zu betreuen und ihnen das zu kommen zu lassen, was sie brauchen.

    Dazu das Gehalt der Erzieher und die Veränderung dieses Berufes, denn es gibt fast keine Zeit mehr zur Vor- und Nachbereitung.

     

    Ist es nicht schön das Eltern sich über ihr Kind freuen und mit ihm zusammen sein wollen?

    Dies zu unterstützen ist ein Wunsch und eine Notwendigkeit für eine familiengerechte Zukunft.

    b.b.