Edition N°28: Flugscham, Stau und Handelsrouten

Schienen, Seilbahnen oder noch mehr Straßen? In der neuen LMd Edition geht es um die Mobilität und ihre Zukunft.

Bild: Diego Simón Sánchez/Zuma Press/picture alliance

Ein Heft zur Mobilität in Zeiten des Stillstands? Das hatten wir uns anders vorgestellt. Das Thema der neuen Edition Le Monde diplomatique, die am 13. Oktober erscheint, stand schon lange fest, als die Coronapandemie im Frühjahr für leergefegte Straßen, verlassene Bahnhofshallen und verwaiste Check-in-Schalter sorgte.

Ab 13. Oktober 2020 bundesweit im Buchhandel, im Bahnhofsbuchhandel und im taz.shop erhältlich, Tel. 030-25902-138 oder per Mail. Weitere Informationen finden Sie hier.

Alles über den Haufen werfen? Keine Option. Und schon bald zeigte sich, Stillstand und Raserei – das wusste schon der Geschwindigkeitstheoretiker Paul Virilio – sind keineswegs Gegensätze, die sich ausschließen.

Während der weltweite Flugverkehr zeitweise um 70 Prozent einbrach, Kreuzfahrtschiffe zu Infektionsherden wurden und ein beträchtlicher Teil der globalen Handelsflotte vor Anker gehen musste, schickte SpaceX von Elon Musk als erstes Privatunternehmen Menschen ins All. Und im brandenburgischen Grünheide legte Tesla, Musks andere Firma, den Grundstein für eine riesige Fabrik für Elektroautos. 

Sieht sie so aus, die Mobilität der Zukunft? Linienflüge zum Mars und elektrobetriebene SUVs in Raumschiffoptik? Es gibt zum Glück auch noch ein paar andere Ideen, wie die Mobilität der Zukunft in Anbetracht der bereits allgegenwärtigen Klimakrise aussehen könnte.

Pop-up-Radwege und urbane Seilbahnen

taz-Redakteurin Beate Willms stellt im neuen Edi­tionsheft urbane Seilbahnen als Alternative für den Nahverkehr vor. In deutschen Städten noch wenig verbreitet, ergänzen sie in Lateinamerika vielerorts schon Bus und Bahn. Und dass in Berlin die provisorischen Pop-up-Radwege zur Gerichtssache wurden, darüber kann man in der Weltfahrradhauptstadt Kopenhagen wahrscheinlich nur den Kopf schütteln. Philippe Descamps, Redakteur von Le Monde diplomatique in Paris, berichtet von immergrünen Ampeln und Schnellstraßen für Radler*innen.

Und wie steht es eigentlich um das einfachste aller Fortbewegungsmittel, das Zu-Fuß-Gehen? Während coronabedingte Abstandsregeln dem Wandern und Spazierengehen hierzulande zu neuer Beliebtheit verhalfen, wird es in anderen Weltgegenden bisweilen zu einem gefährlichen Unterfangen. Der britische Schriftsteller Robert Macfarlane nimmt uns mit ins Westjordanland, zum „Wandern zwischen Checkpoints“.

Ein zusätzlicher Bonus: Die Edition erscheint dieses Mal mit besonders vielen Karten und Grafiken von unserem Artdirector Adolf Buitenhuis, der sonst für die Gestaltung des Atlas der Globalisierung verantwortlich zeichnet.