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■ EUROTAZ - diese Woche zusammengestellt von taz-IrlandThema heute: Alte

1993 ist das Jahr der älteren Menschen. Doch abgesehen von schönen Worten und leeren Symbolen— wie geht das Europa der „wiederauferstandenen frühkapitalistischen Leistungsgesellschaft“, wie Richard Rich es in seinem Kommentar aus Brüssel nennt, mit seinen Alten um?

In Polen werden sie von Staat und Inflation ausgeplündert, schreibt Klaus Bachmann aus Warschau. Dort rächt sich jetzt die mangelnde Trennung von Rentenversicherung und Staatshaushalt. In den Rentenkassen herrscht Ebbe, die Alten haben keine Lobby.

Die will Ben Fayot von der sozialistischen Fraktion jetzt in Brüssel schaffen: Im März soll ein Rentnerparlament einberufen werden, in dem über Renten, soziale Sicherheit und Dienste für Alte diskutiert werden soll.

Italiens Pensionäre beschreiten dagegen völlig neue Wege, um ihren Interessen Gehör zu verschaffen. taz-Korrespondent Werner Raith berichtet, daß sie sich mit der „Partei der Liebe“ verbündet haben und die Kandidatur eines Pornostars unterstützen.

Daß dem Alter durchaus auch positive Seiten abzugewinnen sind, belegen zwei Beispiele: Türkei-Korrespondent Ömer Erzeren erzählt von dem 60jährigen Süleyman, der trotz schmaler Rente mit seinem Lebensabend zwischen Raki und Zocken zufrieden ist. Und die 84jährige Barbara Rossi glaubt, eine grundlegende Wende im Generationenkonflikt zu erkennen.

Sind die Alten wirklich wieder in Mode? Die Themenstellung, Koordination und redaktionelle Betreuung der Eurotaz erfolgte in dieser Woche durch die taz-Redaktion in Dublin.

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